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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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Augen blickten schläfrig und verträumt. Stu wurde plötzlich klar, daß Tom wieder in jenen unheimlichen, tranceähnlichen Zustand verfallen war.
    »Tom... ist er tot? Weißt du das?«
    »Er stirbt nie«, sagte Tom. »Er ist in den Wölfen, meine Fresse, ja.
    Den Krähen. Den Klapperschlangen. Er ist der Schatten einer Eule um Mitternacht und der Skorpion am hellen Mittag. Er hängt mit dem Kopf nach unten bei den Fledermäusen, und er ist blind wie sie.«
    »Wird er zurückkommen?« fragte Stu drängend. Er fühlte sich eiskalt.
    Tom antwortete nicht.
    »Tommy...«
    »Tom schläft. Er ist gegangen, den Elefanten zu sehen.«
    Draußen erschien ein kalter weißer Streifen am Himmel und schob sich hinter der gezackten Öde der Berggipfel langsam höher.
    »Ja. Sie warten. Sie warten. Sie warten auf Nachricht. Sie warten auf den Frühling. Alles in Boulder ist ruhig.«
    »Kannst du Frannie sehen?«
    Toms Miene hellte sich auf. »Frannie, ja. Sie ist dick. Ich glaube, sie kriegt ein Kind. Sie wohnt bei Lucy Swann. Lucy kriegt auch ein Kind. Aber Frannie kriegt ihres zuerst. Außer...« Toms Miene verfinsterte sich wieder.
    »Tom? Außer was?«
    »Das Baby...«
    » Was ist mit dem Baby? «
    Tom sah sich verwirrt um. »Haben wir nicht Wölfe geschossen? Bin ich eingeschlafen, Stu?«
    Stu zwang sich zu einem Lächeln. »Ein wenig, Tom.«
    »Ich habe von einem Elefanten geträumt. Komisch, was?«
    »Ja.« Was ist mit dem Baby? Was ist mit Fran?
    Er begann den Verdacht zu hegen, daß sie zu spät kommen würden; daß was immer Tom gesehen hatte, geschehen würde, bevor sie ankamen.

    Drei Tage vor Neujahr war mit dem guten Wetter Schluß, und sie mußten in der kleinen Stadt Kittredge bleiben. Sie waren Boulder jetzt schon so nahe, daß diese weitere Verzögerung für sie eine bittere Enttäuschung war - selbst Kojak schien aufgeregt und ruhelos zu sein.
    »Können wir bald weiterfahren, Stu?« fragte Tom hoffnungsvoll.
    »Ich weiß es nicht«, sagte Stu. »Ich hoffe. Hätten wir nur zwei Tage länger schönes Wetter gehabt, hätte es gereicht, glaub' ich. Verdammt!« Er seufzte, zuckte die Achseln. »Na ja, vielleicht sind es nur Schneeschauer.«

    Aber es waren keine Schneeschauer, wie sich herausstellte. Es war der stärkste Sturm des Winters. Fünf Tage hielt der Schneefall an, und es bildeten sich Verwehungen, die an manchen Stellen drei, ja bis zu vier Meter hoch waren. Als sie sich am zweiten Januar ins Freie gruben, war die Sonne so klein und trübe wie eine angelaufene Kupfermünze, und die Landschaft hatte sich in eine endlose weiße Wüste verwandelt, in der keine markanten Punkte mehr zu erkennen waren. Der größte Teil des kleinen Einkaufs viertels der Stadt war zwar nicht vom Schnee begraben, aber unzugänglich. Der Wind hatte die Schneewehen und Schneedünen zu bizarren, gekrümmten Gebilden geformt. Sie hätten sich ebensogut auf einem anderen Planeten befinden können.
    Als das Wetter aufklart e, ging es langsamer voran als je zuvor. War es vorher nur lästig gewesen, ständig die Straße suchen zu müssen, so war es jetzt ein ernsthaftes Problem. Wiederholt blieb das Schneemobil stecken, und sie mußten es freischaufeln. Und am zweiten Tag des Jahres 1991 begann wieder das Güterzuggerumpel der Lawinen.
    Am vierten Januar erreichten sie die Stelle, wo die US 16 von der Interstate abzweigt und nach Golden führt, und obwohl keiner von ihnen es wußte - es hatte keine Träume oder Vorahnungen gegeben -, war dies der Tag, an dem Frannie Goldsmith' Wehen begannen.
    »Okay«, sagte Stu, als sie an der Abzweigung anhielten. »Jetzt haben wir wenigstens keine Mühe mehr, die Straße zu finden. Sie ist aus dem soliden Fels herausgesprengt worden. Wir hatten allerdings verdammtes Glück, die Abzweigung zu finden.«
    Auf der Straße zu bleiben war leicht, aber durch den Tunnel zu kommen war schwer. Manchmal mußten sie die Überreste von Lawinen beseitigen. Und auf der blanken Straße in den Tunneln brüllte und knatterte das Schneemobil gequält.
    Schlimmer noch, es war unheimlich in den Tunneln - was ihnen sowohl Larry als auch der Mülleimermann hätte sagen können. Sie waren schwarz wie Grubenschächte, von dem schmalen Lichtkegel des Schneemobils abgesehen, denn beide Ausgänge waren meistens von Schnee verschüttet. In den Tunneln fühlte man sich wie in einen dunklen Kühlschrank eingesperrt. Es ging quälend langsam voran, und die Ausfahrt am anderen Ende zu schaffen, erforderte einigen technischen

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