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The Stand. Das letze Gefecht

The Stand. Das letze Gefecht

Titel: The Stand. Das letze Gefecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen King
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»Ich wiederhole, Löwe: Troja . Bitte wiederholen Sie. Kommen.«
    Schweigen. Ein fernes Murmeln der Statik. Starkey erinnerte sich ganz kurz an Walkie-talkies, die sie als Kinder selbst gemacht hatten, aus zwei DelMonte-Blechdosen und zwanzig Meter gewachster Schnur.
    »Ich fordere Sie nochmals auf...«
    »Großer Gott!« stöhnte eine sehr junge Stimme in Sipe Springs.
    »Wiederholen Sie, mein Junge«, sagte Starkey.
    »T-Troja«, sagte die Stimme. Dann, fester: »Troja.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Starkey ruhig. »Gott segne Sie, mein Junge. Ende und Aus.«
    »Und Sie, Sir. Ende und aus.«
    Ein Klicken, gefolgt von lauter Statik, gefolgt von einem weiteren Klicken, Stille und schließlich Len Creightons Stimme: »Billy?«
    »Ja, Len.«
    »Ich habe die ganze Unterhaltung aufgezeichnet.«
    »Prima, Len«, sagte Starkey müde. »Du mußt tun, was du für richtig hältst. Selbstverständlich.«
    »Du verstehst nicht, Billy«, sagte Len. »Du hast richtig gehandelt. Glaubst du, ich wüßte das nicht?«
    Starkey ließ die Augen zufallen. Einen Augenblick ließen ihn die vielen lieben Schlaffmacher im Stich. »Gott segne dich auch, Len«, sagte er mit beinahe brechender Stimme. Er schaltete ab und stellte sich wieder vor Monitor zwei. Er verschränkte die Hände hinter dem Rücken wie Black Jack Pershing bei der Inspektion der Truppe. Er betrachtete Frank D. Bruce und dessen letzte Ruhestätte. Nach einer Weile hatte er sich wieder beruhigt.
    Fährt man über die US 36 von Sipe Springs in Richtung Südosten, dann fährt man in die ungefähre Richtung von Houston, das eine Tagesfahrt entfernt ist. Das Auto, das über den Highway donnerte, mit achtzig Meilen die Stunde, war ein drei Jahre alter Pontiac Bonneville, und als er über die Hügelkuppe kam und den Ford ohne Nummernschilder sah, der die Straße versperrte, kam es beinahe zum Unfall.
    Der Fahrer, ein sechsunddreißigjähriger Reporter einer großen Houstoner Tageszeitung, trat auf die bremskraftverstärkte Bremse, und die Reifen fingen an zu quietschen, die Schnauze des Pontiac neigte sich erst zur Straße, rutschte nach links weg und machte eine Drehung um hundertachtzig Grad.
    »Großer Gott!« schrie der Fotograf auf dem Beifahrersitz, ließ die Kamera auf den Wagenboden fallen und zog panisch den Sicherheitsgurt über.
    Der Fahrer ließ die Bremse los, lenkte verzweifelt gegen und merkte, wie die linken Reifen im weichen Boden am Straßenrand abschmierten. Er trat aufs Gas, der Bonneville reagierte mit neuerlichem Schlingern und kam wieder auf die Fahrbahn. Blauer Rauch stieg von den Reifen auf. Aus dem Radio plärrte unablässig:
»Baby, can you dig your man,
He's a righteous man,
Baby, can you dig your man?«
    Er stieg wieder auf die Bremse und der Bonneville kam inmitten der heißen nachmittäglichen Öde schlingernd zum Stillstand. Der Fahrer sog keuchend und voller Entsetzen den Atem ein und stieß ihn in Form eines abgehackten Hustens wieder aus. Er wurde wütend. Er legte den Rückwärtsgang ein und fuhr auf den Ford und die beiden Männer zu, die dahinter warteten.
    »Hör mal«, sagte der Fotograf nervös. Er war dick und seit der neunten Klasse nicht mehr in eine Schlägerei verwickelt gewesen.
    »Hör mal, vielleicht sollten wir besser...«
    Er wurde grunzend nach vorne geschleudert, als der Reporter den Pontiac wieder mit quietschenden Bremsen zum Stehen brachte, den Schalthebel mit einer groben Handbewegung auf Parkstellung hieb und ausstieg.
    Er ballte die Hände zu Fäusten und ging auf die beiden jungen Männer hinter dem Ford zu.
    »Also gut, ihr Wichser!« brüllte er. »Ihr hättet uns fast umgebracht, und mich würde interessieren...«
    Er hatte gedient, vier Jahre in der Armee. Freiwilliger. Er konnte die Gewehre gerade noch als die neuen M-3As identifizieren, als sie sie hinter dem Ford vorzogen. Er blieb erschrocken unter der heißen texanischen Sonne stehen und pinkelte sich in die Hose. Er fing an zu schreien und warf sich in Gedanken herum, um zum Bonneville zurückzulaufen, aber seine Füße setzten sich nie in Bewegung. Die Männer eröffneten das Feuer auf ihn, die Kugeln pusteten ihm Brust und Unterleib weg. Als er auf die Knie sank und mit erhobenen Händen stumm um Gnade flehte, traf ihn eine Kugel zwei Zentimeter über dem linken Auge und riß ihm die Schädeldecke weg.
    Der Fotograf, der über den Rücksitz gespäht hatte, begriff nicht ganz, was geschehen war, bis die beiden jungen Männer mit ihren Gewehren über den

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