The Tools - wie Sie wirklich Selbstvertrauen, Lebensfreude, Gelassenheit und innere Stärke gewinnen

seinem wahren innersten Selbst heraus zu kommunizieren, lernte er, auch ohne diese Fassade zurechtzukommen. Nach langer Übungszeit war er schließlich in der Lage, seinen Vater um Hilfe zu bitten. »Das war für mich der erste ehrliche Moment seit meiner Kindheit«, sagte er. Es trug ihm die Hochachtung seines Vaters ein. Indem er jedes Mal, wenn er mit ihm sprach, das Tool der inneren Autorität anwandte, konnte er endlich eine echte Beziehung zu seinem Vater aufbauen.
    Die innere Autorität hilft uns, gefühlvoller mit unseren Lieben umzugehen. Wie wir kommunizieren und vor allem, welche Emotionen wir dabei zum Ausdruck bringen, ist wichtiger als die Worte, die wir verwenden. Wenn wir emotionslos reden, machen wir kaum genügend Eindruck auf andere, um wirklich mit ihnen in Verbindung zu treten.
    Joe war ein erfahrener Radiologe. Arztkollegen schickten gern ihre Patienten zu ihm, denn er war unglaublich genau und hatte einen Blick für Kleinigkeiten, die andere übersahen. Doch er kannte sich besser mit Computerbildern aus als mit echten Menschen. Das ist bei einem Radiologen in Ordnung, aber nicht bei einem Vater. Als seine Älteste 13 Jahre alt war, wollte sie nichts mehr von ihm wissen. Das verletzte ihn und als er sie fragte, was sie gegen ihn hätte, stürmte sie aus dem Zimmer. Hinterher erzählte sie ihrer Mutter, ihr Vater hätte nichts für sie übrig – und er sei ein Langweiler; er hätte völlig verständnislos geguckt, als sie zum ersten Mal wie eine Erwachsene gekleidet war.
    Joe versuchte, sein Versäumnis wiedergutzumachen, indem er ihr recht förmlich mitteilte, dass er sie mochte. Sie blieb ungerührt. Seine Frau erklärte ihm, es gehe nicht um Worte, sondern um seinen Mangel an Gefühl. Gefühle waren ihm ein Rätsel, bis er seinem Schatten begegnete. Dieser enthielt alle Emotionen, zu denen Joe den Kontakt verloren hatte.
    Joe begann bei jedem Gespräch mit seiner Tochter das Tool der inneren Autorität anzuwenden. Er war erstaunt über die Auswirkungen, die das für ihre Beziehung hatte. Sie kamen einander näher und die Tochter fasste wieder Vertrauen, weil sie merkte, dass ihr Vater sie doch liebte.
    Die innere Autorität aktiviert nicht nur beim Reden, sondern auch beim Schreiben eine höhere Kraft. Eine Schreibblockade tritt dann ein, wenn Autoren mehr Interesse am Erfolg ihrer Tätigkeit haben als am Prozess des Schreibens. Normalerweise äußert sich dies in dem starken Bemühen, Perfektion zu erreichen – und in scharfer Selbstkritik, wenn es misslingt.
    Julie schrieb mit großem Vergnügen Drehbücher und fragte sich, ob sie daraus nicht einen Beruf machen sollte. Zu ihrer Überraschung wurde ihr erstes Skript sofort gekauft und sehr erfolgreich verfilmt. Danach erhielt sie das lukrative Angebot, ein Drehbuch für einen berühmten Regisseur zu schreiben. Jetzt stand sie unter dem Druck, ein ebenso gutes Skript abliefern zu müssen wie beim ersten Mal. Plötzlich machte ihr das Schreiben keinen Spaß mehr. Statt ihrer Intuition zu folgen, fing sie an, darüber nachzudenken, was anderen gefallen könnte. Sie unterzog alles, was sie schrieb, scharfer Kritik. Schließlich machte sie ihre eigene Arbeit selber so schlecht, dass sie gar nicht mehr schreiben mochte.
    Die einzige Lösung für sie war, sich wieder mit dem Teil ihrer selbst zu verbinden, dem das Schreiben um des Schreibens willen Freude gemacht hatte – mit ihrem Schatten. Das tat sie, indem sie während des Schreibens die innere Autorität praktizierte. Sie wandte dieses Tool jedem gegenüber an, der das Skript lesen würde. Vor allem kam ihr das Tool immer dann zu Hilfe, wenn sie merkte, dass sie sich selbst attackierte. Durch die innere Autorität floss eine höhere Kraft – die Kraft des Selbstausdrucks – in ihre Arbeit ein. Bald verschwendete Julie keinen Gedanken mehr daran, was andere von ihrem Skript halten mochten, und das Schreiben machte ihr wieder Spaß.

Zusammenfassung
    Was dieses Tool bewirkt
    Benutzen Sie das Tool in Situationen, in denen es Ihnen schwerfällt, sich auszudrücken oder überhaupt mit anderen in Kontakt zu kommen. Das sind die Augenblicke, in denen Sie »erstarren« und gehemmt sind, weil es Ihnen nicht möglich ist, spontan und natürlich aufzutreten. Der tiefere Grund dafür ist ein irrationales Gefühl der Unsicherheit. Mithilfe dieses Tools können Sie Ihre Unsicherheit überwinden und ganz Sie selbst sein.
    Wogegen Sie kämpfen
    Unsicherheit ist ein weitverbreiteter, aber völlig falsch