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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Was hatte ich gerade getan? Was, wenn mein Vater hereingekommen wäre, darauf bedacht, mit Mr Cartwright den Humidor zu öffnen? Alles um mich herum schien sich zu drehen.
    » Ich muss… ich muss gehen. Ich muss nach meiner Verlobten suchen.« Ohne noch einmal einen Blick auf Katherine und ihren vermutlich verblüfften Gesichtsausdruck zu werfen, floh ich aus dem Arbeitszimmer und lief durch den leeren Wintergarten auf den Rasen zu.
    Gerade senkte sich die Dämmerung herab. Kutschen fuhren fort, besetzt mit Müttern und kleinen Kindern sowie Gästen, die Angst vor den mysteriösen Angriffen hatten. Jetzt war der Zeitpunkt gekommen, an dem Alkohol fließen und das Orchester lauter aufspielen würde, an dem die Mädchen beim Walzer ihr Bestes geben würden, um die Blicke eines konföderierten Soldaten aus dem nahe gelegenen Camp auf sich zu ziehen. Mein Atem normalisierte sich wieder. Niemand wusste, wo ich gewesen war, und erst recht nicht, was ich getan hatte.
    Entschlossenen Schrittes marschierte ich mitten in die Feierlichkeiten hinein, als hätte ich lediglich an der Bar mein Glas aufgefüllt. Ich sah Damon bei den Soldaten in der Ecke der Veranda sitzen und eine Runde Poker spielen. Fünf Mädchen hatten sich auf die Verandaschaukel gezwängt und kicherten und redeten laut. Vater und Mr Cartwright gingen auf das Labyrinth zu, jeder mit einem Whiskeyglas in der Hand, und sie gestikulierten lebhaft und sprachen zweifellos über die Vorzüge der Verbindung zwischen den Cartwrights und den Salvatores.
    » Stefan!« Jemand schlug mir auf den Rücken. » Wir haben uns schon gefragt, wo die Ehrengäste wohl sind. Kein Respekt vor den älteren Leuten«, grinste Robert leutselig.
    » Rosalyn ist nicht hier?«, fragte ich.
    » Sie wissen ja, wie Mädchen sind. Ihr Äußeres soll perfekt sein, vor allem wenn sie ihre bevorstehende Hochzeit feiern«, sagte Robert.
    Er hatte recht und dennoch überlief mich ein unerklärlicher Schauder der Furcht.
    Ängstlich blickte ich mich um. Schien es mir nur so, oder war die Sonne bemerkenswert schnell untergegangen? Die Gäste auf dem Rasen hatten sich innerhalb kürzester Zeit in schattenhafte Gestalten verwandelt und ich konnte Damon in der Gruppe auf der Veranda jetzt plötzlich nicht mehr ausmachen.
    Ich ließ Robert stehen und drängte mich an den Gästen vorbei. Es war seltsam, dass ein Mädchen bei seiner eigenen Feier nicht auftauchte. Konnte es sein, dass sie irgendwie ins Haus gegangen war und gesehen hatte…
    Nein, das war unmöglich. Die Tür war geschlossen gewesen, die Vorhänge zugezogen. Ich ging entschlossen auf die Dienstbotenquartiere in der Nähe des Teichs zu, wo die Angestellten ein eigenes Fest veranstalteten. Ich wollte nachsehen, ob Rosalyns Kutscher eingetroffen war.
    Der Mond spiegelte sich im Wasser und warf einen unheimlichen grünlichen Schein auf die Felsen und die Weidenbäume, die den Teich umgaben. Das Gras war jetzt schon feucht von Tau und immer noch zertrampelt von dem Nachmittag, an dem Damon, Katherine und ich dort Football gespielt hatten. Kniehoch waberte der Nebel und ich wünschte, ich trüge Stiefel anstatt meiner Anzugschuhe.
    Ich kniff die Augen zusammen. Am Fuß der Weide, auf der Damon und ich als Kinder stundenlang herumgeklettert waren, lag ein schattenhafter Höcker wie eine große, knorrige Baumwurzel. Nur dass ich mich an dieser Stelle an keine Baumwurzel erinnerte. Ich kniff die Augen abermals zusammen. Einen Moment lang fragte ich mich, ob es ein Pärchen sein konnte, das einander eng umschlungen hielt und versuchte, neugierigen Blicken zu entfliehen. Ich lächelte. Dann war bei diesem Fest wenigstens anderen die Liebe begegnet.
    Aber dann wanderten die Wolken weiter und ein Strahl Mondlicht fiel auf den Baum– und die Gestalt darunter. Eine Welle von Übelkeit überfiel mich und ich begriff, dass es sich bei der Gestalt keineswegs um zwei Liebende handelte, die einander umarmten. Es war Rosalyn, meine Verlobte– und aus ihrer Kehle floss Blut, ihre Augen waren halb geöffnet und starrten zu den Ästen des Baumes empor, als läge in ihnen das Geheimnis eines Universums, das sie nicht mehr bewohnte.

Kapitel Neun
     

     
    Es fällt mir schwer, zu beschreiben, was dann folgte.
    Ich erinnere mich an Schritte und Kreischen und an die Stimmen der Dienstboten, die draußen vor ihren Quartieren beteten. Ich erinnere mich, wie ich im feuchten Gras hockte und vor Entsetzen, Mitleid und Furcht gebrüllt habe. Ich erinnere mich, wie Mr

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