Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
Vom Netzwerk:
Cartwright mich wegzog, während Mrs Cartwright auf die Knie sank und laut heulte wie ein verwundetes Tier.
    Ich erinnere mich an das Auftauchen der Polizeikutsche. Ich erinnere mich an Vater und Damon, die die Hände rangen und leise über mich sprachen, vereint in dem Ansinnen, sich bestmöglich um mich zu kümmern. Ich versuchte zu sprechen, ihnen zu sagen, dass es mir gut ging– ich lebte schließlich noch. Aber meine Lippen konnten die Worte nicht formen.
    Schließlich griff Dr. James mir unter die Achseln und zerrte mich auf die Füße. Männer, die ich nicht kannte, umringten mich und schleiften mich zur Veranda vor den Dienstbotenquartieren. Ein beständiges Murmeln umgab mich, und jemand rief nach Cordelia, unserem ehemaligen Kindermädchen. » Mir… mir geht es gut«, sagte ich schließlich, peinlich berührt, dass man mir so viel Aufmerksamkeit schenkte, während Rosalyn doch getötet worden war.
    » Scht, Stefan«, sagte Cordelia, das ledrige Gesicht voller Sorgenfalten. Sie legte ihre Hände auf meine Brust und murmelte leise ein Gebet, bevor sie aus den voluminösen Stofffalten ihres Rocks eine winzige Phiole hervorzog. Sie öffnete sie und hielt sie entschlossen an meine Lippen. » Trink«, drängte sie mich, während eine Flüssigkeit, die nach Lakritz schmeckte, meine Kehle hinunterrann.
    » Katherine!«, wimmerte ich. Dann schlug ich mir auf den Mund, doch leider zu spät, wie Cordelias verblüffter Gesichtsausdruck verriet. Schnell verabreichte sie mir noch mehr von der nach Lakritz schmeckenden Flüssigkeit. Ich fiel zurück auf die harten Stufen der Veranda, zu müde, um zu denken.
    » Sein Bruder ist hier irgendwo«, sagte Cordelia und ihre Worte klangen, als spreche sie unter Wasser. » Holen Sie ihn.«
    Ich hörte Schritte, und als ich einen Moment später die Augen öffnete, sah ich Damon über mich gebeugt. Sein Gesicht war weiß vor Schreck.
    » Wird er sich wieder erholen?«, fragte Damon an Cordelia gewandt.
    » Ich denke…«, begann Dr. James. Aber Cordelia unterbrach ihn bestimmt. » Er braucht Ruhe. Stille. Einen dunklen Raum.«
    Damon nickte.
    » Ich bin… Rosalyn… ich hätte…«, begann ich, obwohl ich mir nicht sicher war, wie ich den Satz beenden sollte. Was hätte ich tun sollen? Hätte ich viel früher nach ihr suchen sollen, statt meine Zeit damit zu verbringen, Katherine zu küssen? Hätte ich darauf bestehen sollen, sie zu dem Fest zu begleiten?
    » Scht«, machte Damon beruhigend und hievte mich hoch. Ich schaffte es, mich mit zitternden Beinen neben ihm aufrecht zu halten. Wie aus dem Nichts erschien Vater und griff nach meinem anderen Arm, und dank ihrer Hilfe gelang es mir, im Schneckentempo von der Veranda zu treten und ins Haus zurückzukehren. Die Festgäste standen im Gras und hielten einander umklammert, und Sheriff Forbes rief nach der Miliz, die den Wald absuchen sollte. Damon führte mich durch die Hintertür des Hauses und die Treppe hinauf, bevor ich schließlich auf meinem Bett zusammenbrach. Ich fiel in die Baumwolllaken und dann erinnere ich mich an nichts als Dunkelheit.
    Als ich am nächsten Morgen erwachte, tanzten Sonnenstrahlen auf den Kirschholzdielen meines Schlafzimmers.
    » Guten Morgen, Bruder.« Damon saß in der Ecke auf dem Schaukelstuhl, der früher Urgroßvater gehört hatte. Unsere Mutter hatte uns als Säuglinge dort gewiegt und Schlaflieder vorgesungen. Damons Augen waren rot geädert, und ich fragte mich, ob er die ganze Nacht über dort gesessen und mich beobachtet hatte.
    » Rosalyn ist tot?« Ich formulierte es als Frage, obwohl die Antwort offensichtlich war.
    » Ja.« Damon stand auf und wandte sich dem Kristallkrug auf der Kommode aus Walnussholz zu. Er goss Wasser in ein Glas und hielt es mir hin. Ich versuchte, mich aufrecht hinzusetzen.
    » Nein, bleib liegen«, befahl Damon mit der Autorität eines Armeeoffiziers. Ich hatte ihn noch nie in diesem Ton reden hören. Ich fiel zurück in die Gänsedaunenkissen und erlaubte Damon, mir das Glas an die Lippen zu halten, als sei ich ein Kleinkind. Die kühle, klare Flüssigkeit glitt meine Kehle hinunter und einmal mehr dachte ich an die vergangene Nacht zurück.
    » Hat sie gelitten?«, fragte ich und eine Sequenz schmerzlicher Bilder ging mir durch den Sinn. Während ich Shakespeare rezitiert hatte, hatte Rosalyn wohl ihren großen Auftritt geplant. Sie war vermutlich völlig aus dem Häuschen gewesen, ihr Kleid zu präsentieren, die jüngeren Mädchen ihren Ring anstarren zu

Weitere Kostenlose Bücher