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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Am Anfang der Ewigkeit (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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den Armen hielt. Sie ließ die Hand an meiner Schulter hinabwandern, und ich stellte mir vor, wie wir zusammen zum Gründerball gingen. Als ihre Hand an meinem Schulterblatt innehielt und ich spürte, wie sie die Finger gegen die dünne Baumwolle meines Hemdes drückte, sah ich uns für den Bruchteil einer Sekunde in zehn Jahren, mit einer Unmenge von Kindern, die das Gut mit Lachen erfüllen würden. Ich wollte, dass genau dies mein Leben war, jetzt und für immer. Ich stöhnte vor Verlangen auf, beugte mich vor und gestattete meinen Lippen, über ihre zu streichen. Zuerst langsam, wie wir es vor aller Augen tun würden, wenn wir bei unserer Hochzeit unsere Liebe bekundeten, und dann fester und drängender. Schließlich ließ ich meine Lippen von ihrem Mund über ihren Hals wandern und näherte mich zentimeterweise ihren schneeweißen Brüsten.
    Sie fasste mich am Kinn, zog mein Gesicht zu ihrem heran und küsste mich inniglich. Ich erwiderte den Kuss. Ich fühlte mich wie ein verhungernder Mann, der in ihrem Mund endlich Nahrung gefunden hatte. Wir küssten und küssten uns, und ich schloss die Augen und dachte nicht mehr weiter über die Zukunft nach.
    Plötzlich spürte ich einen scharfen Schmerz im Hals, als würde auf mich eingestochen. Ich schrie auf, aber Katherine küsste mich noch immer. Doch nein, sie küsste mich nicht, sie biss und sog das Blut unter meiner Haut hervor. Ich riss die Augen auf und sah Katherines Augen, wild und blutunterlaufen, ihr Gesicht geisterhaft weiß im Mondlicht. Ich zog den Kopf zurück, aber der Schmerz war unbarmherzig. Ich konnte nicht schreien, konnte mich nicht wehren, konnte nur den Vollmond am Fenster sehen und nur das Blut spüren, das meinen Körper verließ, dazu Verlangen und Hitze und Wut und Entsetzen, die allesamt gleichzeitig in mir aufwallten. Wenn der Tod sich so anfühlte, dann wollte ich ihn. Ich wollte ihn, und das war der Moment, in dem ich die Arme um Katherine schlang und mich ihr ganz hingab. Danach wurde alles schwarz.

Kapitel Sechzehn
     

     
    Es war der einsame Ruf einer Eule– ein lang gezogenes, klagendes Geräusch–, der mich veranlasste, die Augen zu öffnen. Während meine Augen sich an das fahle Licht gewöhnten, spürte ich einen pulsierenden Schmerz auf der einen Seite meines Halses, der dem Rhythmus der Eulenrufe zu folgen schien. Und plötzlich erinnerte ich mich an alles– Katherine, die zurückgezogenen Lippen, die funkelnden Zähne. Mein Herz hämmerte, als würde ich gleichzeitig sterben und geboren. Der schreckliche Schmerz, die roten Augen, das dunkle Schwarz eines Totenschlafs. Ich sah mich hektisch um.
    Katherine, nur bekleidet mit ihrer Kette und einem schlichten Musselinhemd, saß wenige Schritte von mir entfernt am Waschbecken und wusch sich mit einem Handtuch die Oberarme. » Hallo, mein schläfriger Stefan«, sagte sie kokett.
    Ich schwang die Beine aus dem Bett und versuchte aufzustehen, nur um festzustellen, dass ich mich in den Laken verheddert hatte. » Dein Gesicht…«, begann ich zu stammeln, wohl wissend, dass ich wahnsinnig und besessen klang, wie ein Trinker, der aus der Schenke stolperte.
    Katherine fuhr fort, sich mit dem Baumwolltuch über die Arme zu streichen. Das Gesicht, das ich in der vergangenen Nacht gesehen hatte, war nicht menschlich gewesen. Es war ein Gesicht voller Durst und Verlangen und Gefühlen, die ich nicht einmal benennen konnte. Aber in diesem Licht sah Katherine jetzt liebreizender aus denn je und blinzelte schläfrig wie ein Kätzchen nach einem langen Nickerchen.
    » Katherine?«, fragte ich und zwang mich, ihr in die Augen zu sehen. » Was bist du?«
    Katherine nahm langsam die Haarbürste von ihrem Nachttisch, als hätte sie alle Zeit der Welt. Dann drehte sie sich zu mir um und begann, die Bürste durch ihre üppigen Locken zu ziehen.
    » Du hast doch keine Angst, oder?«, fragte sie.
    Sie war tatsächlich ein Vampir. Mein Blut gefror zu Eis.
    Ich nahm das Laken und wickelte es um meinen Körper, dann griff ich mir meine Hosen von der Bettkante und schlüpfte hinein. Hastig schob ich die Füße in meine Stiefel und zog mein Hemd über den Kopf, ohne mich um mein Unterhemd zu kümmern, das immer noch auf dem Boden lag. Schnell wie der Blitz war Katherine an meiner Seite und hielt mich an der Schulter fest.
    Sie war überraschend stark, und es bedurfte eines scharfen Rucks meinerseits, um mich aus ihrem Griff loszureißen. Sobald ich frei war, trat Katherine zurück.
    » Scht, scht,

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