The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)
die ihre Serviette ausschüttelte. »Du hättest sterben können!«
»Ich bin froh, Sie heute so munter zu sehen«, warf ich höflich ein. Bridget grinste und entblößte dabei ihre Zähne, zwischen denen kleine Orangenfetzen klebten.
»Ja. Apropos.« Margaret ergriff das Wort und klopfte mit ihrem Eierlöffel an den Rand ihres Tellers. »Sie sagen, Sie hätten sie im Park gefunden?«
»Ja, Ma’am«, antwortete ich wachsam, während ich das kleinste Stück Schinken auf meinen Teller legte. Diese Schwester schien scharfsinniger als die anderen zu sein und scheute sich nicht, unangenehme Fragen zu stellen.
»Bridget war blutüberströmt, und ihr Kleid war zerrissen«, hakte Margaret nach. »Fanden Sie es nicht seltsam, keine richtige Wunde zu sehen?«
»Ähm«, stammelte ich. Meine Gedanken überschlugen sich. Was sollte ich antworten? Dass es das Blut eines anderen gewesen sei?
»Letzte Nacht dachte ich, es wäre eine Stichwunde«, sagte Mrs Sutherland und schürzte nachdenklich die Lippen. »Aber es war nur geronnenes Blut, das sich wegwaschen ließ.«
Margaret sah mich durchdringend an.
»Vielleicht hatte sie Nasenbluten …?«, murmelte ich matt.
»Also behaupten Sie, keinen Angreifer gesehen zu haben, als Sie auf meine Schwester stießen?«, fragte Margaret.
»Oh, Maggie, du und deine Verhöre«, murmelte Winfield. »Es ist ein Wunder, dass es Bridget gut geht. Gott sei Dank hat Stefan sie rechtzeitig gefunden.«
»Ja. Natürlich. Gott sei Dank«, sagte Margaret. »Und was haben Sie gestern Abend ganz allein im Park gemacht?« , fuhr sie ruhig fort.
»Ich bin spazieren gegangen«, antwortete ich, wie ich es bereits ihrem Vater in der Nacht erzählt hatte.
Bei Tageslicht betrachtet, erschien es mir seltsam, dass Winfield mich lediglich nach meinem Namen und dem Grund meines Aufenthalts im Park gefragt hatte. In Zeiten wie diesen und nach dem schweren Anschlag auf seine Tochter war es ungewöhnlich, einen Fremden in sein Heim einzuladen. Andererseits hatte auch mein Vater Katherine Zuflucht geboten, als sie in der Rolle einer Waisen nach Mystic Falls gekommen war.
Ein Teil von mir beschäftigte sich immer noch mit der Frage, ob unsere Geschichte anders geendet hätte, ob alle Salvatores noch leben könnten, wenn wir Katherine mit Fragen über ihre Vergangenheit bestürmt hätten, statt um die Tragödie zu kreisen, die ihre Eltern
laut ihrer Aussage das Leben gekostet hatte. Aber Damon und ich waren so sehr von Katherine gebannt gewesen, dass das vermutlich keine Rolle gespielt hätte.
Margaret beugte sich vor; sie gab sich nicht so schnell zufrieden wie Winfield in der vergangenen Nacht. »Woher aus dem Süden stammen Sie denn?«
»Ich komme aus Virginia«, antwortete ich, während sie den Mund öffnete, um die Frage zu stellen, die auf der Hand lag. Auf eine seltsame Art und Weise fühlte ich mich besser, dieser Familie etwas Wahres bieten zu können. Außerdem würde ich schon bald aus diesem Haus und aus ihrem Leben verschwinden, und dann war es ohnehin egal, was sie über mich wussten.
»Und von wo genau?«, hakte sie nach.
»Mystic Falls.«
»Das habe ich noch nie gehört.«
»Es ist ziemlich klein. Hat nur eine Hauptstraße und einige Plantagen.«
Unter dem Tisch entstand etwas Unruhe, und ich vermutete, dass entweder Bridget oder Lydia versuchten, Margaret einen ordentlichen Tritt zu verpassen. Wenn der Schlag erfolgreich gewesen sein sollte, so ließ Margaret sich nichts anmerken.
»Sind Sie ein gebildeter Mann?«, fragte sie weiter.
»Nein, Ma’am. Ich wollte an der Universität von Virginia studieren. Aber der Krieg hat das zunichte gemacht.«
»Krieg dient niemandem«, kommentierte Winfield,
während er mit seiner Gabel ein Stück Schinken aufspießte.
»Durch den Krieg ist das Reisen zwischen den Staaten schwieriger geworden«, fügte Margaret hinzu.
»Was hat das denn damit zu tun?«, fragte Bridget.
»Ihre Schwester will andeuten, dass der Zeitpunkt meiner Reise nach Norden ungewöhnlich ist«, erklärte ich. »Aber mein Vater ist kürzlich gestorben …«
»Im Krieg?«, fragte Bridget atemlos. Lydia und Mrs Sutherland funkelten sie an.
»Indirekt«, antwortete ich. Tatsächlich hatte ein Krieg das Leben meines Vaters beendet, ein Krieg gegen Vampire – gegen mich. »Meine Stadt … sie ist niedergebrannt, und mir ist nichts geblieben.«
»Also sind Sie in den Norden gegangen«, stellte Lydia fest.
»Vielleicht, um sich als Geschäftsmann zu versuchen?« , fragte
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