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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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ihnen von deinem Abenteuer zu erzählen«, stellte Margaret kopfschüttelnd fest. »Aber ich fürchte, ich muss mich ebenfalls entschuldigen, Mutter. Ich muss mich zu Hause um einige Angelegenheiten kümmern, jetzt, da es meiner Schwester augenscheinlich wieder gut geht – und mein Mann vermisst mich.«
    »Warum auch immer«, murmelte Bridget unfreundlich.
    Lydia bedachte ihre jüngste Schwester mit einem eindringlichen Blick und versetzte ihr einen leichten Klaps auf den Arm. Mrs Sutherland ignorierte die Zankerei der Schwestern, schüttelte einen leichten Umhang aus und legte ihn sich um die Schultern. »Folgen Sie uns, Mr Salvatore. Wir werden auch zu dritt eine feine Gesellschaft abgeben.«
    Ich hätte vor Frustration schreien können – was sollte
ich denn noch tun, um mich aus den Klauen dieser Familie zu befreien? –, zwang stattdessen ein Lächeln auf mein Gesicht und reichte Mrs Sutherland meinen Arm.
    Sobald wir durch die massive Haustür traten, attackierte die Sonne meine Augen mit ihrem hellen Zitronengelb, und der Himmel war von einem perfekten Blau. Für einen Tag Anfang November im Norden war es bemerkenswert mild.
    Wir wandten uns in Richtung Süden, überquerten die Sechsundsechzigste Straße und betraten den Central Park durch die schmiedeeisernen Tore. Trotz der Ereignisse vom Vorabend zeigten weder Lydia noch Mrs Sutherland Anzeichen von Zögern oder Furcht. Wahrscheinlich fühlten sie sich in meiner Gegenwart sicher. Ich sog tief die Morgenluft ein, die nach all den Geschehnissen besonders klar und rein zu sein schien. Es war, als sei die ganze Welt von diesem Sonnenaufgang reingewaschen worden. Ähren und Fruchtstände wippten an den langen Gräsern und Blumen, reckten sich gen Himmel und nahmen die letzten hellen Sonnenstrahlen des Jahres in sich auf. Die Tautröpfchen der Nacht waren bereits verdunstet.
    Wir waren nicht die einzigen, die den Tag draußen genossen. Im Park wimmelte es von Familien und umherschlendernden Pärchen. Einmal mehr fiel mir auf, wie anders der Norden war. Yankee-Frauen trugen leuchtende Farben, wie wir sie im Süden seit Jahren nicht gesehen hatten – Scharlachrot, strahlende Gelbtöne,
kühne, himmelblaue Schattierungen auf Seide, Samt und anderen teuren Stoffen wie europäische Spitze, dazu zarte Strümpfe und winzige Lederstiefel.
    Selbst die Natur war hier anders. Im Norden gab es malerische ellipsenförmige Ahornbäume, wohingegen sich bei uns üppige Eichen ausbreiteten, welche die Sonnenstrahlen bis in die äußersten Spitzen ihrer Äste aufsaugten. Die Kiefern hier waren stachlig und blau, im Gegensatz zu den hohen, weichen prächtigen Kiefern, in denen die südliche Brise wisperte.
    Mrs Sutherland und Lydia plauderten über das Wetter, aber meine Aufmerksamkeit wurde abgelenkt, als in diesem Moment ein Eichhörnchen unseren Weg kreuzte. Eine plötzliche Dunkelheit überkam mich, als hätten sich einige der wenigen Wolken am Himmel vorübergehend vor die Sonne geschoben. Meine Raubtierinstinkte erwachten. An den Knopfaugen oder dem buschigen Schwanz war nichts Köstliches, aber ich konnte es sofort schmecken – das Blut des gestrigen Tages. Es drang in meine Nase und kitzelte meinen Gaumen.
    »Entschuldigen Sie mich bitte – ich – ich glaube, da hinten ist jemand, den ich kenne.« Mit dieser trivialen Ausrede eilte ich davon, nicht ohne das Versprechen, gleich zurückzukehren, obwohl ich dahingehend nicht die geringste Absicht hegte. Ich spürte Lydias und Mrs Sutherlands neugierige Blicke in meinem Rücken, als ich hinter einem Dickicht aus Büschen verschwand.
    Dort saß meine Beute, ebenso unschuldig, wie Bridget am vergangenen Abend vermutlich auf ihren Angreifer gewirkt hatte. Das Tier beäugte mich, als ich näher kam, bewegte sich aber nicht. In Windeseile packte ich es, und noch schneller war der Spuk vorüber. Während das Blut in mich hineinsickerte – es war immerhin eine Mahlzeit, wenn auch eine spärliche  –, lehnte ich mich gegen einen Baumstamm, und eine Welle von Erschöpfung und Erleichterung schlug über mir zusammen. Erst jetzt wurde mir klar, wie nervös ich gewesen war, in ständiger Angst vor meinem Hunger. Angst vor dem, was sich in mir regte. Angst, dass es jeden Moment die Kontrolle über mich übernehmen könnte.
    Meine Erleichterung war so groß, dass ich nicht einmal Lydia näher kommen hörte, was meine Chancen auf eine Flucht zunichte machte.
    »Stefan?«, fragte sie und sah sich um, zweifellos neugierig, die

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