The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)
Winfield hoffnungsvoll.
Hier saß ein Mann mit drei Töchtern, drei schönen Töchtern, aber ohne Söhne. Ohne jemanden, mit dem er Zigarren rauchen und Brandy trinken konnte, ohne jemanden, den er antreiben und ermutigen konnte, ohne jemanden, mit dem zusammen er in der Geschäftswelt konkurrieren konnte. Seine Augen glänzten, als er mich anschaute, was mich beunruhigte und erheiterte zugleich. Es gab in Manhattan gewiss einige Familien mit Söhnen, die für eine Ehe mit seinen Töchtern viel besser infrage kamen.
»Was auch immer ich tun werde, ich möchte meinen Weg durch die Welt allein finden«, erwiderte ich und nippte an meinem Kaffee. Ohne Lexi oder Katherine, die mich anleiteten, würde mir auch gar nichts anderes übrig bleiben. Und sollte ich Damon jemals wiedersehen, wäre das Einzige, wozu er mich verleiten würde, ein frisch gespitzter Pflock.
»Wo wohnen Sie?«, fuhr Margaret fort. »Haben Sie hier Familie?«
Ich räusperte mich, aber noch bevor ich meine erste echte Lüge hervorbringen konnte, stöhnte Bridget auf.
»Maggie, dieses Verhör langweilt mich!«
Lydias Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, das sie schnell hinter ihrer Serviette verbarg. »Worüber würdest du denn lieber reden?«
»Über dich?«, fragte Margaret mit hochgezogener Augenbraue.
»Ja, in der Tat!«, sagte Bridget und ließ ihren Blick über die Runde gleiten. Ihre Augen leuchteten so grün wie Callies, aber da sie jetzt voller Verdrossenheit waren, erinnerten sie mich nicht mehr an meine verlorene Liebe. »Ich weiß immer noch nicht, warum ich von dem Fest weggelaufen bin.«
Margaret verdrehte die Augen. Lydia schüttelte den Kopf.
»Ihr hättet ihre Blicke sehen sollen!«, rief sie und wedelte zur Betonung mit ihrem Messer. »Flora hatte das schrecklichste Kleid, vor allem wenn man bedenkt, dass
sie eine frisch verheiratete Frau ist. Und meine neue Schärpe – oh nein, ist die letzte Nacht verloren gegangen? Ich wäre am Boden zerstört, wenn sie fort wäre! Mama! Hatte ich sie an, als Stefan mich nach Hause gebracht hat? Wir müssen in den Park zurückgehen und sie suchen!«
»Wie wäre es, wenn wir in den Park zurückgingen und nach der Person suchten, die versucht hat, dich zu töten ?«, schlug Margaret vor.
»Wir haben darüber bereits mit Inspektor Warren gesprochen. Er verspricht eine gründliche Untersuchung«, sagte Mrs Sutherland. »Aber Bridget, du musst mir versprechen, heute Abend nicht vom Ball der Chesters wegzulaufen, ansonsten sehe ich mich gezwungen, dich in deinem Schlafzimmer einzusperren.«
Bridget stieß ein Schnauben aus und verschränkte die Arme vor der Brust.
»Und ihr werdet auch nicht davonlaufen«, erklärte Mrs Sutherland an Lydia gewandt. Die mittlere Schwester errötete.
»Lydia hat sich in einen italienischen Grafen verliebt«, erklärte Bridget, und ihre Verdrossenheit wich der Freude über ein bisschen Tratsch. »Wir alle hoffen, dass er um ihre Hand anhält – wäre das nicht wunderbar? Dann wären wir alle wie Adelige, sozusagen, und nicht nur reiche Kaufleute. Stellt euch das vor, Lydia, eine Gräfin!«
Winfield lachte nervös. »Bridget …«
Bridget klimperte mit ihren dichten Wimpern. »Es ist so wunderbar, dass Lydia einen Verehrer hat, noch dazu einen Grafen. Nach Maggies Vermählung hatte ich schon Angst, weil Mama und Papa sich an die Tradition halten und mir nicht erlauben würden zu heiraten, bevor Lydia verheiratet ist, und wer konnte schon wissen, wie lange das dauert.«
»Lydia ist … eigen«, erklärte Mrs Sutherland.
»Oh, wirklich, Mama.« Bridget verdrehte die Augen. »Als hätte sich jemals auch nur annährend irgendjemand für sie interessiert. Und jetzt hat sie einen Grafen. Es ist wirklich … Wenn man darüber nachdenkt, ist es wirklich nicht fair … Wenn ich nur schon offiziell in die Gesellschaft eingeführt worden wäre …«
Ich rutschte auf meinem Platz hin und her; das Gespräch war mir peinlich, und doch war ich froh, in etwas so Gewöhnliches wie einen Familienstreit verwickelt zu sein. Ich war zum ersten Mal wieder in Gesellschaft, seit ich Lexi in New Orleans verlassen hatte.
»In letzter Zeit treten so viele gut aussehende fremde Männer in unser Leben«, sagte Margaret in einem Tonfall, der irgendwo zwischen schrullig und warnend lag. »Was für ein seltsamer Zufall, Mr Salvatore. Vielleicht muss ich ja gar nicht mehr zur Grand Tour aufbrechen.«
»Sei jetzt still, Margaret«, sagte Winfield.
»Und ich habe niemanden,
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