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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Person kennenzulernen, zu deren Begrüßung ich davongeeilt war.
    »Ich habe mich offensichtlich geirrt«, murmelte ich und folgte Lydia widerstrebend zurück zu ihrer Mutter auf den Pfad. Die beiden Frauen fuhren mit ihrer höflichen Konversation fort, während ich mich im Inneren meiner verlangsamten Reflexe schalt. Was war nur los mit mir? Ich war ein Vampir. Für einen Vampir dürfte es keine unlösbare Aufgabe sein, sich von den Sutherlands zu entfernen, selbst in geschwächtem Zustand.
Ein unangenehmer Gedanke regte sich in meinem Hinterkopf, eine Erklärung, warum ich immer noch bei dieser Familie war – nämlich weil ich es so wollte.
    »Mr Salvatore, Sie sind so still«, bemerkte Mrs Sutherland. Ich warf Lydia einen verstohlenen Blick zu, die mir ein Lächeln schenkte und damit deutlich machte, dass Scharfsinn nicht gerade zu den Stärken ihrer Mutter zählte.
    »Verzeihen Sie mir. Es ist bereits eine Weile her, dass ich unter Menschen war«, gestand ich, als wir auf den Saumpfad einbogen.
    Mrs Sutherland drückte meine Hand. Wenn sie deren eisige Blässe überhaupt bemerkte, so hielt sie diese vermutlich für ein Frösteln. »Seit Sie Ihren Vater verloren haben?«, fragte sie sanft.
    Ich nickte. Diese Erklärung war einfacher als die Wahrheit.
    »Ich habe in der Schlacht gegen Mexiko einen Bruder verloren«, vertraute Mrs Sutherland mir an, als wir an einem kleinen Mädchen und ihrem Vater vorbeikamen, die mit einem langhaarigen Dachshund spazieren gingen. »Wir waren neun Geschwister, und dieser Bruder stand mir am nächsten. Obwohl wir so viele waren, konnte keines meiner Geschwister ihn jemals in meinem Herzen ersetzen.«
    »Onkel Isaiah«, murmelte Lydia. »Ich erinnere mich kaum an ihn, aber er war immer sehr freundlich.«
    »Das tut mir leid. Ich wollte nicht, dass dieser Ausflug
sich zu einer traurigen Angelegenheit entwickelt«, entschuldigte ich mich.
    »Erinnerungen und Trauer müssen nicht immer schmerzlich sein«, bemerkte Mrs Sutherland. »Es ist einfach … was es ist. Wir halten ihre Leben in unseren gegenwärtig.«
    Ihre Worte rückten all die verwirrenden Gedanken, die in letzter Zeit meinen Geist getrübt hatten, ins rechte Licht: dass ich die Verbindung zu meinem menschlichen Teil nicht verlor, auch wenn ich meine Verwandlung zum Vampir begrüßte, und dass ich meine Seele nicht verlor. Es war äußerst wichtig, die Vergangenheit lebendig zu halten. So wie meine Erinnerung an Callie mich daran gehindert hatte, Bridget anzugreifen, würde mein Band zu meiner Familie, zu dem Leben, das einst das meine gewesen war, mir helfen, meine Menschlichkeit zu bewahren.
    Obwohl sie nicht die geringste Ähnlichkeit mit meiner Mutter hatte, so hatte ich doch plötzlich das Gefühl  – für nur einen Moment, in dem das Sonnenlicht ihr ergrauendes Haar unter ihrer Haube beleuchtete und ihre scharfen blauen Augen sanfter blickten –, dass sie meine Mutter sein könnte. Dass ich, unter anderen Umständen, in ihrem Heim glücklich sein könnte.
    Oh, ich vermisste meine Mutter so sehr. Während meine tiefe Trauer um sie im Verlauf der Jahre nach ihrem Tod vergangen war, lag beständig ein dumpfer Schmerz in meinem Herzen, der niemals ganz wich.
Wie viel von der Tragödie, die unsere Leben ausgelöscht hatte, hätte vermieden werden können, wenn sie noch lebte?
    Ich vermisste auch meinen Vater. Bis zu dem Moment, da ich ihn getötet hatte, hatte ich ihn respektiert und geliebt. Ich wollte in seine Fußstapfen treten, den Familienbesitz übernehmen und ihm so viel Freude wie möglich bereiten. Ich wünschte mir nichts sehnlicher, als dass er meinen Respekt und meine Liebe erwidern würde.
    Ich vermisste sogar meinen Bruder oder besser gesagt den Mann, der er gewesen war. Obwohl er geschworen hatte, sich an mir zu rächen, weil ich ihn in einen Vampir verwandelt hatte, war er mein treuester Gefährte auf der Welt gewesen, mein spielerischer Konkurrent und mein engster Vertrauter. Ich fragte mich, wo Damon jetzt war und welchen Schaden er wohl anrichtete. Aber ich durfte sein Verhalten nicht verurteilen – ich selbst hatte nach meiner Verwandlung meine Blutgier vollkommen ausgekostet. Ich konnte nur hoffen, dass seine Menschlichkeit ebenso zurückkehren würde wie meine.
    »Sie sind eine kluge Frau, Mrs Sutherland«, sagte ich und erwiderte den Druck ihrer Hand. Sie lächelte mich an.
    »Und Sie sind ein bemerkenswerter junger Mann«, stellte Mrs Sutherland fest. »Wenn ich Ihre Mutter wäre, wäre ich

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