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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Rache ist nicht genug: Band 3 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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an meine Nase. »Vielleicht ist es schon tot«, sagte ich zaghaft. Ich holte tief Luft und rang um Fassung. Ich musste bereit sein für das, was jetzt kommen würde – sei es, dass Damon etwas gegen die Sutherlands unternahm, sei es, dass ich die Nacht mit meiner frisch angetrauten Ehefrau verbringen musste. Und wenn das geschah, würde es schwer werden, mein Versprechen zu halten, nie mehr einen Menschen mit Bann zu belegen …
    Ich wappnete mich innerlich und schritt auf die massive Eingangstür zu.
    »Nicht so schnell, Bruder«, sagte Damon und legte eine Hand auf meine Brust. Dann schob er sie in meine Weste, so geschickt wie ein Taschendieb, und zog den
Scheck heraus, den Winfield mir ausgestellt hatte. »Das werde ich brauchen«, erklärte er glücklich.
    »Oh ja. Geld, ohne Spuren zu hinterlassen«, gab ich voller Bitterkeit zurück. »Viel weniger offensichtlich, als eine Bank auszurauben. Und, was ist mit dem Kutscher? Ein toter Mann mitten auf der Straße – was ist mit dieser Spur?«
    »Der? Den wird niemand bemerken«, erwiderte Damon, offensichtlich überrascht über mein Interesse. »Schau dich doch um, Stefan. Hier sterben ständig Menschen auf den Straßen. Er ist ein Niemand.«
    Damon war zu der Art Vampir geworden, die kein Problem mit dem Töten hat, selbst wenn sie nicht direkt davon profitiert. Er beging einen Mord, als sei es gar nichts. Wenn ich in meinen ersten Tagen getötet hatte, dann immer aus Durst oder zum Selbstschutz. Nicht zum Spaß. Und niemals einfach nur, um zu töten.
    »Außerdem hat es dich wirklich, wirklich geärgert«, fügte er mit einem Grinsen hinzu. »Und das ist es doch, worum es bei alledem geht, nicht wahr?«
    Er verbeugte sich leicht und bedeutete mir, mein neues Heim vor ihm zu betreten. Als ich an dem wunderschönen knochenweißen Gemäuer zu den knurrenden Wasserspeiern emporschaute, wünschte ich, niemand hätte mich jemals hereingebeten – ich wünschte, ich wäre gezwungen gewesen, für immer draußen zu bleiben, eine arme, in den Park verbannte Kreatur.
    Und dann schrie jemand.
    Damon und ich stürzten vor und rissen beinahe die Tür aus den Angeln, so eilig hatten wir es hineinzukommen.
    Margaret stand im Salon, weiß wie ein Laken, eine Hand auf den Mund gepresst. Und es war ganz offensichtlich, warum.
    Der gesamte Raum war über und über mit etwas vollgespritzt, das mein rasender Verstand für schwarze Farbe hielt, bis der Geruch meine Nase mit der Wucht eines Faustschlags traf: Blut. Menschliches Blut. Das langsam von den Wänden tropfte und in Pfützen auf dem Boden gerann. Es traf mich völlig unvorbereitet, und meine vampirischen Sinne taumelten angesichts der ungeheuren Menge.
    Damon hielt eine Hand vor sein Gesicht, als versuche er, seine Gefühle zu verbergen, während er mit der anderen Hand auf etwas zeigte.
    Zuerst sah ich nur ein Paar bestrumpfter Beine schräg auf dem Teppich liegen, als hätte jemand zu viel getrunken und sei gestürzt. Dann begriff ich, dass die Beine zu keinem Körper mehr gehörten.
    »Nein …«, flüsterte ich und sank entsetzt auf die Knie.
    Die Leichen von Lydia, Bridget, Winfield und Mrs Sutherland lagen überall im Raum verteilt.
    Die Familie, in die ich eingeheiratet hatte, um sie zu beschützen, die ich vor Damons psychopathischen Neigungen zu bewahren versucht hatte, war tot. Aber die
unschuldigen Menschen waren nicht nur ermordet worden  – sie waren zerstückelt und verstümmelt worden.
    »Was hast du getan?«, knurrte ich Damon an, und der Zorn färbte meine Augen rot und ließ die Verwandlung einsetzen. »Was hast du getan?«
    Ich würde ihm den Hals aufreißen. So einfach war das. Er war ein Ungeheuer, und ich hätte ihn schon vor langer Zeit töten sollen, lange bevor er die Chance erhielt, das Leben anderer zu zerstören.
    Aber Damon wirkte genauso schockiert, wie ich mich fühlte. Seine dunklen Augen waren vor Überraschung geweitet. Ungeheuchelter Überraschung.
    »Das war ich nicht«, sagte er roh. Margaret warf ihm einen Blick zu, der ihn hätte töten können. Doch dann …
    »Ich glaube Ihnen«, sagte Margaret leise und schüttelte in tiefer Trauer den Kopf.
    Ich war perplex. Warum, nach all den Fragen, all den wütenden Blicken, all den Streitereien, warum glaubte sie ihm jetzt? Warum, wenn sie – zurecht – annahm, dass er nur auf das Geld aus war und die Flucht ergreifen würde, sobald die Unterschriften auf den Dokumenten getrocknet waren, warum glaubte sie ihm dann, dass er kein

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