The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)
Tee… oder nur Blut?«
» Ich hätte schrecklich gern welchen«, antwortete ich, obwohl ich gar keine Lust auf Tee hatte, zumindest nicht auf diese Art von Tee. Doch ohne es zu wollen, flog mein Herz Cora und ihrer wunderbaren Fürsorglichkeit zu. Sie erinnerte mich an Violet, die immer versucht hatte, das Positive zu sehen. Auch Cora schien die Hoffnung niemals aufzugeben.
Damon nickte ebenfalls zustimmend. » Gibt es irgendetwas, das Sie nicht können, Miss Cora? Sie sind unsere Geheimwaffe«, sagte er mit seinem übertriebenen Südstaatenakzent.
Ich lächelte. Nach einem Moment setzte Damon sich neben mich. Nur ein winziges Entgegenkommen, aber immerhin. Ich nippte an dem Tee, und weil die heiße Flüssigkeit mein Blut wärmte, musste ich wenigstens für den Augenblick nicht an richtige Nahrung denken.
» Katherine sagte immer, ich sei ein Gentleman«, meinte Damon unvermittelt und sah mich herausfordernd an. » Außer bei bestimmten Gelegenheiten…« Ich versteifte mich. Seine Bemerkung war wie ein Donnerschlag, der Beweis dafür, dass Damon kein Interesse daran hatte, den Frieden zwischen uns zu wahren.
» Katherine?«, fragte Cora verwirrt. » War sie diese schöne Vampirfrau?«
» Das spielt keine Rolle«, erwiderte ich.
» Anscheinend ist sie der Grund dafür, warum wir alle auf der Flucht vor Samuel sind«, sagte Damon gleichzeitig. » Sie hat sich in mich verliebt und Samuel ist damit nicht fertiggeworden.«
» Damon, lass es gut sein.« Langsam verlor ich die Geduld. » Es spielt keine Rolle, was vor über zwanzig Jahren geschehen ist oder wer wen mehr liebte. Katherine ist tot. Sie liebt niemanden mehr.« Ich wusste, dass er Streit suchte, aber ich würde ihm den Spaß nicht gönnen.
» Sie hat mir gehört«, schäumte er.
» Wirklich?« Coras Stimme durchschnitt die angespannte Atmosphäre. Sie trat zwischen uns. » Das ist es also, was hinter all dem steckt. Sie beide wollen Ihre Privatfehde um eine tote Vampirfrau ausfechten, während ein furchtbar lebendiger Vampir die Stadt terrorisiert, ganz zu schweigen davon, dass er Ihnen, Damon, die Morde des Rippers in die Schuhe geschoben hat und meine Schwester gefangen hält!«
» Nein«, antwortete Damon zerknirscht. » Es gefällt mir nur einfach nicht, wenn mein Bruder keinen Respekt vor mir hat. Wenn Stefan achtsamer wäre, wäre alles in Ordnung.«
» Natürlich«, schoss ich zurück. » Wenn niemand Damons Ego verletzt, ist er der beste Freund.«
Cora schaute zwischen uns hin und her. » Na schön. Wenn Sie weiterstreiten wollen, dann gehe ich. Aber ich bin mir ehrlich gesagt nicht sicher, ob irgendeiner von uns auf sich allein gestellt lange überleben wird.«
Ohne ein weiteres Wort verschwand sie in dem dunklen Tunnel und ließ Damon und mich allein zurück.
Der Widerschein des Feuers warf unsere Schatten groß und geisterhaft an die Wand.
» Katherine war die Richtige für mich«, erklärte Damon mürrisch, versunken in seiner eigenen Welt. » Warum kannst du das nicht akzeptieren?«
» Weil sie keinen von uns geliebt hat«, sagte ich energisch.
» Sie mag dich vielleicht mit einem Bann belegt haben«, gab Damon zurück. » Aber bei mir…«
» Hör auf damit!« Jetzt explodierte ich. Ich sprang auf, packte ihn an den Schultern und schüttelte ihn. Dann starrte ich meinen Bruder an. Das Weiß seiner Augen war blutunterlaufen, die Iris dunkel und riesig, die Pupillen geweitet. Ich verstärkte meinen Griff und spürte, wie Damons Muskeln unter meinen Händen zuckten. Aber er versuchte nicht, sich loszureißen.
Stattdessen zog er nur eine Augenbraue hoch. » Womit soll ich aufhören? Damit, die Wahrheit zu sagen?«
Ich stieß ihn grob von mir. » Hör auf, in der Vergangenheit zu wühlen«, sagte ich und ballte die Fäuste. » Es ist sinnlos. Katherine ist tot. Und du wirst auch bald tot sein, wenn du diesen lächerlichen Rachefeldzug nicht aufgibst. Cora hat recht– wir müssen uns um die Vampire kümmern, die noch leben. Wir müssen Violet retten und dann London verlassen. Können wir uns zumindest darauf einigen?«
» Was du nicht sagst, Bruder«, gab Damon schneidend zurück, dann stand er auf und streckte die Arme über den Kopf. » Nun, wenn du mich jetzt entschuldigst, ich habe Hunger.«
Und damit verschwand er in der Dunkelheit, und mir blieb nichts weiter zu tun, als mich hinzulegen und zu versuchen, etwas Schlaf zu finden.
Kapitel Sieben
» Voller Einsatz, Bruder«, riet Damon mir und schlug mir auf die
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