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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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einer Laune heraus trat ich ein, obwohl ich mir eigentlich geschworen hatte, sparsam mit meiner Bannmacht umzugehen.
    » Sechs Brötchen bitte«, sagte ich und hielt den Blick der Bäckersfrau fest, bis sie nickte und mir eine weiße Tüte reichte.
    » Vielen Dank.« Gerade als ich die Tüte nahm, bemerkte ich das Plakat hinter der Theke. Mir wurde flau im Magen. Damons Gesicht war überall.
    Die Frau folgte meinem Blick. » Er ist wieder in London«, erklärte sie. » Niemand ist sicher.« Sie blinzelte mich genauer an und ich suchte so schnell wie möglich das Weite. Damon und ich sahen uns zwar nicht zum Verwechseln ähnlich, aber eine gewisse Ähnlichkeit bestand nun mal und war so unauslöschlich wie Tinte. Ich durfte es nicht riskieren, dass irgendjemand mich mit meinem Bruder in Verbindung brachte, vor allem nachdem wir gestern bereits zusammen in der Bar gesehen worden waren.
    Mit der Brötchentüte in der Hand setzte ich mich schließlich gegenüber dem Heim auf eine efeuumrankte Bank. Ich zog meine Taschenuhr hervor. Zwanzig Minuten nach sechs.
    Wie erwartet ging einige Minuten später eine Seitentür auf und die Mädchen stapften in Zweierreihen heraus wie Soldaten auf einem Marsch. Es waren ungefähr fünfzig und sie alle trugen die gleichen grauen Kittel und hatten die Haare unter ihren Häubchen streng zurückgekämmt. Einige der Mädchen schätzte ich auf nicht älter als dreizehn, während andere wahrscheinlich schon zwanzig waren. Ich musste blinzeln, um sie auseinanderzuhalten. Es würde ziemlich schwierig sein, Cora zu entdecken.
    Schwester Benedikta führte den Zug mit energischem Schritt an und geleitete ihre Schützlinge auf die Straße. » Also, denkt an die Gebete, die ihr Gott darbringen werdet!«
    » Cora!«, zischte ich und tarnte meinen Ruf als ein Husten. » Cora!«
    Aus einer der hinteren Reihen lächelte mir Cora zu. Als die Kolonne um die Ecke bog, stahl sie sich davon und steuerte rasch eine winzige gepflasterte Gasse an. Ich folgte ihr und versuchte, sie mit meinem Körpe r a bzuschirmen. In der Ferne läuteten die Kirchglocken.
    » Geht es Ihnen gut?«, fragte ich. » Ich habe mir solche Sorgen um Sie gemacht.«
    » Ja, es geht mir gut, denn ich hatte Glück«, antwortete Cora, » im Gegensatz zu anderen Mädchen. Gestern Nacht habe ich etwas beobachtet«, fuhr sie fort und setzte sich auf die Betonstufe eines leer stehenden Gebäudes. Ein Dachvorsprung schützte sie ein wenig vor dem sanften Regen, der inzwischen eingesetzt hatte.
    » Was?«, fragte ich gespannt, als ich mich neben ihr niederließ, und vergaß beinah die Brötchentüte auf meinem Schoß.
    » Samuel und Henry sind mitten in der Nacht im Heim aufgetaucht.«
    » Was? Warum?«, rief ich überrascht.
    » Sie haben von den Mädchen getrunken. Ich habe es mit eigenen Augen gesehen. Es war schrecklich. Sie müssen dafür sorgen, dass das aufhört!« Die Luft zwischen uns fühlte sich bleischwer an. Ich war wie erstarrt. In der Ferne schrie eine Krähe, und eine Polizeiglocke läutete, wie zum Zeichen dafür, dass wir nicht allein waren.
    » Ich habe gestern Nacht eine Ewigkeit gebraucht, um einzuschlafen,«, berichtete Cora und schaute zum Himmel empor. » Und dann wurde ich von einem Geräusch aus dem Schlaf gerissen. Ich sah, wie Samuel und Henry in den Saal kamen. Sobald ich sie bemerkte, zog ich mein Laken über den Kopf und rollte mich auf die Seite. Ich tat so, als schlafe ich, aber die Laken sind so dünn, dass ich alles beobachten konnte«, fuhr Cora atemlos fort. » Sie sind vor einigen Betten stehen geblieben und haben die Mädchen leise aufgeweckt. Eins von ihnen war Winnie, die rechts von mir schlief. Ich verharrte so reglos ich konnte und umklammerte nur meine Kette mit dem Eisenkraut. Oh, Stefan, einmal waren sie so nah, dass ich Henrys Hand auf meiner Stirn spürte. Ich hörte Samuel sagen: ›Frisches Blut‹, und bekam fast keine Luft mehr, solche Angst hatte ich. Aber dann gingen sie weiter. Er hat mich nicht erkannt, da bin ich mir sicher«, fügte sie voller Überzeugung hinzu.
    » Von wie vielen Mädchen haben sie getrunken?«, fragte ich und stellte mir Samuel bei seinem nächtlichen Ausflug vor. Bestimmt hatte er Rasierwasser benutzt und sich in einen Smoking geworfen, das Haar mit Pomade gekämmt und seine Kette unter einem gestärkten weißen Hemd versteckt. Ich stellte mir vor, wie Henry und er sich in den Schlafsaal der Mädchen stahlen, um sich ihre Nahrungsquellen nach Lust und Laune

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