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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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auszusuchen, als handelte es sich um Pasteten bei einem Buffet. Ich stellte mir die Mädchen vor, wie sie ihnen schläfrig und verängstigt und benommen von einem Bann den Hals darboten, wie sie den Schmerz im ganzen Körper spürten, während Henry und Samuel sich satt tranken. Ich schauderte.
    » Es waren fünf. Vielleicht auch sechs.« Cora schlug die Hände vors Gesicht, als könne sie die Erinnerung nicht ertragen. » Sie haben Winnie geholt und Evelyn und Luise, und ich glaube, ein kleines Mädchen namens Clare. Sie ist Irin, deshalb fühle ich mich ihr besonders verbunden…« Cora brach ab, bevor sie mit schwacher Stimme weitersprach: » Ich bin ihnen gefolgt.«
    » Wirklich?« Ich war tief beeindruckt von ihrem Mut.
    Cora nickte. » Ich habe versucht, ganz leise zu sein. Ich weiß ja, dass Sie und Damon Dinge hören, die Menschen nicht hören können. Das ist mir aufgefallen«, fügte sie hinzu, und ein kleines Lächeln erhellte ihr Gesicht. » Mir fällt eine Menge auf«, erklärte sie stolz. » Aber Samuel und Henry haben sich nicht ein Mal umgeschaut. Sie haben die Mädchen nach unten in einen Raum in der Nähe der Waschküche gebracht. Es gibt ziemlich viele Räume dort unten im Keller, der lange Flur ist voller Türen, aber ich weiß nicht genau, wo sie hinführen.«
    Ich nickte erwartungsvoll und ermutigte Cora, fortzufahren. Vielleicht kamen wir jetzt endlich einer Sache auf die Spur, die uns an Samuel herankommen ließ. Trotz der Gräuel, die Cora beschrieb, war ich aufgeregt.
    » Der Raum, in den sie die Mädchen brachten, sah aus wie ein Büro, und dort begannen sie zu trinken. Aber es war ganz anders als bei Ihnen, als Sie diese Ratte… verzehrt haben. Das erschien mir in Ordnung. Doch gestern Nacht… sie gruben die Zähne so tief in die Hälse der Mädchen, dass ich ihr Blut den Rücken hinunterfließen sehen konnte, während sie tranken. Fast hätte ich geschrien, aber dann…«
    » Was?«, fragte ich. Ich nahm ihre Hand und drückte sie leicht. Sie war so klein und zerbrechlich und fühlte sich fast so an wie ein Spatzenjunges.
    » Samuel war… beinahe zärtlich. Er beugte sich immer zu den Mädchen vor und flüsterte ihnen etwas zu. Aber Henry…«
    Ihre Züge verhärteten sich. » Henry kannte keine Gnade. Er sagte, dass Schreien nichts nutzen würde und dass sie das verdienten. Dass es niemanden scheren würde, ob sie starben, und dass er ihnen einen Gefallen tue. Es war schrecklich, das mit anzusehen. Ich dachte immerzu: Was, wenn er das auch meiner Schwester antut?«
    » Das tut er nicht. Violet ist ein Vampir. Sie kann jetzt auf sich selbst aufpassen.« Es war ein schwacher Trost, aber es war besser als nichts.
    Cora nickte. » Ich weiß. Aber ich konnte es nicht länger ertragen. Und ich wusste, dass ich auf keinen Fall geschnappt werden durfte. Denn dann könnte ich Violet nicht mehr helfen.«
    Ich drückte abermals ihre Hand. Das war das Dilemma, in dem wir alle uns befanden: Wir waren aufeinander angewiesen. Und auch wenn es vielleicht einfacher gewesen wäre, zu sterben, mussten wir überleben, füreinander.
    » Heute früh waren die Mädchen dann wieder in ihren Betten. Ich habe versucht, beim Frühstück mit Clare zu sprechen, aber Schwester Benedikta hat mich sofort angeschrien und mir auf die Finger geschlagen. So bin ich seit meiner Schulzeit nicht mehr bestraft worden«, fügte Cora trocken hinzu. Sie zog ihre Hand unter meiner hervor und zeigte mir den Handrücken. Tatsächlich, eine schwache bläuliche Schwellung breitete sich auf der weißen Haut aus. Ich zuckte zusammen.
    » Ist schon gut«, meinte Cora. » Ich habe meine Lektion gelernt. Wir sollen das Frühstück in stillem Gebet verbringen. Und es ist gar nicht so schlimm dort. Einige der Mädchen sind recht nett. Elizabeth hat früher auch in einem Pub gearbeitet, wo es sogar noch schlimmer zuging als im Ten Bells. Und Cathy war so freundlich, mir alles zu erklären. Ich schaffe das schon, Stefan.«
    Ich wollte ihr so gern glauben. Nein, ich musste ihr glauben. Ich dachte an Samuel, sein aristokratisches Rattengesicht im Hals eines dieser Mädchen vergraben, und mein Magen krampfte sich vor Zorn zusammen. Dafür würde er büßen.
    Cora schob sich das Haar hinter die Ohren, und da bemerkte ich, dass sie die Kette mit dem Eisenkraut unter ihrem Kittel versteckt trug. Und plötzlich kam mir eine Idee.
    » Also, Sie frühstücken alle zusammen?«, fragte ich.
    » Oh ja«, antwortete Cora. » Schwester Benedikta zwingt

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