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The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition)

Titel: The Vampire Diaries - Stefan's Diaries - Schatten des Schicksals: Band 5 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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kaufen können. Übrigens war ich tatsächlich einmal in Versuchung, genau das zu tun, nämlich in Indien. Aber was hätte ich dann mit ihm anfangen sollen?«, fragte Damon und eilte mit dem Jutesack in der Hand in Richtung unseres Unterschlupfs davon.

Kapitel Elf

    Am nächsten Morgen hastete ich durch die Stadt nach Whitechapel, um Cora das Eisenkraut zu übergeben. Damon und ich hatten die Nacht damit verbracht, einen Extrakt aus den getrockneten Pflanzen herzustellen; den aggressiven roten Ausschlag, der unsere Hände und Arme dabei überzog, hatten wir tapfer ertragen. Selbst nachdem der Extrakt sicher in gläsernen Phiolen abgefüllt war, verursachte mir der Duft ein Kribbeln auf der Haut und ließ meine Augen brennen.
    Ich hatte auch weiterhin jegliche Erwähnung Katherines vermieden, und Damon hatte seine Nervosität zu verbergen versucht, indem er von seinen vielen Eroberungen erzählte. Nach einer Weile hatte ich einfach nicht mehr zugehört, denn es war immer die gleiche Geschichte gewesen: schöne Frau, köstliches Blut, Einladungen zu den feinsten Partys der Gegend, bis Damon sich langweilte und weiterzog. Im Gegensatz zu mir sehnte er sich nicht nach einem Zuhause, und langsam fragte ich mich, ob das nicht ein Segen war.
    Auch an diesem Morgen machte ich in der Bäckerei mit der roten Markise Halt, um dann zu jener Gasse zu eilen, in der ich Cora gestern getroffen hatte. Cora war bereits da und saß wieder auf der Betonstufe des leer stehenden Gebäudes, die Knie an die Brust gezogen.
    » Cora!«, begrüßte ich sie. Ein gezwungenes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht.
    » Stefan! Ich bin so froh, dass Sie gekommen sind. Haben Sie es geschafft, das Eisenkraut zu besorgen?«, fragte Cora.
    Ich zeigte ihr die Phiolen.
    » Sehr gut!« Sie klang erleichtert. » Letzte Nacht sind sie wiedergekommen. Diesmal haben sie Cathy und Elizabeth geholt. Die beiden sind inzwischen meine Freundinnen und…« Sie schüttelte den Kopf. » Wir müssen sie aufhalten.« Coras Unterlippe zitterte. Es war das erste Mal, dass ich sie den Tränen nahe sah, und es traf mich völlig unerwartet.
    » Keine Sorge. Damon und ich haben einen Plan.« Ich reichte ihr die Phiolen. » Heute Abend findet diese Wohltätigkeitsveranstaltung statt. Bevor die Mädchen dahin aufbrechen, müssen Sie allen etwas in ihr Getränk oder ihre Mahlzeit mischen. Ein Tropfen reicht. Schaffen Sie das?«
    Cora nickte ernst.
    » Es wird alles gut gehen«, versicherte ich ihr, drückte ihr einen Kuss aufs Haar und stellte ihr die Tüte mit den frisch gebackenen Leckereien hin. » Wir sehen uns heute Abend. Bald ist alles vorüber«, versprach ich.
    » Ich hoffe es«, erwiderte Cora.
    » Es wird alles gut«, wiederholte ich. » Sie müssen nur daran glauben.«
    Cora schenkte mir zur Antwort ein sanftes Lächeln, aber ich konnte erkennen, dass sie bereits ihren eigenen Gedanken nachhing.
    Zum Abschied drückte ich noch einmal leicht ihre Schulter. Ich würde dafür sorgen, dass alles gut ging.
    An diesem Abend erleuchtete ein strahlender orangegoldener Sonnenuntergang den bis dahin wolkenverhangenen Himmel. Es war wunderschön. Am Ufer der Themse saßen Maler vor ihren Skizzen, Liebende spazierten Hand in Hand am Fluss entlang, und Straßenmusikanten ließen fröhliche Melodien erklingen.
    Damon und ich tauchten in der Menge unter. Wir waren in schwarze Mönchskutten gekleidet, die ich aus einer Kirche entwendet hatte. Ich würde ohnehin nicht in den Himmel kommen, daher spielte dieser Diebstahl keine Rolle mehr.
    Der Wohltätigkeitsball des Magdalenenheims fand im Hotel Lanesborough gegenüber dem Hyde Park statt. Damon versicherte mir, dass er schon Dutzende von Bällen dort besucht habe, was ich nicht nachvollziehen konnte. Wurde er solcher Veranstaltungen denn nicht müde? Mich langweilten Bälle stets: zu viel Champagner, zu viel Parfüm, zu viele Tänze, zu viel Gerede, und nichts davon war interessant. Allerdings waren meine einsamen Spaziergänge und endlosen Grübeleien auch nicht viel besser.
    » Die Mönchskluft steht dir gut. Ein Jammer, dass du eine Kreatur der Nacht bist, sonst hättest du als Geistlicher Karriere machen können«, bemerkte Damon, während er meine dunkle Robe musterte.
    » Ich bezweifle, dass ich mir auch noch die Sünden anderer Leute anhören könnte, nachdem mich mein eigenes schlechtes Gewissen bei jeder Kleinigkeit plagt«, gab ich zurück und verpasste ihm einen Schlag auf den Arm, der eher ein brüderlicher Klaps

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