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The Volunteer. Erinnerungen eines ehemaligen IRA-Terroristen (German Edition)

The Volunteer. Erinnerungen eines ehemaligen IRA-Terroristen (German Edition)

Titel: The Volunteer. Erinnerungen eines ehemaligen IRA-Terroristen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shane O'Doherty
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Herabstufung eingesetzt habe. Wenn Sie in Blundeston irgendetwas anstellen, ausbrechen oder sonst etwas in der Art, dann werden hier und im Innenministerium Köpfe rollen. Denken Sie daran. Sie müssen das Personal in Blundeston selbst davon überzeugen, dass Sie keine Gefahr darstellen. Ich kann Ihnen nämlich nicht mehr helfen, wenn Sie erst einmal dort sind.“ Ich bedankte mich, und dann ging die Fahrt im Gefängnis-Kleinbus los – zum ersten Mal ohne eine Eskorte von bewaffneten Polizisten in Wagen und auf Motorrädern, ohne Sirenengeheul, das andere Autofahrer an die Straßenränder scheuchte. Es waren diesmal nur drei Anstaltsbeamte bei mir – ich konnte es kaum fassen. So vieles verdankte ich mutigen Leuten wie Dunbar und seinen radikalen Bestrebungen innerhalb des Systems.
    Blundeston lag wenige Meilen von Great Yarmouth entfernt an einem See inmitten wunderschöner Landschaft. Als ich ankam, wurde mir allerdings mit schockiertem Schweigen begegnet. Einige Lebenszeitgefangene hatten die Befürchtung, dass meine Ankunft allgemein die Neueinstufung der Anstalt auf eine höhere Sicherheitsstufe zu bedeuten hätte und dass ihr Aufenthalt dort sich nun doch nicht zu baldiger Entlassung hin entwickeln würde. Natürlich sagte ich ihnen gleich, dass ich heruntergestuft worden war, woraufhin sie sich langsam wieder beruhigten. Dann fiel ihnen ein, dass Peter Short, ein anderer politischer Gefangener aus Irland, Blundeston auch schon hinter sich gebracht hatte. Die Gefängniswärter riefen mich ins Büro, um mich ebenfalls auszufragen. Einer meinte: „Hier ist nicht viel mit Sicherheit, nur ein Drahtzaun, der stellenweise kaum noch richtig hält. Unsere Frauen haben Angst, dass die IRA hier landet, den Bau in die Luft sprengt und dir zur Flucht verhilft. Wie sieht’s damit aus?“ Darauf versuchte ich ihnen zu erklären, dass es durchaus vorkam, dass jemand seine Gründe hatte, der IRA den Rücken zu kehren. Ich sagte, ich sei so ein Ex-Mitglied, hätte mich von der Gewalt abgewendet und wollte einfach meine Ruhe haben. Wenn sie mir keine Schwierigkeiten machten, würde ich ihnen auch keine bereiten. Prompt kamen sie mir mit der alten Lüge: „Wir dachten, wer einmal bei der IRA ist, der ist es sein Leben lang.“
    Ich antwortete ihnen mit lauter Fragen: „Wer würde schon in die IRA eintreten, wenn man da nicht wieder herauskäme? Welche Gemeinde in Nordirland würde denn ihre paramilitärische Widerstandsbewegung vor Ort unterstützen, wenn die Väter, Söhne oder Töchter dieser Gemeinde nicht aus freien Stücken wieder austreten könnten? Welche Geheimorganisation würde denn ihre eigenen Sicherheit gefährden, indem sie Leute zwang, Mitglieder zu bleiben, die längst keine mehr sein wollen?“ Damit und mit meinem allgemeinen Verhalten überzeugte ich sie wohl. Und so war ich in Blundeston, wo mich Rosenbüsche, Blumen, grüne Landschaft und der nahegelegene See angenehm überraschten, recht zufrieden. Sechs Monate später, im September 1985, hatte ich genau zehn Jahre lang in England eingesessen, als ich erfuhr, dass ich in eine Haftanstalt in Nordirland verlegt werden sollte.
    Am Morgen meiner Übersiedelung erhöhte sich meine Zuversicht noch beträchtlich, als ich hörte, dass ich in einem gewöhnlichen Taxi zum Flughafen Birmingham geschickt würde und nur zwei Aufseher aus Sicherheitsgründen dabei wären. Nach meinem Empfinden sah es für mich und meine Zukunft nun endlich besser aus. Einer der Aufseher, die mich begleiteten, überreichte mir sichtlich verlegen ein Geschenk. Es war ein christliches Buch, das er und seine Frau für mich beschafft hatten. Darin stand eine freundliche Widmung und der Hinweis, dass die beiden schon monatelang für mich beteten und das auch weiterhin tun wollten! Nach zehn Jahren in Anstalten, wo Straftäter langsam aber sicher zu Opfern gemacht wurden, war ich nun im Begriff, England zu verlassen; dabei dachte ich zurück an die Gelegenheiten, wo die Frauen von Gefängnisbediensteten und -verwaltern mir Warmherzigkeit entgegengebracht hatten. So hatte uns etwa die walisische Ehefrau des stellvertretenden Verwalters Deane in Wormwood Scrubs hervorragenden Unterricht in englischer Literatur gegeben und auf diese Wiese ein unabhängiges kleines Reich geschaffen, in dem Häftlinge eine oder zwei Stunden am Tag Menschen sein durften. Damit hatten diese Frauen dazu beigetragen, all das Böse, was mir im Strafvollzug angetan worden war, wiedergutzumachen.
    Die Fahrt zum

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