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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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Maschendrahtzäunen und auf totem Rasen geparkten Schrottautos zum Opfer gefallen. Die ehemals eleganten Veranden waren mit alten Sofas und Pontiac-Autositzen zugemüllt oder mit Hühnerdraht umzäunt und zu Freiluft-Abstellkammern umfunktioniert worden.
    Martys Nachbarschaft in Calabasas würde niemals so enden. Es widersprach den Regeln der bewachten Wohnanlage. Anbauten oder Modernisierungen waren nicht erlaubt ohne die Genehmigung des architektonischen Komitees, das nie etwas genehmigte. Blumen, die ohne das Einverständnis des Landschaftskomitees gepflanzt wurden, wurden umgehend wieder aus dem Dreck gerupft. Autos, die nachts nicht in der Garage standen, wurden mit Knöllchen bestraft. Basketballkörbe, Wohnmobile und Boote waren verboten.
    So bewahrte man den Wert von Grundstücken. Bau eine Mauer drum herum und setze Komitees ein.
    Doch in diesem Viertel, nur wenige Meilen westlich der Innenstadt, fiel es Marty (außer in den Extremfällen) schwer zu unterscheiden, welche Schäden das Erdbeben den Häusern zugefügt hatte und was einfach offene Dauerwunden waren.
    Egal, in welchem Stadium des Verfalls oder wie beschädigt die Häuser auch waren, jetzt hatten sie eines gemeinsam: Sie standen alle leer. Ganze Familien waren aus ihren Häusern auf die Straße geflüchtet, ihre Fernseher und Stereoanlagen, Matratzen und Klamotten, Kühlboxen und Lehnstühle im Schlepptau, und schlugen in den Vorgärten ihre Lager auf. Sie bauten improvisierte Hütten, indem sie Laken, Mülltüten und Tischdecken von den Dächern ihrer Autos bis zu den Maschendrahtzäunen spannten und die Gehwege darunter mit Bettzeug auslegten.
    Marty wandte seinen Blick ab, aus Angst, er könnte von einem der traurigen Augenpaare in diesen schäbigen Unterkünften erwidert werden, und er wollte hier ganz sicher nicht in irgendetwas hineingezogen werden.
    Die Leute fielen bereits über die wenigen kleinen, vom Erdbeben verwüsteten Mercados und Supermercados entlang des Boulevards her, durchwühlten die Trümmer und suchten in den mit verschütteten und umgefallenen Waren übersäten Regalreihen nach heil gebliebenen Konservendosen und Wasserflaschen.
    Als er an den Läden vorbeiging, war er überrascht zu sehen, dass die Leute sich trotz ihrer Verzweiflung und Angst immer noch pflichtbewusst an den Kassen anstellten, um das, was sie gefunden, erkämpft und ihren Nachbarn aus den Händen gerissen hatten, zu bezahlen.
    Marty teilte ihre Verzweiflung nicht, er hatte noch genug Essen und Wasser in seinem Beutel, um es bis nach Hause zu schaffen, wo er und Beth reichlich Lebensmittel auf Vorrat gebunkert hatten.
    Einen kurzen und befriedigenden Moment lang fühlte sich Marty noch einmal so, als hätte er mit seinem kühlen Kopf und der erstklassigen Vorbereitung das Erdbeben bezwungen. Das einzige klitzekleine Problem war der Weg nach Hause. Doch in einigen Stunden würde auch dieser hinter ihm liegen, und er würde die Situation fest im Griff haben.
    Das Wichtigste war jetzt, aus seinen jüngsten Fehlern zu lernen und sich an seinen Plan zu halten. Nur daran zu denken, so schnell wie möglich nach Hause zu kommen. Nur an Beth zu denken und daran, wie viel dringender sie ihn brauchte als jeder, der ihm unterwegs begegnete.
    Direkt vor ihm, wo der Boulevard eine Kurve beschrieb, konnte Marty eine Säule schwarzen Rauchs sehen. Beim Näherkommen erkannte er einen Riss im Asphalt, und ein Geysir aus Feuer schoss daraus empor, Flammen peitschten an die Gebäude auf beiden Seiten der Straße. Das Einzige, was von einer der schwelenden Gebäudestrukturen noch übrig war, war das schrullige Schild im Retrolook – eine lächelnde Comicfigur im Smoking, die mit erhobenem Finger eine Kakerlake tadelte und das Insekt so von dem hinter dem Rücken versteckten Hammer ablenkte.
    Die Figur wirkte so vertraut. Er versuchte, das Bild einzuordnen, als ein toter Vogel vor seinen Füßen auf die Straße knallte. Marty schaute nach oben und sah zwei weitere Vögel genau auf ihn zu rauschen.
    Er sprang zur Seite, aber es war zwecklos. Es regnete tote Vögel. Der gesamte Schwarm, der nur Augenblicke zuvor über ihn hinweggeflogen war, fiel um ihn herum vom Himmel herab. Sie trafen seinen Körper wie Baseballbälle und prügelten ihn zu Boden.
    Und dann fiel ihm ein, wo er diese Comicfigur mit dem Hammer gesehen hatte. Auf dem Lieferwagen eines Kammerjägers.
    Die Vögel starben, weil sie in eine Giftgaswolke geflogen waren, dieselbe wie die, die sich jetzt über seinem

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