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The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition)

Titel: The Walk: Durch eine zerstörte Stadt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lee Goldberg
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unwichtig.«
    »Das wird sich ändern.«
    Buck schüttelte Marty ab und marschierte über die Straße auf den Mexikaner mit der Knarre zu, der ihn nicht einmal zu bemerken schien.
    Buck schrie: »Hey, Taco Bell!«
    Jetzt kam der Mexikaner in Bewegung. Er richtete die Schrotflinte auf Buck.
    »Ja, du«, Buck ging weiter auf ihn zu. »Du hältst dich wohl für besonders clever?«
    Die Drehbuch-Gurus von eigenen Gnaden nannten dies den entscheidenden Moment, oder etwas pompöser »die zentrale Bekräftigung des Paradigmas des mythischen Helden«, und Marty hasste es jedes Mal, wenn er es sah. Der Moment war falsch, formelhaft und führte zum kreativen Bankrott. Und doch verlangte Marty von den Autoren, ihm genau das in den ersten fünf Minuten der ersten Folge jeder Krimiserie seines Senders zu liefern. Und wenn sie mit ihm darüber streiten wollten, schmiss er sie hinaus und holte einen Autoren ins Boot, der es einfach tat. Und jetzt wurde Marty vom Schicksal oder einer Art kosmischem Wächter der Gewerkschaft filmschaffender Autoren dazu gezwungen, die Szene selbst zu durchleben. Oder in ihr zu sterben.
    Die zwei unbewaffneten Mexikaner hörten auf, Geld in ihre Taschen zu stopfen, und richteten sich auf, wechselten einen besorgten Blick und wandten sich Buck zu. Sie wussten nicht so recht, was sie mit diesem Typen anfangen sollten. Einer der beiden sagte etwas bedrohlich Klingendes auf Spanisch zu ihm.
    »No habla Schwachsinn, Dorrito.« Buck näherte sich weiter dem Schützen, der nervös sein Gewicht verlagerte und seine Kumpels mit Blicken um eine Ansage anflehte, jedoch keine bekam.
    »Verpiss dich«, informierte der Schütze Buck, »oder ich schieße.«
    Buck schüttelte den Kopf und drehte sich zu den beiden unbewaffneten Männern um. »Wo habt ihr nur diesen Trottel hier aufgegabelt?« Er zeigte auf den Schützen, und sie folgten seiner Geste mit ihren Blicken, was sie ausreichend von seiner Knarre ablenkte, als er an ihnen vorbeiging. »Taco Bell ist zu blöd zum Kacken, und ich kann es beweisen.«
    Der Bewaffnete hob seine Knarre auf die Höhe von Bucks Brust. »Ich blas’ dir die Eier weg, wenn du nicht stehen bleibst.«
    »Mit gesicherter Waffe bestimmt nicht, du Vollidiot.«
    Der Schütze schaute nach unten auf seine Schrotflinte. In diesem Moment der Unaufmerksamkeit rammte Buck dem Kerl mit der einen Hand seine Knarre in die Leiste, mit der anderen schmetterte er die Schrotflinte zur Seite.
    Buck lehnte sich nach vorne über sein Gesicht, sodass sich ihre Nasen fast berührten. »Wenn deine Freunde sich nicht verdammt noch mal hinsetzen und tun, was man ihnen sagt, mach’ ich eine Ken-Puppe aus dir.«
    Der Schütze war entweder absolut dummdreist oder schlichtweg nicht darüber im Bilde, was Barbie sich von Männern wünschte, denn er sagte kein Wort. Also spannte Buck den Hahn und kitzelte ihn mit dem Lauf. »Na, wie gefällt dir das? Die setzen sich jetzt hin, oder aus Taco Bell wird Tinker Bell.«
    Die Nachricht, wenn vielleicht auch nicht die Anspielung, kam an bei dem Schützen. Er teilte seinen Freunden umgehend mit, dass sie sich setzen sollten. Was sie auch taten.
    Marty schaute sich nach den Koreanern um. Die lächelten. Die Szene funktionierte jedes Mal. Das machte sie aber kein bisschen weniger hirnrissig. Jetzt, wo die Situation unter Kontrolle schien, marschierte Marty zu Buck hinüber und sagte: »Hast du deinen verdammten Verstand verloren?«
    »Hör auf zu jammern und nimm Taco Bell die Knarre weg.«
    Marty nahm sie dem Schützen aus der Hand, untersuchte sie und warf sie dann auf die Ladefläche des Lkw. »Sie war nicht gesichert.«
    Buck grinste den finster dreinblickenden Mexikaner an. »Huch.«
    Buck grinste immer noch, als Marty und er die drei Mexikaner erfolgreich an einen Telefonmasten gefesselt hatten. Marty machte das nur noch wütender.
    »Du findest das wohl lustig, Buck? Du hättest getötet werden können. Und wofür?«
    »Für einen dicken, fetten Gehaltsscheck.« Buck steckte jedem seiner Gefangenen eine seiner Visitenkarten in die Brusttasche. »Wenn die Bullen auftauchen, wissen sie gleich, wer diese Vollidioten festgesetzt hat. Und die Bank auch. Da sollten wohl zwei Riesen für mich rausspringen. Weißt du was, dieses Erdbeben könnte wirklich gut fürs Geschäft sein.«
    »Tu mir einen Gefallen, Buck. Nimm dir den Rest des Tages frei.«
    Marty ging weg und schlängelte sich durch die kleine Menge Koreaner, die sich versammelt hatten, um Buck bei der Arbeit

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