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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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jetzt, sofort.
    Die Frau auf der Tribüne sieht ihm zu, wie er die Brüstung loslässt und weggehen will. »Hey, verdammt noch mal! Ich rede mit dir! Du darfst nicht einfach so davonlaufen! Komm sofort zurück!«
    Der Governor geht die Treppe hinunter, scheint das Gepfeife und die Buhrufe zu ignorieren, aber innerlich schürt die aufgebrachte Menge das Höllenfeuer, das nach unbändiger Rache verlangt.
    Rennen … taumelnd, panisch, aber rennen … orientierungslos in der Dunkelheit, nachtblind … Sie stürzen durch den Wald, suchen verzweifelt nach ihrem Camp und der Sicherheit, die es bietet. Drei Frauen … eine Mitte fünfzig, eine andere auf dem besten Weg, sechzig zu werden, und die letzte Mitte zwanzig … In ihren fieberhaften Bemühungen schlagen sie Blattwerk und Äste beiseite, sie müssen zurück zu ihrem aus Campern bestehenden Zirkel, der einen guten Kilometer nördlich auf sie wartet. Die armen Frauen wollten nur wilde Brombeeren pflücken, aber jetzt sind sie umzingelt. Gefangen. Eingeschlossen. Was ist schiefgegangen? Sie sind geschlichen, waren so leise, so flink und wendig, haben die Beeren in den Säumen ihrer Röcke gesammelt, haben es vermieden, miteinander zu sprechen, sich anhand von Gesten verständigt … aber jetzt kommen ihnen die Beißer aus allen Richtungen näher. Der Gestank um sie herum wird immer penetranter, der Lärm der wässrigen Gurgelgeräusche gleicht einer Dreschmaschine, die hinter den Bäumen auf sie wartet. Eine der Frauen schreit auf, als ein toter Arm aus dem Dickicht schießt und sie anpackt, an ihrem Rock reißt. Wie konnte sich das Blatt so schnell wenden? Die Beißer sind wie aus dem Nichts erschienen. Wie haben sie es geschafft, sie überhaupt aufzuspüren? Urplötzlich blockieren sie ihren Pfad, schneiden ihnen den Fluchtweg ab, umzingeln sie. Die Frauen brechen in Panik aus, ihre schrillen Schreie hallen im Wald wider, als sie sich gegen den Ansturm zu wehren versuchen … ihr Blut vermischt sich mit dem schwarzen Saft der Brombeeren … bis es zu spät ist … und der Waldboden färbt sich rot von ihrem Blut … Ihre Schreie gehen im Tumult der unaufhaltsamen, gierigen Dreschmaschine unter.
    »Man nannte sie die Valdosta-Frauen«, endet Lilly zitternd. Sie sitzt neben Austins Feuerleiter vor dem Fenster. Um die Schultern hat sie eine Decke, um die Kälte abzuhalten. Sie ist fertig mit der Geschichte, die als abschreckendes Beispiel dienen soll.
    Es ist spät, und die beiden sitzen seit fast einer Stunde auf der behelfsmäßigen Dachterrasse. Die Flutlichter von der Arena sind längst eins nach dem anderen ausgeschaltet worden, die unzufriedenen Zuschauer haben den langen Weg zu ihren armseligen Wohnungen hinter sich. Austin sitzt neben Lilly und raucht eine selbstgedrehte Zigarette. Er hört ihrer seltsamen Geschichte mit gespitzten Ohren zu. Sein Magen verkrampft sich mit den gewaltigen Emotionen, die er nicht ganz fassen, nicht analysieren kann, aber er muss sich alles noch einmal durch den Kopf gehen lassen, ehe er ihr seinen Plan unterbreitet. Also hält er den Mund und hört einfach zu.
    »Als ich mit Josh und den anderen unterwegs war«, fährt Lilly mit erschöpfter, emotionsloser Stimme fort, »haben sie immer wieder gesagt, dass ich mich vorsehen sollte … ›Während deiner Periode musst du immer eine Binde tragen. Aber tunke sie vorher in Essig, wegen des Geruchs … oder es wird dir wie den Valdosta-Frauen gehen.‹«
    Austin versteht jetzt, worum es geht, atmet aus. »Eine von ihnen hat ihre Periode gehabt.«
    »Genau«, erwidert Lilly, stellt den Kragen ihrer Jeansjacke auf und zieht sich die Decke enger um die Schultern. »Wie sich gezeigt hat, können die Beißer Menstruationsblut besonders gut aufspüren … wie Haie. Das ist wie ein Signalfeuer für die.«
    »Verdammt.«
    »Ich habe Glück, meine Periode kommt und geht mit der Genauigkeit eines Schweizer Uhrwerks.« Sie schüttelt zitternd den Kopf. »Am achtundzwanzigsten Tag nach meiner letzten Periode gehe ich immer auf Nummer sicher und bleibe entweder zu Hause oder zumindest irgendwo, wo ich in Sicherheit bin. Seitdem die Plage ausgebrochen ist, habe ich akribisch versucht, den Überblick zu behalten. Das ist ein Grund, warum ich es wusste. Meine Periode war zu spät, und da ist es mir einfach wie Schuppen von den Augen gefallen. Ich wurde wund, und alles war angeschwollen … und sie war überfällig.«
    Austin nickt. »Lilly, ich will nur, dass du weißt …«
    »Ich

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