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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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Sie das denn in so kurzer Zeit gelernt?« Der verwundete Mann scheint tatsächlich interessiert zu sein, wenn auch nur, um etwas Small Talk zu betreiben. »Hat Dr. Stevens Ihnen das alles beigebracht?«
    »Eigentlich schon«, antwortet sie, nickt und notiert die Medikamentenausgaben, um den Warenbestand immer auf dem neuesten Stand zu halten. In Woodbury gibt es von allem nur eine limitierte Anzahl – insbesondere Medizin –, und Stevens hat ein Verwaltungssystem eingeführt, an das Alice sich akribisch hält.
    In der darauffolgenden Stille erreichen die Schritte den Korridor, der zur Krankenstation führt. Sie sind noch immer weit genug entfernt, um von Rick und Alice nicht wahrgenommen werden zu können, nähern sich aber rasch und zielstrebig.
    »Mir ist das Lernen schon immer leicht gefallen«, erklärt Alice. »Schon seitdem ich ein kleines Mädchen war. Wenn ich ganz ehrlich bin, muss ich Dr. Stevens nur einmal zuschauen – höchstens zwei Mal –, und dann weiß ich, wie es geht.«
    Rick lächelt. »Das ist sehr beeindruckend.«
    »Ist es nicht.« Sie wirft ihm einen harten Blick zu. »Ich finde, Aufpassen ist nicht besonders speziell , nur weil andere Leute es nicht tun.« Sie hält inne und stößt einen Seufzer aus. »Klingt das hochnäsig? Klingt das zickig? Ich kann einfach nicht damit aufhören. Tut mir leid.«
    »Ach, denken Sie sich nichts dabei«, erwidert Rick, das Lächeln spielt noch immer um seine Lippen. »So habe ich es gar nicht aufgenommen. Und außerdem haben Sie recht.« Er senkt den Blick auf seinen bandagierten Stumpen. »Die meisten Leute passen einfach nicht auf … auf nichts.« Er schaut sie an. »Die leben ihr Leben und machen sich solche Sorgen um ihren eigenen kleinen Schwachsinn, dass sie nicht einmal merken, was um sie herum abgeht.« Er senkt erneut den Blick auf seinen blutigen Stumpen und ächzt leise.
    »Was ist los?«, fragt Alice.
    »Ach, ich vermisse meine Frau«, meint er leise, den Blick noch immer auf seine Verletzung gerichtet. »Ich kann einfach nicht … Sie will mir einfach nicht aus dem Kopf, ich kann nicht anders, als ständig über sie nachzudenken.« Eine lange Pause … und dann: »Sie ist schwanger.«
    »Wirklich?«
    Rick nickt. »Ja. In zwei Monaten ist es so weit. Als ich sie das letzte Mal gesehen habe … war sie … es ging ihr gut.« Er schluckt. »Aber was das Baby angeht … Ich weiß nicht, ob …«
    Plötzlich wird die Tür aufgerissen, und er wird jäh unterbrochen. »Rick … Aufstehen! JETZT !«
    Der Mann, der in die Krankenstation stürzt, trägt ein verblasstes Kopftuch, ein Maschinengewehr; seine muskulösen Arme ragen aus einem ärmellosen Hemd hervor. Unter den Achseln sind große Schweißflecken erkennbar. »Los, wir müssen weg von hier!«, drängt der Mann, eilt zu Rick und packt ihn am Arm. » SOFORT !«
    »Wa …? Was zum Teufel wollen Sie von mir?« Rick zuckt zusammen. Alice schreckt ebenfalls mit weit aufgerissenen Augen zurück.
    Martinez starrt Rick an. »Was ich will? Ich will Ihr Leben retten!«
    Rick blinzelt. »Was soll das denn heißen? Wie wollen Sie mein Leben retten?«
    »Ich hole Sie hier raus! Ich helfe Ihnen bei der Flucht! Also los!«
    »Lassen Sie mich los, verdammt noch mal!«, brüllt Rick ihn an und befreit sich von Martinez’ Griff. Sein Herz pocht wie wild.
    Martinez hebt zerknirscht die Hand. »Okay. Tut mir leid, sorry. Es ist nur, dass wir uns beeilen müssen. Sie hier rauszubringen, ohne dass jemand etwas davon mitkriegt, wird nicht leicht, also hören Sie mir genau zu. Ich werde Ihnen bei der Flucht helfen, kann aber kein Auto organisieren. Wir haben nur zwei in Woodbury, die stets vollgetankt sind, und an die heranzukommen, ist zu gefährlich.«
    Rick und Alice blicken einander panisch an, ehe Rick sich wieder Martinez zuwendet. »Warum wollen Sie das Risiko …«
    »Wenn die herausfinden, dass Sie nicht mehr hier sind, ehe wir weit genug weg sind, können sie uns einholen. Wir müssen abhauen, ohne dass es jemand merkt.« Martinez blickt erst Alice an, dann wieder Rick. »Jetzt aber los – hopp, hopp!«
    Rick holt tief Luft – ein Schwall widersprüchlicher Emotionen rauscht durch seinen Kopf –, ehe er Martinez kurz und knapp zunickt. Er sieht Alice an, dann wieder Martinez, der sich umdreht und wieder zur Tür geht.
    »Warten Sie!«, ruft Rick und hält ihn am Arm fest. »Mir wurde gesagt, dass hier überall Wachen aufgestellt sind! Wir sollen wir denn an denen

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