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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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weiß nicht … Ich weiß es einfach nicht«, murmelt sie, als ob er gar nicht da wäre. »Zu jeder anderen Zeit wäre es eine große Sache, aber jetzt, mit der ganzen Scheiße, die um uns herum abgeht …«
    Austin lässt sie allmählich verstummen, ehe er mit leiser, sehr einfühlsamer Stimme sagt: »Lilly, ich will nur, dass du etwas in deinen sturen Schädel kriegst.« Er blickt sie mit Tränen in den Augen an. »Ich will das Baby mit dir haben.«
    Sie erwidert seinen Blick. Lange Zeit sagt sie nichts, dann senkt sie den Kopf. Die Stille macht Austin fertig. Er will ihr alles erklären, sie beruhigen, ihr beweisen, dass er es ehrlich meint, will, dass sie ihm vertraut, aber er findet die Worte nicht. Er hat es nicht so mit Worten.
    Endlich hebt sie den Kopf und schaut ihn mit feuchten Augen an. »Ich auch.« Sie sagt es so leise, dass es kaum hörbar ist. Dann beginnt sie zu lachen. Es ist ein reinigendes Lachen, ein wenig leichtfertig, hysterisch, aber trotzdem reinigend. »So wahr mir Gott helfe … Ich auch … Ich will es bekommen.«
    Sie umarmen sich innig, ungestüm und lassen an diesem kühlen, windigen Ort vor Austins Fenster nicht voneinander ab. Sie weinen, lassen sich ohne Hemmungen gehen.
    Nach einer Weile hebt Austin die Hand, führt sie zu Lillys Gesicht, streicht ihr die Haare aus den Augen, wischt ihr die Tränen von den Wangen und lächelt. »Wir kriegen das schon hin«, versichert er ihr. »Das müssen wir hinkriegen, das ist so ein wunderbares Fick-Dich an den drohenden Weltuntergang.«
    Sie nickt, streicht ihm über die Wange. »Du hast recht, Schönling. Und wenn du recht hast, hast du recht.«
    »Und außerdem«, fügt er noch hinzu, »hat der Governor alles unter Kontrolle. Er hat Woodbury sicher gemacht … eine Heimat für unser Baby.« Er küsst sie zärtlich und verspürt eine Gewissheit wie noch nie zuvor in seinem Leben. »Du hast schon immer den richtigen Riecher gehabt«, meint Austin sanft und hält sie fest. »Der Mann weiß, was er tut.«

Vierzehn
    I m untersten Korridor, weit unter der Oberfläche, hallen Schritte wider. Sie kommen rasch näher, laufen eine Treppe hinunter. Ihr Besitzer nimmt zwei Stufen auf einmal. Sie hören sich wütend an und lenken Bruces und Gabes Aufmerksamkeit auf sich. Die beiden Männer stehen vor der letzten Zelle auf der linken Seite. Die nackten Röhren an der Decke werfen Schatten auf die Schergen des Governors. Sie atmen schwer keuchend nach den Anstrengungen, die schwarze Frau zurück in die Zelle zu bringen.
    Dafür, dass sie so ein dürres Hemd ist, kann sie ganz schön austeilen. Striemen formen sich auf Gabes muskulösen Armen, wo sie ihn gekratzt hat, während Bruce Gefahr läuft, ein blaues rechtes Auge von einem gut platzierten Ellenbogenhieb davonzutragen. Aber nichts davon lässt sich mit dem vergleichen, was jetzt auf sie zukommt.
    Die Gestalt wirft einen langen Schatten und kommt immer näher. Ihre Silhouette hält plötzlich inne, die Hände zu Fäusten geballt. »Und?«, fragt der Mann aus zehn Meter Entfernung. Die Stimme hallt im langen, schmalen Korridor wider, sein Gesicht liegt im Schatten. »Habt ihr sie gefangen?« Seine Stimme klingt merkwürdig – verzerrt und voller Emotionen. »Ist sie wieder da drinnen? Habt ihr sie gefesselt? ANTWORTET !«
    Gabe schluckt. »Ja, sie ist wieder drinnen – aber einfach war es nicht.«
    Bruce schnappt noch immer nach Luft und hält das fein gearbeitete Schwert in seiner gigantischen Hand wie ein Kind ein kaputtes Spielzeug. »Die Schlampe ist völlig durchgedreht!«, murmelt er.
    Der Governor hält vor ihnen an, die Augen funkeln. Innerlich ist er am Toben. »Wie auch immer … ich … ich will … GIB MIR DAS GOTTVERDAMMTE DING !«
    Er reißt Bruce das Schwert aus der Hand, der instinktiv zurückweicht. »Boss?«, fragt er mit tiefer, unsicherer Stimme.
    Der Governor schnaubt und knirscht mit den Zähnen. Das Schwert hält er so fest, dass seine Fingerknöchel ganz weiß werden. »Was hat diese Schlampe sich nur dabei gedacht?! Ich habe ihr gesagt , ihr versprochen, dass ich sie eine Weile in Ruhe lassen würde … sie hätte mir nur einen scheiß Gefallen tun müssen! Nur diesen einen Gefallen! EINEN GEFALLEN !« Seine dröhnende Stimme drängt die beiden Männer förmlich gegen die Wand. »Sie hat zugestimmt. SIE WOLLTE MIR HELFEN !!« Seine Schläfen pulsieren, der Kiefer leistet Überstunden, die Sehnen in seinem Hals stehen hervor, und die Lippen sind geschürzt. Philip

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