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The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

The Walking Dead 3: Roman (German Edition)

Titel: The Walking Dead 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Kirkman , Jay Bonansinga
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zusammen, als ob er einen Stromschlag bekommen hat. » STOPP !«
    Bruce erstarrt, das Tor ist halb geöffnet, die Hände an der Unterkante. Sowohl er als auch Gabe drehen sich zum Governor um und starren ihn an.
    »Mach es wieder zu«, sagt der Governor mit völlig normaler Stimme. Es ist, als ob ein Schalter in seinem Hirn umgelegt worden ist.
    Bruce wirft ihm einen fragenden Blick zu. »Sowieso, Boss … aber warum?«
    Der Governor reibt sich die Wangenknochen, die Augen. »Ich werde …«
    Die Männer warten, tauschen einen weiteren, flüchtigen Blick aus. Endlich fährt Bruce sich mit der Zunge über die Lippen und fragt: »Alles klar, Boss?«
    »Ich muss erst über die Sache schlafen«, antwortet er schließlich mit sanfter Stimme. »Ich will nicht, dass ich irgendetwas bereue.« Er holt tief Luft, streckt sich, dreht sich dann um und geht. »Muss die Sachlage genau unter die Lupe nehmen«, murmelt er, ohne sie anzuschauen. »Komme in ein paar Stunden wieder.«
    Er biegt um die Ecke am Ende des Korridors und verschwindet im düsteren Lichtschein wie ein Phantom.
    » WARTET !«
    Die Stimme ertönt aus den Schatten hinter den Flüchtlingen aus den Tiefen des Korridors, und zuerst glaubt Martinez, dass sie aufgeflogen sind – sein ganzer Plan ist den Bach runter, ehe sie überhaupt einen Fuß außerhalb des Stadions gesetzt haben.
    »So wartet doch, bitte!«
    Die drei Männer erstarren mitten an einer Kreuzung zweier aufeinandertreffender Tunnel. Martinez stellen sich die Nackenhaare auf. Einer nach dem anderen dreht sich zu der Stimme um – erst Martinez, dann Rick, gefolgt von Glenn. Sie schnaufen, ringen nach Luft, ihre Herzen pochen. Zitternd bewegen sich ihre Hände langsam an die Hüften zu ihren Waffen. Sie blinzeln, versuchen zu erkennen, wer sich da aus dem Schatten rasch nähert. Jetzt erreicht die Gestalt einen Lichtkegel.
    »Bin gleich da«, sagt die junge Frau, das Licht erhellt ihren Kopf, das blonde Haar, den geflochtenen Zopf, die Strähnen, die in das mädchenhafte Gesicht hängen. Ihr Laborkittel scheint hell in dem dämmrigen Licht, während sie völlig außer Atem näher kommt.
    »Was ist los, Alice? Was wollen Sie?«, will Rick von ihr wissen.
    »Ich habe es mir überlegt«, erklärt sie mit bebender Stimme und ringt nach Luft in dem feuchten, stickigen Tunnel. Irgendwo, nicht allzu weit weg, ein Stockwerk über ihnen, tobt der Wind zwischen den leeren Tribünen und um die Aufbauten. »Wenn Sie gehen«, sagt sie, »will ich, dass Sie uns mitnehmen – Dr. Stevens und mich.«
    Die Männer tauschen nervöse Blicke aus, aber niemand gibt ihr eine Antwort.
    Alice schaut Rick an. »Wo immer Sie auch leben … es muss besser sein als hier … und mit Ihrer schwangeren Frau können Sie uns garantiert gebrauchen.«
    Rick denkt eine Weile darüber nach und schenkt ihr dann ein dünnes Lächeln. »Da haben Sie natürlich vollkommen recht. Wir würden Sie mit Handkuss nehmen. Es ist …«
    »Okay, Ladys und Gentlemen«, unterbricht Martinez, die Stimme so angespannt wie eine Klaviersaite. »Wir müssen weiter. Jetzt.«
    Sie eilen einen verzweigten Tunnel entlang und dann eine Rampe hinab. Die Zeit läuft ständig mit, sitzt ihnen im Nacken. Endlich kommen sie in der stinkenden Dunkelheit der tiefsten Kelleretage an. Glenn kann sich nur vage an die Zelle erinnern, in der Michonne gefangen gehalten wird. Die vielen Tore, die genau gleich aussehen, helfen ihm nicht bei der Orientierung. Selbst die Ölflecken und Beulen scheinen ein und dieselben. Aber er kann sich noch vage daran erinnern, wie er diesen Korridor entlanggeschleppt wurde. Endlich finden sie den letzten Tunnel in dem Gewirr von Gängen und halten inne.
    »Ich bin mir so gut wie sicher, dass es um die Ecke ist«, flüstert Glenn, der im Schatten zweier aufeinandertreffender Tunnel steht.
    »Gut«, sagt Rick leise. »Wir holen sie und dann den Arzt und dann nichts wie weg.« Er wirft Martinez einen Blick zu. »Wie weit ist es bis zum Doc und dann bis zum Verteidigungswall? Kann man da irgendwo leicht durchschlüpfen?«
    »Wartet!« Martinez hebt eine behandschuhte Hand, seine Stimme so leise wie die einer Souffleuse. »Wartet … Ruhe . Bleibt kurz hier.« Vorsichtig lugt er um die Ecke und wendet sich dann wieder der Gruppe zu. »Es würde mich wundern, wenn der Governor keine Wachen vor der Zelle postiert hat, in der eure Freundin hockt.«
    »Warum rennen wir nicht …«, beginnt Rick, aber Martinez unterbricht ihn.
    »Hinrennen

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