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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Leiden vergeht mit der Zeit. Ihr werdet euch daran gewöhnen, dass ihr euch nicht mehr habt.“
    „Nein, ich werde mich nie im Leben daran gewöhnen.“ Vehement schüttelte ich den Kopf.
    Aber vielleicht wird sich Louis daran gewöhnen, gab mein Herz erschrocken zu bedenken.
    Vielleicht stellt er gerade fest, dass das Leben auch ohne dich ziemlich lebenswert und viel entspannter ist, ohne die ständige Gefahr entdeckt zu werden? Und findet am Ende jemand anderen? Ell-Ersatz? Unter den neuen Arbeitskräften, die in Themiskyra eingetrudelt sind, um bei der Ernte zu helfen? Eine hübsche, kleine Arbeiterin, niedlich und unkompliziert und absolut zustehend? unkte mein Verstand.
    „Ich muss weg. Ciao.“ Ich war so schnell aus der Tür hinaus, dass Dante nicht einmal mehr Zeit für eine Verabschiedung hatte.
    Schnell wie der Wind ritt ich über die Felder. Da ich nur halbtags arbeitete, war ich als Springerin eingesetzt worden, das heißt, ich musste spontan einspringen, wo man mich gerade brauchen konnte. Ich hatte also schon so ziemlich alle Obst- und Gemüsesorten, Erntemaschinen und Plantagen durch und eine ungefähre Ahnung davon, wen ich wo finden konnte. Das Problem war nur, dass Louis so effektiv arbeitete. In seiner Gruppe schien nie Not am Mann zu sein, deshalb musste ich gerade dort nie mithelfen. Und das bedeutete auch, dass ich nicht wusste, mit wem er ein Team bildete.
    Als ich auf dem Rübenfeld ankam und vom Zaun aus hinüberspähte, stellte ich erleichtert fest, dass sich keine sexy Erntehelferin in seinem Dunstkreis aufhielt – dafür aber Mato. Wir hatten seit unserer Begegnung im Wald kein Wort mehr miteinander gewechselt. Louis blickte nur kurz auf, vertiefte sich aber sofort wieder in die Arbeit, sobald er mich erkannte. Mato, der ein paar Meter von ihm entfernt am Boden kniete, hielt sich strikt an unsere Abmachung und reagierte genauso. Da jedoch momentan keine Amazone in der Nähe war, sah ich keine Veranlassung, nicht kurz mit ihm zu reden. Ich stieg ab und stapfte über das Feld zu ihm.
    „Hi.“
    Überrascht sah Mato auf und erhob sich. „Hi.“ Leiser setzte er hinzu: „Ich dachte, wir kennen uns nicht?“
    Ich winkte ab. „Das gilt gerade nicht.“ Ich wagte es, zu Louis zu schauen, aber er sah im selben Moment zu mir – und sofort wieder weg, als sich unsere Blicke trafen. Mein Herz gab einen gequälten Seufzer von sich. „Wie läuft es?“, erkundigte ich mich um Fassung bemüht bei Mato.
    „Gut.“
    Ich sah ihn zweifelnd an.
    „Ich habe Polly heute gesehen“, teilte er mir mit gesenkter Stimme mit.
    „Hat sie dich mit einer Waffe bedroht?“
    „Nein. Schon seit ein paar Tagen nicht mehr.“
    „Dann läuft es wohl wirklich gut“, meinte ich anerkennend. „Und wie geht es dir mit der Arbeit?“
    „Ist okay. Nicht sehr spannend.“
    Noch etwas leiser fragte ich: „Und wie ist die Arbeit … mit Louis?“
    Was ich jetzt eigentlich hätte hören wollen, war etwas im Sinne von Er scheint furchtbar deprimiert zu sein, wirkt oft abwesend, etwas macht ihm wohl schwer zu schaffen … Irgendetwas eben, was Dantes Theorie belegte.
    Was Mato aber sagte, war: „Alles cool. Gestern war es wirklich lustig, wir haben –“ Er unterbrach sich, als er meinen Gesichtsausdruck sah und eins und eins zusammenzählte. „Ach, er ist der Typ?“, fragte er vielsagend und einen Tick zu laut.
    Im Augenwinkel sah ich, dass Louis' Kopf zu mir herumfuhr.
    „Ja, das ist er“, flüsterte ich. Mein Blick wanderte wieder zu ihm, ich konnte nicht anders. Er starrte mich immer noch an, teils abschätzig, teils ungläubig, dann verengten sich seine Augen und er wandte sich ab.
    „Ich mache Pause“, hörte ich ihn murmeln, bevor er über das Feld davonschritt. Wohin, wusste kein Mensch; Boreas, in dessen Satteltaschen sich sein Proviant befinden musste, stand friedlich grasend neben Hekate. Es war völlig offensichtlich, dass er einfach nur weg wollte, weg von mir.
    Mein Herz tat so weh, dass ich die Worte kaum herausbrachte: „Ich gehe dann auch mal wieder.“
    Mato legte mir eine Hand auf die Schulter. Auf seinem Unterarm sah ich die großflächig vernarbte Stelle, die einmal das Cheops-Tattoo geziert hatte. „Nicht aufgeben.“
    Ich schluckte und zwang mich zu einem Lächeln. „Nein. Du auch nicht.“
    „Niemals.“
     
    Offenbar waren dieses Jahr überhaupt nur drei neue Feldarbeiter dazugekommen, abgesehen von Mato noch ein stiller, kräftiger ' Shim Mitte Dreißig, der stets karierte

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