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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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vor dem Donnerwetter zu schützen, das zweifelsohne über mich hereinbrechen würde, nachdem ich meine unamazonische Meinung so unverhohlen preisgegeben hatte.
    Nichts dergleichen geschah. Atalante räusperte sich. „Habe ich dir schon mal gesagt, dass du ein zu weiches Herz hast?“
    „Ja. Mehrfach“, sagte ich leicht pampig.
    Sie schwieg, schien zu überlegen. Nach einer Weile seufzte sie. „Was du sagst, stimmt. Deiner Argumentation ist kaum etwas entgegenzusetzen und ich gebe dir recht.“
    „Aber Sevishta hat gesagt, du hättest bestimmt, dass Arbeiter nicht in der Klinik behandelt werden dürfen“, warf ich ihr vor.
    „Das musst du falsch verstanden haben. Ich habe veranlasst, dass die Arbeiter die Möglichkeit haben, sich in den normalen Krankenhäusern behandeln zu lassen. Dass Familienangehörige oder Freunde sich von der Arbeit entfernen dürfen, um sie dorthin zu bringen, ohne befürchten zu müssen, wegen des Arbeitsausfalls entlassen zu werden.“ Überrascht nahm ich wahr, dass sie fast klang, als wolle sie sich rechtfertigen. „Aber ich sehe ein, dass das jetzt nicht mehr funktioniert, nachdem das staatliche Gesundheitssystem zusammengebrochen ist. Wir brauchen dafür eine andere Lösung, da hast du recht.“
    „Mhm“, machte ich, immer noch etwas überfordert mit soviel unerwarteter Zustimmung.
    „Dass die Arbeiter ihre Häuser innerhalb der Stadtmauern bauen dürfen, ist ebenfalls eine Entwicklung der letzten zwanzig Jahre. Dass sie das Material dafür kostenlos bekommen, konnte ich durchsetzen. Dass auch die Feldarbeiter während der Zaya beschäftigt werden, damit sie Themiskyra zu dieser Zeit nicht verlassen müssen, obwohl wir da eigentlich nichts für sie zu tun haben, habe ich veranlasst.“
    Ich sah sie erstaunt an.
    „Du siehst, ich war nicht untätig. Das Problem ist, dass ich nicht einfach alle bestehenden Regeln umwerfen kann. Die anderen Amazonen erkennen mich an, aber ich bin keine Herrscherin, die uneingeschränkt nach Gutdünken schalten und walten kann. Ich benötige die Zustimmung von über fünfzig Prozent der Amazonen, um gravierendere Änderungen vornehmen zu können.“ Sie sprach leise und eindringlich zu mir. „So oder so möchte ich sie auf keinen Fall verärgern. Falls sie beschließen sollten, mich abzusägen, und in meiner Vergangenheit herumschnüffeln, würden sie allzu schnell fündig werden. Und daran kann auch dir nicht gelegen sein.“
    „Meinst du, das würden sie tun?“, fragte ich erschrocken.
    „Den meisten vertraue ich. Aber du kennst Areto. Sie würde nicht lange fackeln, wenn sie einen Weg sähe, mich loszuwerden. Wir können nicht vorsichtig genug sein.“ Sie beugte sich zu mir vor. „Du verstehst also sicher, dass ich nicht von einem Tag auf den anderen alles reformieren kann. Ich kann das höchstens schrittweise tun und ich brauche eine gute Strategie. Das schaffe ich nicht alleine, nicht neben all den anderen Dingen, um die ich mich kümmern muss.“
    Wollte sie sich jetzt auf diese Weise herausreden und mich bis in alle Ewigkeit hinhalten?
    „Deshalb wirst du mir dabei helfen.“
    „Wie bitte?“ Ich hatte alles erwartet, aber nicht das.
    „Du musst ohnehin noch deinen praktischen Monat in der Administration verrichten, der steht noch aus und ist wichtig für deine Zukunft.“
    Ich in Politik und Verwaltung? Lange Listen, Kriegsstrategien und Taktieren? Nie im Leben.
    Sie sah meinen Blick und fragte: „Oder hattest du andere Pläne für den nächsten Monat?“
    „Töpferei“, brachte ich hervor.
    „Nun, das können wir sicher nach hinten verschieben.“
    „Sicher.“ Ich zögerte, dachte an unsere Auseinandersetzung in der Waffenkammer, deren Auslöser gewesen war, dass ich Atalante meine Antipathie gegenüber Waffen und deren Gebrauch offenbart hatte. Der Streit hatte mich so durcheinander gebracht, dass ich Themiskyra wutschnaubend verlassen hatte und fast im alten Wasserkraftwerk ertrunken wäre. Wenn Louis mich nicht in letzter Sekunde gerettet hätte. Ich suchte nach Worten, die nicht zu einem ähnlichen Disput führen würden. „Ich fürchte, ich bin bei so etwas nicht so geschickt …“, formulierte ich vorsichtig.
    „Unsinn!“, rief Atalante. „Weißt du, ich dachte, dir fehlt vielleicht ein bisschen der Biss, aber deine Rede eben hat mich eines Besseren belehrt.“
    Ich zog nur die Augenbrauen hoch. Mir fehlt der Biss? Na, wenn du wüsstest …
    „Erwarte dir keine Wunder“, fuhr sie fort. „Ich kann nichts

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