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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Axt wieder aus der Kiste zu ziehen, nutzte ich, um hoch zu springen und mit meinem gesamtem Körpergewicht auf seinen Unterarm zu treten. Gleichzeitig schubste ich ihn rückwärts. Ich hörte den Knochen nicht nur brechen, ich sah es auch. Sein Schmerzensschrei währte nur kurz; ein Pfeil aus Jacinthas Armbrust, der sich durch seinen Hals bohrte, ließ ihn verstummen. Da schon der nächste mit einem Holzprügel auf mich zugestürzt kam, hatte ich weder Zeit für Mitleid, noch für Ekel. Ich wusste gar nicht, ob ich noch fähig dazu war, auch nur eines davon zu empfinden. Adrenalin rauschte durch meine Adern, als ich einige Hiebe parierte und dann im Versuch eine verbesserte Position zu finden auf eine der Kisten sprang, von wo aus ich meinen Gegner solange mit eingestreuten Fußtritten irritierte, bis ich einen so heftigen auf sein Kinn landete, dass er rückwärts stolperte. Auch ihn ereilte einer von Jacinthas letalen Pfeilen.
    Was wollen sie? fragte ich mich unentwegt. Wenn sie auf die Vorräte scharf wären, hätten sie sie wohl kaum anzünden lassen. Bob, möge die Göttin seine Seele für immer verdammen, fiel mir ein. Die Preisfrage lautet: Wo in eurer kleinen Festung habt ihr die Waffen versteckt? echote seine Stimme in meinem Kopf.
    Natürlich. Waffen. Vielleicht hatte sich der Mythos über unser Arsenal in Marodeur skreisen verbreitet und sogar dafür gesorgt, dass sich die Banden, die sich sonst bis aufs Blut hassten, zusammengeschlossen hatten.
    „Sie wollen an die Waffen“, schrie ich Jacintha zu.
    Ihre Augen weiteten sich, als sie verstand. „Schließ den Zugang nach unten ab“, wies sie mich an. Damit meinte sie die Falltür in der Waffenkammer, die über eine schmale Leiter mit dem riesigen Arsenal im Keller verbunden war. Dieses hatte sich Atalante während des Verfalls aus Armeebeständen in großem Stil unter den Nagel gerissen. „Dann kommen wir zwar selbst auch nicht auf die Schnelle dran, aber das ist besser, als wenn die da sie in die Finger kriegen.“
    Ich nickte kurz und eilte wieder in die Waffenkammer zurück. Die Falltür war geschlossen, der Angriff war so plötzlich gekommen, dass keine Zeit gewesen war, sich mit den schlagkräftigeren Waffen aus dem großen Arsenal zu versorgen, aber im dichten Kampfgetümmel wäre der Einsatz einer Panzerfaust oder eines Marschflugkörpers sowieso wenig sinnvoll gewesen. Ich drückte die X-Taste auf dem Tastenfeld an der Wand und hörte, wie sich die Eisenbolzen verschoben und einrasteten. Jetzt war die Klappe nur mit Nummerncode und Netzhautscan vom Keller aus zu öffnen. Als ich wieder aus der Tür getreten war, positionierte sich Jacintha direkt davor.
    Polly, Corazon und Victoria konnte ich nirgendwo entdecken, aber Tetra, die mit zwei Schwertern gleichzeitig mehrere Gegner in Schach hielt, Paz, die gerade einen Marodeur entwaffnete und ihn mit seinem eigenen Speer durchbohrte, und Rehani, die einen Andrakor mit einer Vielzahl von Fußtritten an der Wand der Lagerhalle fixierte. Die jüngeren Mädchen waren in die Kardia geschickt worden, um sich dort zu verbarrikadieren, wie es dem Notfallplan entsprach.
    Viele der Arbeiterinnen und Arbeiter waren geflohen oder hatten sich in ihren Hütten verschanzt. Dennoch sah ich Juri im Getümmel, der gerade mit einer Axt auf etwas oder eher jemanden einhieb, und bemerkte, wie Cosima, die Arbeiterin, die so gerne eine Amazone werden wollte, sich um die eigene Achse drehte und dabei einen Leinensack herumwirbelte, um sich ihre Gegner vom Leib zu halten.
    Und Louis?
    Er hat mein Zauberschwert, es geht ihm gut, versuchte ich, mich selbst zu überzeugen.
    Wieder schickte ich einen Angreifer zu Boden, der sich mir, beziehungsweise der Waffenkammer im Laufschritt genähert hatte, und Jacintha erledigte ihn auf bewährte Weise. Das Feld weitete sich aus, immer mehr Andraket gelang es, sich bis zur Kardia durchzuschlagen. Auf einmal kam mir eine Idee. Ich rannte am Produktionsgebäude entlang zur ersten Wasserpumpe, an die immer noch ein Schlauch angeschlossen war, und zog ihn zu mir, bis die Düse zum Vorschein kam. Jetzt konnte ich nur hoffen, dass er immer noch dicht war und nicht auch den einen oder anderen Schwerthieb abbekommen hatte. Beidbeinig stellte ich mich auf den Schlauch, um ihn zu fixieren, und drehte das Rad, das die Leitung öffnete, mit beiden Händen bis zum Anschlag.
    Wasser marsch, dachte ich mit einem unpassenden Gefühl von Heiterkeit. Die abrupte Bewegung, die durch den Schlauch fuhr,

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