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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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wie ich weggeschubst wurde und auf die Knie fiel, sah einen Schmiedehammer dort auf dem Boden einschlagen, wo ich eine Zehntelsekunde zuvor gestanden war. Meine Freundin zerrte mich auf die Füße und blickte mir eindringlich ins Gesicht. Obwohl sie rußverschmiert war und sich ein blutiger Schnitt über ihre Wange zog, hatte sie ihren Plan noch, ich sah ihn klar und grün in ihren Augen blitzen.
    „Alles klar?“, las ich von ihren Lippen ab; die grauenvollen Geräusche der Schlacht waren zu einem anhaltenden Misston verschmolzen und ihre Stimme drang nur noch gedämpft an mein Ohr. Benommen nickte ich und taumelte weiter.
    Ich muss zu Louis. Ich will ihn nochmal sehen, bevor ich sterbe. Automatisch tauchte ich unter einer vorbeischwingenden Axt weg und stolperte dabei über einen leblosen, weiblichen Körper.
    Cosima! Meine Aufmerksamkeit wurde eine Sekunde zu lang von meinem Entsetzen über den Tod der Arbeiterin beansprucht. Ich spürte einen heftigen Ruck an meinem Arm, als mir mein Schwert aus der Hand getreten wurde, und einen Schlag gegen mein Kinn, der meinen Kopf dröhnen und mich zu Boden gehen ließ. Keinen Meter von Cosima entfernt. Der Aufschlag auf dem harten Kies raubte mir die Luft und der Tritt in den Bauch, den ich danach einsteckte, ließ Schmerz in meinen Eingeweiden explodieren und machte meine Atemnot nicht eben besser. Dennoch bemerkte ich eine schnelle Bewegung über mir, folgte ihr mit den Augen und sah etwas neben mir im Feuerschein aufblitzen.
    Mein Schwert. Zu weit weg, als dass ich es erreichen konnte, aber falls der Andrakor es vor mir in die Hände bekommen sollte, würde die Schlacht für mich allzu früh tödlich enden.
    Ich muss erst zu Louis. Mit aller Kraft riss ich die Beine herum und warf sie dem Mann in den Weg, eigentlich mit der Absicht, ihn zu treten. Ich verfehlte ihn, aber er verhedderte sich in meinen Füßen, stolperte und fiel auf mich. Wieder rang ich nach Luft, doch ich bereute es, als mir der muffige Körpergeruch des Typen in die Nase stieg. Er sah so verwahrlost aus, wie er roch, mit seiner abgerissenen Kleidung, dem Schmutz in seinem Gesicht, dem Wahnsinn in seinen Augen.
    Während er sich halb von mir hochhievte und seine Hand ausstreckte, um nach dem Schwert zu greifen, tastete sich meine zu meinem Gürtel vor, zog den Dolch und holte aus.
    Sein Kopf fuhr wieder zu mir herum. Im Flug fing er meine Dolchhand auf und rang sie nach unten. Ich hieb mit der anderen Hand auf ihn ein, aber er versetzte mir einen schmerzhaften Schlag gegen die Schläfe, schnappte meinen Unterarm und fixierte ihn auf dem Boden. Ich versuchte, meine Beine unter ihm freizukämpfen, aber er drückte mir die Knie so fest auf die Oberschenkel, dass ich mich nicht rühren konnte.
    Nicht gut, war das Letzte, was ich denken konnte, bevor mich von den Beinen aufwärts eine eisige Erstarrung befiel. Kein Platz. Keine Luft.
    Er packte meine Faust, die den Dolch krampfartig umschlossen hielt und schlug sie immer wieder auf den Boden. Kleine spitze Steinchen rissen mir die Haut auf den Knöcheln auf und bohrten sich in die offenen Wunden, mit jedem Schlag mehr, aber ich fühlte den Schmerz kaum. Mein Kopf schwamm von den Fausthieben und meine Sicht verlor an Farbe. Heftig blinzelnd kämpfte ich gegen die drohende Ohnmacht an, aber das war auch schon meine einzige Körperregung.
    Moment. Da war noch was. Vage drang eine Erinnerung durch meine Versteinerung. Ich schloss die Augen und versuchte, mich zu konzentrieren. Einige zähe Sekunden lang konnte ich sie nicht finden, alles war zu kalt und dunkel, aber dann machte ich in meiner inneren Finsternis die kleine glimmende Kugel aus, die, sobald ich sie entdeckt hatte, hell aufloderte. Lebendig. Energisch. Wütend.
    Ich atmete tief ein, öffnete die Augen und riss den Kopf hoch. Mir tat es auch weh, als meine Stirn mit ganzer Kraft auf seinem Nasenbein einschlug, aber ich hatte mich dagegen wappnen können, während er meinen Angriff nicht hatte kommen sehen. Er stieß einen Schmerzensschrei aus, ich entriss meine Arme seitwärts seinem Griff. Seine Fingernägel kratzten dabei tief durch die Haut meiner Handgelenke, doch ich beendete die Bewegung meiner rechten Hand in einem eleganten Bogen und stieß ihm den Dolch zwischen die Rippen. Träge Überraschung glomm in seinen Augen auf, dann fiel er vornüber. Bevor er mich unter sich begraben konnte, warf ich mich auf die Seite, rollte herum und schüttelte dabei seine Beine von meinen. Ich packte mein

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