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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Polly.“
    „Ich habe der Hinrichtung vom Zimmer aus zugesehen. Und plötzlich kam das ganze Glas von oben.“ Sie schauderte und schloss die Augen. „ I could live again if you just stay alive for me “, flüsterte sie nach einer langen Pause kaum hörbar.
    „Es tut mir so leid.“ Ich drückte sie an mich.
    „Sind der Irrsinn und der Schmerz jetzt vorbei?“
    „Ich hoffe es. Keine Ahnung, was Atalante sich als nächstes einfallen lässt.“
    „Wir haben sie im Auge. Und dich.“
    „Ihr seid die Besten.“ Mir fiel etwas ein. Ich hätte es ihr gerne in diesem Augenblick erspart, aber unser Deal verlangte von mir, dass ich ihr nichts mehr verschwieg. „Polly?“
    „Ja?“
    „Der Streit mit Atalante ist so eskaliert, weil sie … weil sie möchte, dass ich ihre Diadoka werde.“
    Polly reagierte nicht und ich befürchtete, dass sie sauer sei.
    „Ich habe gesagt, dass ich keinen Bock habe und …“
    Ihr Kopf fuhr zu mir hoch und mit Erleichterung sah ich sie schräg grinsen. „Du hast ihr ins Gesicht gesagt, dass du nicht willst? Du hast dich geweigert? Du hast Nerven.“ Sie lachte sogar auf. „Damit hast du dich als Paiti perfekt qualifiziert.“
    „Kein Interesse. Ich wollte nur, dass du Bescheid weißt. Ich will dich als Anführerin.“
    „Auch kein Interesse.“
    Das klang jetzt wieder so leblos, dass ich nachfragte: „Wie geht es deinem Herz?“
    Sie zuckte mit den Schultern. „Passt schon. Tut immer noch weh, aber das vergeht. Behaupten manche.“
     
    Am nächsten Morgen wurde ich entlassen. Bevor ich die Klinik verließ, legte ich einen Zwischenstopp bei Tetra ein. Sie lag da wie tot, weiße Haut auf weißer Bettwäsche, umrahmt von rotblonden Locken, aber als ich näher hintrat, erkannte ich, dass sich ihre Brust hob und senkte und die Augen sich unter ihren Lidern bewegten.
    Auch mir gelang es nicht, sie an die Oberfläche zu holen, obwohl ich ihr in Kurzfassung von den jüngsten Ereignissen erzählte und immer wieder beteuerte, wie sehr ich sie gerade brauchte. Irgendwann gab ich auf. Ich konnte nur hoffen, dass es angenehme Träume waren, die sie dort festhielten, wo auch immer sie war.
    Deianeira stützte mich auf dem Weg über den Verbindungsgang in die Kardia. Ich war immer noch schwach auf den Beinen und mein Blutdruck durch den Blutverlust und das lange Liegen zu niedrig, sodass die Strecke einem Gewaltmarsch gleichkam. Wir befanden uns im zweiten Stock und ich wollte nach unten in unser Zimmer gehen, doch Deianeira hielt mich auf.
    „Wir müssen nach oben. Ich soll dich zu Atalante bringen“, teilte sie mir mit.
    Ich schluckte eine patzige Erwiderung herunter, die die Ärztin nicht verdient hätte, und meinte ausweichend: „Ich möchte lieber in mein Zimmer. Ich bin müde.“
    „Sie hat mir strikte Anweisungen gegeben.“ Deianeira schob mich zur Treppe, die nach oben führte. Ich versuchte, ihr meinen Arm zu entziehen, aber ihr Griff gab nicht nach, und so fügte ich mich widerstrebend. Nach Luft ringend kam ich im dritten Geschoss an und hielt mich für einen kurzen Moment der Erholung am Geländer fest. Dabei warf ich einen Blick ins Atrium hinunter und traf den Corazons, die wachsam zu mir aufsah. Sie nickte mir knapp zu, dann zog die Ärztin mich schon weiter.
    Egal, was passiert, Corazon weiß, wo ich bin. Atalante wird mich nicht einfach auf Nimmerwiedersehen verschwinden lassen können. Oh Artemis, ich werde paranoid. Genau wie sie.
    „Atalante? Hier ist deine Tochter.“ Deianeira bugsierte mich in das Studierzimmer.
    Die Paiti kam uns mit einem Lächeln entgegen und bedankte sich bei der Ärztin. Doch auch, als diese den Raum verlassen hatte, behielt sie ihren freundlichen Gesichtsausdruck bei.
    „Geht es dir besser? Hast du dich beruhigt?“, erkundigte sie sich.
    Es gibt nichts zu beruhigen, dachte ich. Aber mir war nicht nach Konversation, deshalb biss ich die Lippen zusammen und schwieg.
    „Setz dich doch. Du musst erschöpft sein.“
    Ich spürte die Schweißperlen auf meiner Stirn und wie angestrengt mein Herz klopfte. Aber ich hatte nicht vor, so lange zu bleiben, dass es sich für mich lohnte, es mir bequem zu machen. Sie runzelte die Stirn über meine stumme Weigerung.
    „Aella, sei doch nicht so unversöhnlich. Es tut mir leid, dass ich dich so angefahren habe, das habe ich dir schon gesagt. Ich möchte doch nur dein Bestes.“
    Wohl kaum.
    „Nun, vielleicht brauchst du noch ein bisschen Zeit, um das zu begreifen.“
    In meinem Blick erkannte sie

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