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Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Das Versprechen (Band 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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wir nie in diese Bredouille geraten.“
    „Wenn du nicht dauernd mit deinem Hilfsarbeiter rummachen würdest, wären wir erst recht nicht in diese Bredouille geraten.“
    „Du bist ein Scheusal“, teilte ich ihr ungerührt mit.
    „Und du bist unmöglich und rennst in dein Verderben.“
    „Ich weiß.“ Angestrengt rappelte ich mich wieder auf und sah zu ihr hinüber. „Trotzdem: Abgesehen vom unerträglichen Nervenkitzel war es ein schöner Abend. Und danke, dass du das Thema gewechselt hast.“
    „War mir ein persönliches Bedürfnis“, knurrte sie und begann, sich umzuziehen. „Mir reicht es schon, wenn du mir die ganze Zeit mit diesem Kerl in den Ohren liegst, da will ich nicht auch noch den Rest der Zeit über ihn reden müssen.“ Aber an ihrem Blick sah ich, dass sie meinen Dank akzeptierte und ich fühlte, dass wir uns wieder um ein paar Millimeter angenähert hatten, obwohl ein Abend voller gegenseitiger Mordgelüste hinter uns lag. Aber das ist wohl normal bei Schwestern.
     
    Am nächsten Abend machte ich keine Überstunden, sondern ritt direkt nach der Arbeit zu unserer geheimen Stelle. Ich kletterte über den umgestürzten Baumstamm bis ich fast die Baumkrone erreicht hatte. Die Blätter waren schon vor Jahren abgefallen und vom Fluss davongetragen worden, ebenso die Zweige und dünneren Äste. Dort legte ich mich auf den Rücken und schloss die Augen. Ich spürte die raue, verwitterte Rinde unter mir, lauschte andächtig dem Rauschen des Flusses und dem Gesang der Vögel, deren Stimmen zwischen den Bäumen widerhallten, und wartete.
    Obwohl ich nach einer Weile fast eingeschlummert war, fühlte ich Louis' Anwesenheit, bevor seine Lippen meine trafen. Diesmal stellte ich mich etwas länger dornröschen – ich wollte es ihm ja nicht zu leicht machen und musste glaubhaft beweisen, dass mein Adrenalinspiegel ins Unerträgliche gesunken war.
    „Hallo meine Ell.“
    „Hallo mein Louis. Ich habe was zu Essen mitgebracht.“ Ich hatte nämlich keine Lust, mir den ganzen Abend sein Magenknurren anzuhören. Es war nicht wirklich viel, weil ich Myrto sonst nicht hätte weismachen können, dass der Proviant nur für mich gedacht war, aber für zwei eher appetitlose Verliebte reichte er allemal.
    Während wir Brot und Käse aßen, erzählte ich Louis, was ich bislang über die Clans hatte herausfinden können; im Grunde deprimierend wenig. Aber obwohl er genau das prognostiziert hatte und versuchte, seine Enttäuschung zu verbergen, war sein Lächeln trauriger, als mein Herz vertragen konnte.
    „Es gibt allerdings eine Möglichkeit, noch mehr herauszufinden“, sagte ich langsam. Ich zögerte, weil diese Option einige Abende zuvor nur kurz meine Gehirnwindungen gestreift hatte und gleich danach wieder von meinem Verstand in die Flucht geschlagen worden war.
    „Und zwar?“ Er klang genauso zögerlich, aber der Funken Hoffnung, der in seinen Augen aufgeglommen war, gab den Ausschlag.
    „Ich melde mich als Yashta.“
    Louis starrte mich an, als hätte ich ihn geschlagen, und das Stück Brot, das er in seiner Hand hielt, zerbröselte unter dem Druck seiner Finger.
    „Es ist wahrscheinlich, dass die Clans sich untereinander kennen, und es ist die einzige Möglichkeit, mit ihnen Kontakt aufzunehmen“, erklärte ich schnell, bestürzt über seine Reaktion. „Anders kommen wir nicht an die Informationen darüber, wo sie sich aufhalten, denn selbst, wenn ich die Namen irgendwie herausfinden sollte, sind sie völlig nutzlos, wenn wir nicht wissen, wo wir die entsprechende Familie suchen sollen. Verstehst du?“, setzte ich sanft hinzu, als ich seine immer noch verletzte, ungläubige Miene sah. „Sie brauchen ohnehin noch Yashti, es haben sich erst zwei Frauen gemeldet. Es würde also nicht über die Maßen auffallen, wenn ich mich kurzentschlossen meldete. Und offiziell bin ich schon achtzehn.“ Mit jedem der Sätze hatte sich sein Blick weiter verdunkelt und als ich seine Hand nehmen wollte, schüttelte er sie ab.
    „Und du meinst, dass sie dir für sexuelle Gefälligkeiten die gewünschten Informationen zukommen lassen?“, fragte er beißend. Fassungslos über diesen Hieb starrte ich ihn an, suchte vergebens nach einem Anzeichen dafür, dass er sich über mich lustig machte, aber seine Augen waren kalt.
    „Ich habe keineswegs vor, meine Jungfräulichkeit zu opfern“, versetzte ich kühl, obgleich mein Herz vor Kränkung kochte. „Was denkst du eigentlich von mir?!“
    „Was soll ich schon von dir

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