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Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Begegnung (Band 1) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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wir uns in der Nacht zuvor zurechtgelegt hatten, erschreckend überzeugend und ohne weitere Unterbrechungen vor. Schließlich hieß sie mich ein weiteres Mal, nun offiziell, willkommen und gab mir einen Kuss auf die Stirn, bevor sie sich wieder an den Rest der Gesellschaft wandte. „Dann, liebe Schwestern, schlage ich vor, dass wir im Atrium alles Weitere besprechen.“
    Der Innenhof wurde offenbar als gemeinschaftliches Wohnzimmer genutzt. Ich setzte mich mit Polly und den anderen Jungamazonen auf eine Sitzgruppe am Rand und brachte damit den größtmöglichen Abstand zwischen mich und Areto, deren fieser Blick sich immer noch in meinen Schädel bohrte. Atalante begann, im Detail von den Vorkommnissen in Dangkulo zu erzählen und Fragen zu beantworten, die sich dann und wann erhoben. Nach einer Weile bemerkte ich jedoch, dass ich überhaupt nicht zuhörte, sondern sie nur anstarrte, immer noch staunend und leicht benommen, vielleicht nach Ähnlichkeiten zwischen ihr und mir fahndend.
    Jetzt war es offiziell.
    Ich hatte eine Mutter.
    Und ich hatte erst meinen Vater verlieren müssen, um das herauszufinden.
    Geistig abwesend, wie ich war, bekam ich nichts von den Diskussionen über die Zustände in Dangkulo mit, aber das machte nichts. Vom Thema Marodeure hatte ich ohnehin genug und nachdem ich in Citey den Verfall hautnah mit- und überlebt und gesehen hatte, wie gut die Amazonen – meine Schwestern , dachte ich zum ersten Mal – auf alle Eventualitäten vorbereitet waren, machte ich mir über meine Sicherheit hier keine Sorgen.
     
    Dank meines vollgepackten Stundenplans hatte ich erst am nächsten Abend die Gelegenheit, wieder unter vier Augen mit meiner Mutter zu sprechen. Inzwischen hatte mein Verstand alles, was ich erfahren hatte, akzeptiert, aber meinem Herzen kamen die neuen Erkenntnisse immer noch zu unwirklich vor. Also fasste ich mir ein Herz und klopfte an ihrer Tür an.
    „Aella.“ Sie erhob sich von der Couch, wo sie anscheinend gerade etwas gelesen hatte, und kam mir lächelnd entgegen.
    „Hallo …“, begann ich, unsicher, wie ich sie überhaupt anreden sollte.
    Mutter klang zu steif, Mama zu vertraut, und im Grunde kannte ich sie ja gar nicht. Es war einfach alles zu merkwürdig. Der kurze, angespannte Moment dauerte aber nur kurz, denn meine Mutter schloss mich in die Arme und drückte mich fest.
    „Es tut mir leid, dass ich bisher so wenig Zeit für dich hatte“, sagte sie bedauernd, als sie mich wieder losgelassen hatte. „Der ganze organisatorische Kram –“ Pollys Worte! „– hält einen ständig auf.“
    „Ich wollte dich nicht stören.“
    „Das tust du nicht. Setz dich doch.“
    Als wir Platz genommen hatten, sah sie mich aufmerksam an. Und ich sie.
    „Wie gefällt es dir bisher in Themiskyra?“, fragte sie schließlich.
    „Sehr gut. Alle sind unglaublich nett. Naja, fast alle.“ Ich versicherte mich mit einem Seitenblick zur Tür, dass ich sie wirklich geschlossen hatte. „Areto scheint nicht so begeistert von meinem plötzlichen Auftauchen zu sein.“
    Atalante winkte verächtlich ab. „Sie kann nichts beweisen. In den Jahresbüchern stimmt alles, dafür habe ich gesorgt. Und ich denke nicht, dass sie tatsächlich auf einen Gentest bestehen wird.“
    „Du hast sie Base genannt“, erinnerte ich mich. „Dann ist sie meine Tante?“
    „Zweiten Grades. Padmini und du, ihr habt dieselbe Urgroßmutter.“
    Ich kniff ein Auge zu beim Versuch, die einzelnen Äste des Stammbaums, der vor meinem geistigen Auge erschienen war, korrekt zu benennen. „Padmini ist Aretos Tochter? Und demnach meine Cousine?“
    „Richtig.“
    Wild. Und gerade erst hatte ich mich damit abgefunden, dass ich Mutter und Schwester besaß. Wenn nun täglich neue Familienmitglieder dazu kommen würden, würde ich bald den Überblick verlieren. „Hat Padmini Schwestern?“, fragte ich sicherheitshalber nach.
    „Nein, sie ist Aretos einzige Tochter.“
    „Und warum ist Areto so …“ Ich suchte nach einer geeigneten Bezeichnung, da ich keine Angehörigen beleidigen wollte.
    „… biestig?“, ergänzte meine Mutter treffend und lachte. „Sie hatte gehofft, dass sie als nächste den Gürtel tragen wird.“ Atalante klopfte auf den mit gemusterten Goldplättchen belegten Ledergürtel, den sie jeden Tag trug und der offenbar ein Zeichen ihrer Stellung war. „Als ich nach Citey gegangen war, hat sie sich bei Alkippe lieb Kind gemacht, in der Hoffnung, dass ich den Verlockungen der Stadt erläge und

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