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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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meinen Verstand durch die Kakophonie in meinem Inneren tönen. Das alte Spiel. Du kennst es doch.
    Das stimmte. Als Louis und ich zusammen gewesen waren, hatten wir auch das eine oder andere Mal gebangt, entdeckt zu werden. Doch trotz der Angst, die ich damals empfunden hatte, war es niemals so schlimm gewesen wie in diesem speziellen Moment.
    Dein Adrenalin spielt verrückt. Es weiß schon den ganzen Abend nicht, ob es hochkochen muss oder sich endlich verkrümeln darf.
    Der Strahl der Taschenlampe wurde dichter, gebündelter.
    Eine Hand tauchte auf, die sie hielt.
    Ein Arm.
    Ein Arm griff vorsichtig um meine Schultern und zog mich sacht zurück an die Wand. Ich klammerte mich ohne nachzudenken an ihn, versuchte mit dem Metall in meinem Rücken zu verschmelzen und schloss die Augen.
    Natürlich würdest du weinen.
    Mit geschlossenen Lidern wartete ich darauf, dass der Lichtkegel aufwärts wandern und auf meinem Gesicht pausieren, meine Sicht rot färben würde, um sich dann ruckartig zu Pandoras Gewehr zu bewegen. Und das wär’s dann.
    Ich hielt die Luft an.

Kapitel 16
    Auf einmal erklang ein entfernter Ruf. „Wir haben hier etwas gefunden … ein Stück Stoff oder sowas.“
    Mein Oberteil.
    Die Schritte verharrten. Ich linste zwischen meinen Wimpern hindurch, doch ich konnte nur sehen, dass es immer noch zu hell war, wenn uns der Lichtkegel auch noch nicht erreicht hatte. Jetzt schwenkte er abrupt weg und wir wurden schlagartig in Dunkelheit gehüllt.
    „Los“, sagte Will gedämpft.
    Ich entspannte meine verkrampften Finger und ließ seinen Arm los. Geräuschlos kletterten wir auf der anderen Seite die Brücke hinauf, schwangen uns über die Brüstung und ließen uns auf das Pflaster des Gehwegs hinunter.
    Nur ein paar Meter entfernt standen fünf Pferde und ein Mann, der eins davon am Zügel hielt und hinunter aufs Ufer blickte. Offenbar waren wir nicht so leise gewesen, wie wir gedacht hatten. Der Typ wandte den Kopf und in dem Augenblick, in dem ich Rauschebart Miller, Trupp sieben, Gruppe zwei von Charondas' Erben erkannte, lachte Will laut auf und zog mich an sich. An meinem linken, dem abgewandten Arm spürte ich das kühle Metall der Büchse und ließ unauffällig meinen Mantel darüber gleiten. Er konnte sie nicht ganz verdecken, aber einem kurzen Blick würde die Tarnung standhalten. Im Moment schirmten unsere Körper sie von Millers Augen ab. So weit, so gut, falls man das von der Lage behaupten konnte. Aber wir konnten nicht ewig so stehen bleiben und weiterbewegen konnten wir uns auch nicht. Höchstens auf eine ziemlich lächerliche, krebsartige Art und Weise.
    Will neigte seinen Kopf zu meinem Ohr herunter. „Sieht er noch her?“
    Ich schielte hinüber. „Ja.“
    „Entspann dich.“
    Leichter gesagt als getan, in den Armen des Typen, auf dessen Retternummer ich sicher nicht hereinfallen würde. Obwohl mir, wenn ich ehrlich war, seine Nähe ganz und gar nicht unangenehm war, wie seine Hand über meinen Rücken, sein Atem über die Haut an meinem Hals strich …
    „Erzähl irgendetwas“, raunte er. „Lach über irgendetwas, das ich nicht gesagt habe. Küss mich.“
    „Wag nicht, die Situation auch noch auszunutzen. Ich rette dich gerade“, wisperte ich mit einem strahlenden Lächeln zurück. „Deine Witze sind doch immer zu köstlich!“, rief ich laut und ließ ein perlendes Lachen ertönen.
    „Mondflüglige?“, erklang es verwundert. Miller hatte meine Stimme anscheinend wiedererkannt und kam mit schiefgelegtem Kopf auf uns zu.
    Göttin, hätte ich bloß den Mund gehalten.
    Ich fror das falsche Lächeln in meinem Gesicht fest und drehte mich dem Bürgerwehrler ein Stück zu, ohne die Position meines Mantels zu verändern. „Oh, hallo.“
    „Mondflüglige?“, wiederholte Will verdutzt.
    Miller musterte ihn skeptisch. „Ist alles in Ordnung?“
    „Klar“, gab ich zurück, schmiegte mich demonstrativ an Wills Brust und ließ dabei sogar meinen rechten Fuß ein bisschen vom Boden abheben. And the Oscar goes to …
    „Aber sagtest du nicht, du seist auf Hochzeitsreise in Citey?“, bohrte Miller weiter. „Mit …“, er suchte nach Cesares Namen, aber meiner war offenbar einprägsamer, „… diesem anderen Herrn.“
    „Mondflüglige!“, stieß Will bestürzt aus. „Du bist verheiratet?“
    „Hat leider nicht lang gehalten.“ Ich zog eine bedauernde Grimasse. „Er hat jetzt eine andere.“
    „Oh“, sagte Miller betreten.
    „Wir wollten noch auf einen Absacker in die

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