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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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offensichtlich. Da haben wir sie gleich am Hals. Und Seitenstraße kommt keine mehr.“ Will fluchte leise vor sich hin, während wir weiter auf sie zurollten. „Verhalte dich einfach völlig unauffällig.“
    „Willst du wieder, dass ich dich küsse?“, versuchte ich zu scherzen, doch wir waren beide zu nervös, um meine Bemerkung lustig zu finden. Mittlerweile hatten wir die berittene Patrouille fast erreicht. Ich sah, dass sie die Krägen ihrer antiquierten Militärmäntel hochgeschlagen hatten und wie ihr Atem als Dampf in die Luft entwich.
    Reitet weg, versuchte ich sie mental zu überzeugen. Es ist zu kalt hier draußen. Geht nach Hause und wärmt euch bei einem heißen Fußbad mit einem steifen Grog auf, bemühte ich mal wieder meine zweifelhaften telepathischen Fähigkeiten. Vergebens. Die Erben empfingen wohl auf einer anderen Frequenz und sahen uns weiterhin wachsam entgegen.
    „Ell, pass auf … Wenn irgendetwas Unvorhergesehenes passieren sollte oder wenn ich dir ein Zeichen gebe, dann sieh zu, dass du abhaust und …“ Den eindringlichen Klang seiner Worte vernahm ich, aber ihre Bedeutung kam nicht mehr bei mir an.
    Auf dem Pferd neben Celestes saß nicht Miller, wie ich mit zunehmender Verwirrung feststellte. Sondern ein hochgewachsener, ausgesprochen gut aussehender Mann Mitte Zwanzig mit dunklen, kurzen Haaren und Augen, die einem in die Seele blicken konnten.
    Nein, nicht einem . Nur mir.
    Louis.

Kapitel 21
    Mein Herz setzte diverse Schläge lang aus, dann machte es einen Salto und katapultierte eine Million Salsaschmetterlinge aus ihren Kokons, die wie wild in meinem Bauch herumzuflattern begannen. Alles war wieder da. Ich wusste, warum ich in dieser elenden Stadt war, warum ich so lange gesucht hatte, warum ich nicht lockergelassen hatte. Es war keine fixe Idee. Ich liebte ihn, unendlich, von ganzem Herzen und für immer.
    „Louis!!!“, schrie ich, doch alles, was herauskam, war ein heiseres Krächzen, das außer mir niemand wahrzunehmen schien.
    Ich wollte aufspringen, abspringen, zu ihm laufen, aber mein Körper war vor Fassungslosigkeit wie gelähmt. Wirre Gedankenbruchstücke wirbelten durch meinen Kopf und ich wusste nicht, ob ich lachen oder weinen sollte. Er war die ganze Zeit da … wenn ich Ces zu den Erben und nicht zu Verne gebracht hätte, als er verletzt war … wenn ich nicht dauernd vor ihnen weggelaufen wäre … wenn ich mich nur einmal hätte erwischen lassen …
    „Stehenbleiben“, rief er und obwohl seine Stimme eiskalt klang, war dieses eine Wort das Beste, was ich in den letzten beiden Jahren vernommen hatte.
    „Verdammt“, flüsterte Will ungefähr zum tausendsten Mal, doch diesmal hörte es sich final an.
    Hat er etwa die ganze Zeit gewusst, dass Louis ein Mi tglied der Erben war? Wollte er vermeiden, dass ich auf ihn traf? Ich war zu paralysiert, um darüber wirklich wütend zu sein.
    Louis’ Aufmerksamkeit war ganz auf Will gerichtet, der die Kutsche vor der Patrouille zum Stehen brachte. Sein Blick streifte mich kurz, konzentrierte sich wieder auf Will – und kehrte dann blitzschnell zu mir zurück. Als er den meinen traf, wurde mein Herz ganz weit und mir war, als würde ich mich an alle Glücksmomente, die ich mit Louis erlebt hatte, auf einmal erinnern. Instant-Glück. Mein Gesicht fühlte sich wie betäubt an, aber ich schätze, ich brachte ein Lächeln zustande, während er mich ansah, als wäre ich eine Erscheinung.
    „Die Mondflüglige“, sagte Celeste spöttisch. „So ein Zufall.“
    Louis räusperte sich, während er um Fassung rang, dennoch klang seine Stimme rau. „In der Tat.“
    „Du kennst sie?“, fragte sie erstaunt.
    Ja!!! rief mein Herz.
    „Nein“, gab er kühl zurück und seine Miene verhärtete sich. „Ich hatte nur andere Neristas erwartet. Absteigen.“
    Nein, dachte ich und fühlte mich, als hätte mir jemand einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf gegossen. Nein. Ich öffnete den Mund, doch ich brachte nichts hervor. Keine Verbindung. Weder zwischen Louis und mir noch zwischen meinem Gehirn und meinem Sprachzentrum.
    „Warum?“, wollte Will aufgebracht wissen. „Wir haben nichts getan.“
    „Reine Routine“, erwiderte Celeste mit einem zuckersüßen Lächeln.
    „Louis …“, flüsterte ich, aber er blickte mich voll Verachtung an, sodass ich den Mund sofort wieder zuklappte.
    Er hat es dir nicht verziehen, wisperte mein Verstand irgendwo zwischen sterbenden Schmetterlingsflügelschlägen und meinem schreienden Herzen

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