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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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den seinen daneben. Ich mochte den Anblick. Sie sahen aus, als würden sie zusammengehören, obwohl sie so unterschiedlich waren. Louis drückte mich sanft auf einen grünen Plastikstuhl an einem langen Tisch, der zwischen zwei Säulen mitten in Raum stand.
    „Entschuldige, dass es hier so aussieht. Ich musste in den letzten Tagen ein paar Zusatzschichten schieben, da ist einiges liegen geblieben.“
    „Und ich bin einiges gewohnt. Ich wohne mit einem Haufen Barbaren und einer Zwangsneurotikerin zusammen. Und einer Amazone“, gab ich zurück, während ich mein Schwert ablegte.
    „Hat dich Polly nach Citey begleitet?“
    „Nein. Sie weiß nicht mal, dass ich hier bin.“ Die Erwähnung meiner kleinen Schwester schnürte mir die Brust zusammen. Ich lenkte mich ab, indem ich Louis zusah, wie er hin und her eilte, in der kleinen Behelfsküche herumhantierte, Feuer im Ofen entfachte und weitere Kerzen anzündete, Kleidung vom Boden aufhob und in einen klapprigen Schrank stopfte, die Bettdecke auf dem breiten Schlafsofa zurechtzog, das vor den hohen, mit Brettern vernagelten Bogenfenstern stand, und schließlich mit zwei Tassen dampfenden Kaffees wieder zu mir zurückkam.
    „Ich liebe dich“, sagte ich schlicht. Louis’ Blick nach zu urteilen, hatte ihn dieses Geständnis wohl etwas überrumpelt. „Das ist der erste Kaffee seit Monaten, den ich mir nicht selbst machen musste“, setzte ich erklärend hinzu.
    „Dann kann ich ja froh sein, dass ich es war, der ihn dir gekocht hat, sonst würdest du jetzt womöglich dem Uralten George in der Kneipe am Nordfriedhof deine Liebe gestehen.“
    „Es braucht schon etwas mehr als ein Heißgetränk, um mein Herz zu erwärmen“, räumte ich ein und Louis beugte sich zu mir herab, um mich zu küssen. Diesmal richtig, und mit der Folge, dass die Salsaschmetterlinge wie wild in meinem Bauch herumwirbelten. Und mit jedem seiner Küsse wurde das Glück ein bisschen reeller, das ich noch kaum begreifen konnte.
    Widerstrebend ließ er mich los. „Trink deinen Kaffee, sonst wird er kalt. Am Ende lässt du mich hier sitzen, weil du einen Typen willst, der auch noch eine Thermoskanne besitzt.“
    Ich musste lachen und da das Getränk inzwischen wirklich genug Zeit zum Abkühlen gehabt hatte, leerte ich meine Tasse in einem Zug. Dann stellte ich mich hin und blickte zu ihm auf. Jedes Detail seines Gesichts sah ich mir genau an, verglich es mit meiner Erinnerung. Mit den Fingern strich ich über seine Augenbrauen, seinen Kinnbogen, seine leicht geschwungenen Lippen, die sich nun zu einem Lächeln verzogen. Seine Verbitterung war verschwunden, er war einfach nur mein Louis.
    „Du bist wirklich hier“, wiederholte er.
    „Ja.“ Diese Tatsache, gepaart mit einer tiefen Erschöpfung, die auch Kaffee nicht vertreiben konnte, ließ meine Beine zittern. Ich setzte mich auf die Kante der Schlafcouch und da ich Louis’ Hand wieder in Beschlag genommen hatte, nötigte ich ihn mehr oder weniger, neben mir Platz zu nehmen. Nicht dass er so wirkte, als hätte er irgendwas dagegen. Ich schmiegte mich an ihn an, legte meinen Kopf an seinen Hals und schloss die Augen.
    „Bist du müde?“
    „Nein. Ich bin mehr als müde. Ich bin vollkommen erschlagen.“
    „Ja, du hast dich ziemlich verausgabt mit den Kaiman.“
    „Ich habe sie getötet “, sagte ich mehr zu mir selbst als zu Louis. Ich bedauerte meine Tat nicht. Genau das war es, was mir Sorgen machte.
    „Ja. Es war Notwehr.“
    Ich setzte mich wieder aufrecht hin und sah ihm in die Augen. „War es nicht. Ich hätte dem einen die Zügel entreißen und auf Hekate fliehen können. Aber ich hab’s nicht getan. Ich habe mich von meiner Rache leiten lassen.“
    „Stimmt es, dass das die Männer waren, die deinen Vater umgebracht haben?“
    „Ja.“
    „Dann hat Celeste recht. Es mag nicht im Sinne Charondas’ Erben sein, aber du musst dir keine Vorwürfe machen. Wer weiß, wie viele Leben sie noch zerstört haben und welche zukünftigen Verbrechen du mit deiner Tat verhindert hast.“
    Ich dachte eine Weile darüber nach, doch alle Eindrücke waren noch zu frisch, um mir ein endgültiges Urteil zu bilden. „Ich wusste gar nicht, dass Celeste so nett sein kann. Bei unserer ersten Begegnung war sie furchtbar herrisch und arrogant.“
    „Der Job ist hart und gerade als Frau muss sie zusehen, dass sie ernst genommen wird. Aber eigentlich ist sie das Herz unserer Truppe. Sie gibt nicht auf, hört nicht auf, für unsere Sache zu kämpfen,

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