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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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weiß, wo ich hingehöre.
    Ich dachte, auch er hätte meinen Geruch eingesogen, doch als er sich danach jäh von mir löste und einen Schritt zurücktrat, wurde mir klar, dass es eher ein tiefer Seufzer gewesen war. Denn mangelnde Körperhygiene meinerseits war definitiv nicht der Grund dafür, ich hatte mich nämlich abends mit Corazon -Seife gewaschen und mit Polly- Peeling abgerubbelt.
    Er sah zu Boden. „Es tut mit leid, das war nicht fair.“
    „Wie – nicht fair?“, fragte ich verständnislos. Ich hielt mich immer noch krampfhaft am Ärmel seines Mantels fest und zerrte nun ungeduldig daran, um seinen Blick wieder zu meinem zu locken.
    Das war komplett fair. Wunderbar, herrlich, herzzerreißend-glücklich fair. Mehr davon! sprühte mein Herz.
    „Dir gegenüber, du stehst unter Schock. Und …“, er hob den Kopf und starrte konzentriert an mir vorbei in Richtung Shirokkos Fabrikhalle, während er mir energisch seinen Arm entzog, „deinem Nerista gegenüber.“
    „Ich stehe nicht unter Schock“, gab ich mit fester Stimme zurück. „Und das ist nicht mein Nerista.“
    Louis schüttelte grimmig den Kopf, ohne mich anzusehen. „Ell, ich habe euch doch gesehen. Wieso sonst bist du nach Citey gekommen und lebst seit ein paar Monaten bei ihm? Arbeitest mit ihm zusammen? Wieso die Knutscherei im Stall? Nicht, dass es mich irgendwas anginge …“, beeilte er sich, hinzuzufügen.
    „Ich kam nach Citey, weil ich auf der Suche nach dir war.“
    Endlich blickte er mich wieder an und lachte ungläubig auf. „Du hast mich gesucht? Wieso hast du mich nicht gefunden?“
    „Habe ich doch. Es hat nur ziemlich lang gedauert.“
    „Und in der Zwischenzeit hast du dich mit diesem Nerista –“
    „Habe ich nicht!“, unterbrach ich Louis hitzig. „Okay, ich gebe zu, dass ich vielleicht ab und zu ein klein bisschen geneigt war, es unter Umständen in Betracht zu ziehen, aber was du vorhin mitbekommen hast, lag einfach daran, dass ich nicht wusste, was ich tat. Ich war völlig durch den Wind. Ein halbes Jahr lang habe ich die ganze verdammte Stadt nach dir abgegrast! Und dann stehst du plötzlich vor mir und verleugnest mich! Und außerdem war es keine Knutscherei!“, setzte ich aufgebracht hinzu und unterdrückte mühsam den Impuls, mit dem Fuß aufzustampfen.
    Louis' Miene, die sich im Verlauf meiner Rede aufgehellt hatte, verhärtete sich wieder. „Ich hatte doch keine Wahl! Die hätten mir Befangenheit vorgeworfen. Sonst hätte ich dich auch nicht so leicht rausboxen können, nachdem du die Kaiman getötet hattest.“
    „Befangenheit?“ Ich begriff nichts.
    „Wenn sie wissen, dass ich dich kenne, denken sie, dass ich für dich lüge – was ich ja auch getan habe. Wenn sie nichts von unserer Verbindung wissen, haben sie nur eine scheinbar neutrale Aussage, der sie jedoch viel eher Glauben schenken.“
    „Dann hast du meine … Auseinandersetzung mit den Marodeuren überhaupt nicht mitbekommen?“
    „Nein, ich habe über Funk gehört, dass etwas passiert war und –“
    „Ich dachte, die Batterien sind leer?“
    Er zuckte mit den Schultern. „Gelogen. Ich hatte ein ungutes Gefühl, deswegen bin ich umgekehrt. Was hattest du überhaupt in dieser miesen Gegend zu suchen?“
    „Ich bin dir nachgeritten, aber in der Sackgasse hast du dich plötzlich in Luft aufgelöst …“, brachte ich hervor und kam mir vollkommen bescheuert vor.
    „Ich habe nur eine Abkürzung genommen, durch die Lagerhalle am Anfang der Gasse“, erklärte er. „Ich wusste nicht, dass du mir folgst. Aber nach der Sache im Stall war ich, ehrlich gesagt, auch nicht so wahnsinnig aufmerksam.“ Er zog eine Grimasse. „Glaubst du, ich hätte bei dem Kampf einfach zugesehen, ohne dir zu helfen?“
    „Keine Ahnung.“ Die Bilder des kurzen, zielführenden … Gemetzels flackerten an meinem inneren Auge vorbei. Ich blinzelte sie weg. „Es gab eigentlich gar nichts zu helfen. Außerdem warst du so abweisend bei der Kontrolle, dass ich –“
    „Das musste ich sein, versteh das doch“, sagte er gequält. „Außerdem war ich ziemlich überrascht, dich hier zu sehen, und das ist noch eine Untertreibung. Celestes Bemerkung konnte ich entnehmen, dass sie dich kennt. Über sie bekam ich heraus, wo die Arkadier leben. Sobald mein Dienst zu Ende war, bin ich losgeritten, um dich zu suchen.“
    Und hast Will und mich in einer scheinbar innigen Umarmung vorgefunden. Na prima.
    Wir sahen uns an, verarbeiteten stumm die Neuigkeiten. Versuchten es

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