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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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Zügel rang.
    Diese schnaubte panisch und scheute. Ich hatte alle Mühe, im Sattel zu bleiben und stieß das Schwert blindlings in die Finsternis um mich, vernahm raue Schmerzensschreie, die mir klar machten, dass ich Treffer landete, doch nicht, wen ich traf, wo ich traf und wie viele ich noch treffen musste, bis sie von uns ablassen würden.
    Irgendwo hinter mir hörte ich, wie Ces wütend aufschrie, wie seine Klinge durch die Luft sauste und Sirios Hufe aufstampften. Wieder merkte ich, dass sich jemand an meinem Sattel und an den Schnallen zu schaffen machte, die meine Reisetasche dort festhielten, und als ich mich ein weiteres Mal umdrehte und mit dem Schwert ausholte, packte einer der Gegner mein Bein und ein anderer entriss mir die Zügel. Hekate machte einen erschrockenen Satz und ich verlor den Halt, schaffte es aber, mich freizustrampeln und so vom Sattel abrollen zu lassen, dass ich auf den Füßen landete.
    Zuvor war ich nur erschrocken gewesen. Jetzt war ich wütend.
    Niemand holte mich ungestraft aus dem Sattel.
    Ich versuchte, die Schemen auseinander zu sortieren, während ich auf sie zustürmte, dann hieb und kickte ich blind auf alles ein, was Hekate zu nahe kam.
    Keine Marodeure, begriff ich. Einfach nur Diebesgesindel. Räuber. Mit Heimvorteil und in der Überzahl, aber unbewaffnet und strategielos. Ich wirbelte das Schwert herum, schlitzte einem der Schemen den Arm auf, fuhr gleichzeitig mein Bein aus und schickte einen anderen mit einem festen Tritt zu Boden, um sofort wieder in die Ausgangsposition zurückzuspringen – doch kein weiterer Angriff erfolgte. Ich vernahm gequältes Stöhnen, ein schleifendes Geräusch und das Rascheln von Blättern, dann hüllte sich die Finsternis um mich herum wieder in Reglosigkeit. Langsam wich ich zurück, bis ich Hekates warme Flanke in meinem Rücken spürte. Ich tastete nach ihr, streichelte sie beruhigend und versuchte, mich selbst zu beruhigen. Mein Sattel und mein Gepäck, sogar mein Bogen und der Köcher mit den Pfeilen waren noch da.
    Aber etwas fehlte trotzdem.
    „Cesare?“

Kapitel 8
    Ein paar bange, totenstille Sekunden vergingen, bevor ich seine Schritte hörte und sah, wie ein Lichtkegel durch das Gehölz auf mich zu tanzte. Ich war so erleichtert, dass ich ihm entgegenstolperte und ihm in die Arme fiel, ohne Schwert oder Zügel loszulassen.
    Er erwiderte meine Umarmung und sagte mit Grabesstimme: „Ell.“
    „Was?“, fragte ich panisch und blickte zu ihm auf. Er sah genauso erschöpft aus, wie ich mich fühlte.
    „Sie haben das Zelt.“
    „Immerhin haben sie dich nicht!“
    „Hast du dir Sorgen gemacht? Rührend.“ Ich spürte, wie sich seine Hände, die mir eben noch aufmunternd den Rücken gerubbelt hatten, langsam abwärts bewegten, und das brachte mich schlagartig in die Realität zurück. Hastig löste ich mich aus der Umarmung und machte einen Schritt rückwärts. Er lächelte kurz, dann musterte er mich von Kopf bis Fuß. „Geht es dir gut? Haben sie dir was getan?“
    „Spielt das eine Rolle?“, fragte ich sarkastisch. „Ich meine, das Zelt ist weg, das ist wohl das größte Drama!“
    „Es war ein TrailGod TM -Alaska Zwo! Nur ein Kilo schwer! Absolut wasser–“
    „– und winddicht, ich weiß.“
    „Das Letzte seiner Art“, betonte er.
    „Und jetzt? Wirst du die Wälder durchkämmen auf der Suche nach dem letzten guten Zelt dieser Welt? Oder suchen wir Louis und die Liebe deines Lebens?“
    „Letzteres. Das Alaska Zwo kann ich abschreiben.“ Er schüttelte traurig den Kopf. „Komm, die Pferde brauchen etwas zu trinken und wir müssen uns auch stärken und ausruhen.“
    „Haben sie die Vorräte auch geklaut?“
    „Nein, nur das Zelt. Aber wir haben nur noch eine Fertigmahlzeit.“
    „Gut. Dann wäre jetzt definitiv der rechte Augenblick für Chili Püree mit Hanfcrisp.“
     
    Es dauerte eine Weile, bis wir mithilfe der Karte einen Bach ausfindig machen konnten; und so dämmerte es bereits wieder, bis wir einen geeigneten Rastplatz hatten. Wir kochten und aßen, dann legten wir uns auf der Luftmatratze im Windschatten eines Gebüschs schlafen. Allerdings nacheinander, erst hielt Ces Wache, dann ich. Doch niemand ließ sich blicken, der Wald blieb wie ausgestorben. Am frühen Nachmittag packten wir zusammen, kehrten unbehelligt zur Autobahn zurück und ritten gen Citey.
    „Wir werden einen Stützpunkt brauchen. Hast du irgendeine Idee?“, fragte Ces. „Es klang so, als seist du nach dem Verfall mal in der Stadt

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