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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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irgendetwas überstanden hätte. Konntet ihr wenigstens gute Tauschgeschäfte machen?“
    Verne schüttelte den Kopf. „Wir haben gar nichts davon getauscht, weil wir dachten, dass uns die Sachen unter Umständen nützlicher sind, wenn wir sie behalten. Und ich denke, das war gut so“, sagte er mit einem Seitenblick auf Ces, der den Arzt verschwommenen Blicks bei seinem Tun beäugte.
    „Ja, das war es. Vielen Dank, Verne.“ Ich schlug die Hände vors Gesicht. „Ich wusste nicht, wo ich mit ihm hinsollte …“
    In kurzen Worten erzählte ich, was passiert war.
    „Das Gebiet müsst ihr meiden. Mohawk, Fuchsgeister und Kannibalen liefern sich dort momentan heftige Auseinandersetzungen. “
    „Das weiß ich jetzt.“ Meine Angst um Ces schlug für einen Moment in Rage um. „Wozu sind diese Erben überhaupt gut – lungern am Tor herum und reden rechtschaffene Bürger schwach an, während zwei Kilometer weiter kriegsähnliche Zustände herrschen, ohne dass sie einen Finger rühren?!“
    „Wieso sollten sie sich einmischen? Wenn sich die Banden selbst dezimieren, kann ihnen das nur recht sein.“
    „Trotzdem“, grollte ich.
    „Was machst du überhaupt hier? Und wer ist das?“ Er nickte in Richtung Ces.
    „Ich suche jemanden. Und Cesare ist der Bruder von diesem Jemand.“
    „Dann ist dieser Jemand diesmal offenbar nicht deine Schwester.“
    „Nein.“
    „Du hast sie gefunden, stimmt's? Du hast unser kleines Notfallpaket erhalten.“
    „Ja. Das hat uns gerettet.“
    „Ich habe mir damals ziemliche Sorgen um dich gemacht, aber Will war davon überzeugt, dass du es schaffst.“
    „Ich muss es auch diesmal schaffen.“ Erst mal musste es allerdings Ces schaffen und das Gespräch mit Verne konnte mich nicht länger ablenken. „Wie schlimm ist es?“, fragte ich Munin unruhig.
    „Glück im Unglück. Die Lunge ist unverletzt.“ Er hob die blutige Scherbe mit einer Zange hoch. „Das Glas hat ihn mit der flachen Seite erwischt und konnte dadurch nicht tief in den Körper eindringen. Es hat nur Haut und Muskelgewebe zerstört.“
    „Das heißt, er überlebt?“
    „Aber sicher.“
    Diese zwei ohne jeden Zweifel ausgesprochenen Worte nahmen mir ein tonnenschweres Gewicht von den Schultern. Meine Beine zitterten vor Erleichterung so, dass ich mich auf den Boden sinken ließ und mich an einem leeren Regal anlehnte, während Ces Dinge wie „Es ist nicht nötig, mich zu schonen, sagen Sie mir die Wahrheit, Doktor …“ murmelte. Von hier unten sah ich nur, wie Munin mit verschiedenen Gerätschaften hantierte, Pinzetten, Sprühflaschen, Tupfern, Nadel und Faden, die ihm Chiara reichte. Sie war vielleicht dreißig Jahre alt, trug ihre schwarzen Haare ganz kurz mit Ausnahme einiger, längerer Strähnen, die sie aber für die Operation mithilfe von ein paar Haarklammern aus den Augen hielt. Ihr magerer Körper steckte in einem orangenen, verwaschenen Oberteil und einer Latzhose, die viel zu groß erschien. Als sich unsere Blick e trafen, lächelte sie mich kurz voll Zuversicht an und die Dankbarkeit, die ich Munin gegenüber empfand, weitete sich schlagartig auf sie aus.
    Ich sah mich um. Unzählige freie Regale säumten die Wände, unbestückte Kleiderständer, glaslose Theken und Vitrinen standen überall herum und von der Decke wies ein überdimensionaler, neongelber Pfeil mit der Aufschrift Superschnäppchen auf den OP-Tisch darunter.
    „Wo sind wir hier?“
    „In der Arcadia Kaufwelt . Erkennst du sie nicht wieder?“, fragte Verne ironisch zurück, der sich neben mich gesetzt hatte.
    „Nicht wirklich.“ Das große Warenhaus hatte sich, wie der Rest der Stadt, kaum zu seinem Vorteil verändert. Immerhin war es jetzt nicht mehr so brechend voll wie früher, soviel konnte man wohl sagen.
    „Wen suchst du? Vielleicht kann ich dir helfen“, bot Verne an.
    „Einen Mann. Er heißt Louis.“ Ich verfluchte mich innerlich, dass ich das Phantombild in Riparbaro vergessen hatte. „Vierundzwanzig Jahre alt, etwa so groß wie Ces. Schwarze Haare, dunkelbraune Augen …“ … mit denen er mir in die Seele sehen kann. Seine Gegenwart ist mein Zuhause, sein Lächeln mein Glück, seine Berührung –
    „Das ist ziemlich vage“, unterbrach Verne meine Gedanken.
    „Ich weiß“, erwiderte ich mit einem tiefen Stoßseufzer.
    Munin hatte die Wunde verbunden. Er half Ces, sich aufzusetzen, und begann, ihm Fragen hinsichtlich seiner sonstigen Befindlichkeiten zu stellen.
    „Noch was, Verne“, sagte ich leise. „Ich

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