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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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verlor die Geduld. „Könnte mir jetzt mal einer sagen, was das für Typen waren? Will!“
    Der sah mich düster an. „Mafia.“
    Ich dachte, ich hätte mich verhört, und lachte ungläubig auf. „Mafia? Organisiertes Verbrechen?“ In Verbindung mit der Frist bis Vollmond und der unheimlichen Erscheinung des Ordens hatte ich irgendetwas Pseudomystisches vermutet, aber sicher nicht das.
    Die Arkadier nickten.
    „Und? Eine weitere Gruppe vom verbrecherischem Gesindel, was soll's?“
    „Der Schattenorden ist anders“, widersprach Verne. „Sie sind nicht wie die Banden, die pöbelnd durch die Straßen ziehen und sich einfach nehmen, was sie wollen. Sie haben einen Plan. Feste Strukturen. Sie sind gnadenlos und grausam.“
    „Wieso hast du dann mit ihnen Geschäfte gemacht?“, wollte ich wissen.
    „Habe ich nicht. Die Arcadia Kaufwelt steht einfach in ihrem Distrikt. Sie sorgen für Ruhe, aber als Gegenleistung werden entsprechende Zahlungen fällig.“
    „Jungfrauen und Säuglinge?“
    Verne griff hinter sich und riss einen der Zettel von der Magnetwand. Ein gelbes M und eine violette 9 fielen zu Boden. „Nein. Das hier. Sie erhalten zwanzig Prozent von unserem Umsatz. Da wir keine Geschäftsbücher führen, schätzen sie, was ihnen ihrer Meinung nach zusteht, und das recht großzügig zu ihren Gunsten.“
    Ich überflog die Auflistung, die er mir hinhielt. „Die Sachen haben wir doch größtenteils da. Ich habe sie im Tresorraum gesehen –“
    „Wenn wir ihnen das alles geben, stehen wir bei null. Aber wir brauchen einen Grundbestand an Ware, um sie einzutauschen und mehr daraus zu machen. Weißt du, wie lange es gedauert hat, dorthin zu kommen, wo wir jetzt stehen? Jahre.“
    „Wie habt ihr bisher bezahlt?“
    „Anfangs war es nicht so viel. Und nun ist es nur so eine große Menge geworden, da ich sie schon seit ein paar Monaten hinhalte. Der Winter war ziemlich übel und wir hatten selbst kaum genug.“
    „Du hättest damals einfach zahlen sollen“, warf Chiara außer sich ein. „Jetzt ist alles nur noch schlimmer!“
    „Es tut mir leid. Ich dachte, es wäre besser so. Ich hatte nicht erwartet, dass ihre Forderungen so ansteigen würden.“
    „Wir kriegen es schon hin. Wir haben schon ganz andere Sachen geschafft!“ Will schlug Verne aufmunternd auf die Schulter, aber ich sah den sorgenvollen Blick, den Chiara und Munin wechselten.
    Verne wandte sich wieder an mich. „Ell, wenn du das früher erzählt hättest, hätte ich dich nie gefragt, ob du mitmachen willst. Ich will dich da nicht mit reinziehen.“
    „Das hätte mich nicht abgeschreckt. Ja, die Typen sind irgendwie gruslig, aber jetzt brauchst du unsere Hilfe doch mehr als zuvor.“
    „Es ist nicht zu schaffen. Ich muss die Schatten um einen weiteren Aufschub bitten.“ Er stand mit einem Ruck auf und zog sich den olivgrünen Parka an, die über der Stuhllehne hing.
    Die anderen starrten ihn erschrocken an.
    „Jetzt?“, fragte Munin.
    „Ja.“
    „Alleine?“, fragte ich.
    „Ja.“
    Ich stand auf. „Lass mich mit dir gehen.“
    „Das geht nicht. Nur ich weiß, wo der Orden zu finden ist. Und das ist gut so, glaub mir.“
    Nachdem Verne verschwunden war, begann Chiara unverzüglich und ziemlich hektisch mit dem Abwasch. Meine Hilfe wehrte sie mit den Worte ab: „Ich mache das schon. Lass dir inzwischen von Will den Wachdienst erklären.“
    Schweigend stiegen wir bis in die siebte Etage hinauf. Will führte mich durch leere Lagerräume und die frühere Geschäftsführerwohnung; über eine schmale Eisentreppe gelangten wir schließlich auf das Dach des Gebäudes. Den Großteil der Fläche nahm eine Photovoltaikplane ein, die dicht über dem kieselbedeckten Boden zwischen den Kaminen und Lüftungsschächten gespannt war.
    „Wie findest du den Ausblick? Nicht schlecht, oder?“
    Ich drehte mich zu Will um, der mit einer ausladenden Geste rundum zeigte. Die Sonne war untergegangen, aber im Westen brannte der Himmel noch und hob sich leuchtend von den schwarzen Silhouetten der Hochhäuser ab.
    „Schön“, gab ich nur zurück. Ich hatte jetzt kein Auge für Naturschauspiele.
    „Du machst dir Sorgen um Verne.“
    „Du etwa nicht?“
    „Sie werden ihm nichts tun. Immerhin wollen sie etwas von uns.“
    „Hm.“ Ich sah davon ab, darauf hinzuweisen, dass sie auch an die gelagerte Ware herankämen, wenn sie uns einfach allen den Garaus machten. „Was genau muss ich tun?“
    „Im Grunde nicht viel. Das Haus ist komplett über eine

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