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Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition)

Titel: Themiskyra – Die Suche (Band 3) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dani Aquitaine
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leer vor. Dass Ces sich auf dem roten Sofa zusammengerollt hatte, bemerkte ich erst, als er einen herzhaften Schnarcher von sich gab, der mir beinahe das Blut in den Adern gefrieren ließ, bis mir die Herkunft des Geräuschs klar wurde.
    Ich war zu müde, um noch einmal aufzustehen und ihn wegzuscheuchen. Wenn er unbedingt auf dem unbequemen Ding schlafen wollte, das mindestens einen halben Meter zu kurz war, sollte er das ruhig tun. Früher oder später würde er den Verlockungen einer fabrikneuen Kaltschaummatratze in einem der anderen Zimmer erliegen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da war ich mir ganz sicher.
    Es wurde eine kurze Nacht. Ich konnte höchstens drei Stunden geschlafen haben, da riss mich ein schriller, ohrenbetäubender Ton aus den Träumen.

Kapitel 12
    Mit rasendem Herzen fuhr ich hoch, im ersten Augenblick vollkommen orientierungslos. Das Geräusch hörte nicht auf, sich in meine müden Gehirnwindungen zu bohren.
    Der Alarm! wurde mir schlagartig klar. Eilig kletterte ich aus dem Bett und tastete nach meiner Taschenlampe. Bevor ich sie anknipsen konnte, stieß ich mit Ces zusammen, der die Lage offensichtlich schneller erfasst hatte als ich und mich nun zurück ins Zimmer schob.
    „Bleib hier. Ich finde heraus, was los ist“, sagte er leise.
    „Unsinn. Bleib du doch hier“, gab ich zurück und lief los.
    „Es ist Nia“, ertönte Wills Stimme aus der Nähe des Treppenhauses.
    In kürzester Zeit hatten sich dort alle vor der Kontrolleinheit der Alarmanlage versammelt.
    „Was ist los, Nia?“, fragte Verne ruhig.
    Nia hingegen klang vollkommen aufgelöst, als ihre Stimme verzerrt durch den Lautsprecher drang. „Ich habe den Alarm ausgelöst. Sie haben … Oh Göttin! Ich habe doch die ganze Zeit aufgepasst … Da war niemand! Wirklich! Es kann gar nicht sein!“
    „Ist jemand ins Gebäude eingedrungen?“
    „Ich weiß es nicht, ich … Verne, es ist so schrecklich–“
    Ich joggte hinauf aufs Dach, nahm zwei Stufen gleichzeitig. Ces war mir dicht auf den Fersen. Ich stürmte ins Freie, drehte mich einmal rund herum, sah im ersten Licht des Tages die weinende Nia vor der Kontrollstation, aber nichts, was sie so in Aufruhr versetzt haben konnte.
    „Bist du verletzt?“, fragte ich sie, aber sie schüttelte nur den Kopf.
    „Ell, kannst du was sehen? Was ist los?“, tönte Vernes Stimme durch den Lautsprecher.
    „Emma. Sie haben –“, brachte Nia hervor, krümmte sich zusammen und hielt sich die Hand vor den Mund.
    Eine dunkle Ahnung drückte mir den Magen zusammen. Ich rannte zu der Seite, die zum Hinterhof hinabging, sah über das Geländer und erstarrte.
    Keinen Wimpernschlag später war Ces da und zog mich an seine Brust, weg vom Anblick der zermetzelten Kuh, deren Blut und Innereien das Gras braun gefärbt hatten. Auch ich kämpfte mit der Übelkeit. Es war, wie Munin gesagt hatte. Ich hatte schon viel Schlimmes gesehen, aber die blutrünstigste Tat wurde noch grausamer, wenn sie an einem unschuldigen Lebewesen verübt wurde. Eine menschliche Leiche hätte mich nicht so aus der Fassung gebracht.
    Hekate!!! dachte ich voll Entsetzen.
    Ich rang nach Luft und löste mich von Ces. „Kümmer dich um Nia.“
    In Windeseile rannte ich nach unten, in den Stall und zu der großen Box, in der die Aspahet untergebracht waren – und atmete auf. Alle Pferde waren wohlauf, genau wie die Hühner.
    Als ich mit weichen Knien im Hof ankam, waren alle anderen dort schon versammelt. Chiara kniete neben dem Kopf der ausgeweideten Kuh und streichelte weinend immer wieder über das weiche Fell ihrer Nase. Munin hatte das Gesicht in den Händen vergraben; Will stand wie versteinert daneben und Verne sah aus, als sei er in dieser Nacht zehn Jahre gealtert.
    „Meine Schuld“, sagte er emotionslos. „Ich habe ihnen gesagt, dass wir nicht genug zu essen hätten, wenn wir alle Schulden sofort begleichen würden. Jetzt haben wir genug zu essen.“
    „Ich esse nichts davon! Nichts!!!“, schluchzte Chiara.
    „Es ist eine Warnung“, stellte Will fest.
    „Es ist so überflüssig“, sagte Munin erschüttert.
    „Nicht für sie“, widersprach Will. „Sie wollen uns Angst machen.“
    „Dann sollten wir nicht zulassen, dass ihnen das gelingt“, sagte ich und bemühte mich um eine feste Stimme.
    „Ich finde es schon relativ beängstigend, dass sie hier rein gekommen sind, ohne dass die Sirene losging“, gab er zurück und ich musste ihm recht geben.
    „Es sind Schatten. Die kommen überall hin.“ Als

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