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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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Sie selbst fand sich in den Armen Windreiters auf einer Bastmatte am Boden sitzend wieder, und sie genoss das Gefühl seines seidigen Fells auf ihrer Haut und wie seine Finger erneut den Mustern auf ihrer Brust folgten und den Stoff des Kleides zur Seite schoben. Dennoch fiel es ihr zunehmend schwer, die Augen offen zu halten.
    »Was ist das?«, fragte er, als seine Finger das Band des Schwirrholzes berührten.
    »Nur ein Souvenir«, murmelte Rian die Antwort, die sie sich für den Notfall zurechtgelegt hatte. »Habe ich in der Menschenstadt gekauft.«
    Windreiter folgte dem Band tiefer in das Kleid hinein, doch Rian legte ihre Hand auf seine, ehe sie den Meridian überschritten hatte.
    »Vergiss es«, sagte sie seufzend. »Es wird ohnehin nichts passieren. Auf mir liegt ein Fluch.«
    »Ein Fluch?« Windreiter schüttelte den Kopf. »Böser Zauber. Was hast du verbrochen?«
    Rian verzog das Gesicht und kuschelte sich mit geschlossenen Augen enger an Windreiter. »Gar nichts. Ich habe einen Vater.«
    Sie hörte, dass Windreiter noch etwas sagte, doch sie war bereits auf dem Weg in wirre und bunte Träume voller wilder Tänze.
    Am nächsten Morgen wälzte Rian sich mit dröhnendem Schädel auf der Bastmatte herum und blinzelte in das helle Licht. Jemand sah auf sie herunter, und einen Moment dachte sie, es sei Windreiter. Doch nach einem kurzen Blinzeln erkannte sie den Grogoch.
    »Guten Morgen, Grog«, krächzte sie und rieb sich das Gesicht. »Wie geht es dir?«
    »Mir geht es gut. Aber du siehst nicht gerade berauschend aus.«
    »Doch, mir geht es auch gut«, brummte Rian. »Elfen geht es immer gut. Kater und Ähnliches gibt es nur bei den Menschen.«
    »Außer man trinkt magisches Gebräu, das man nicht verträgt«, stellte Grog mit tadelndem Tonfall fest. »Da, nimm einen Schluck von dem.« Er reichte ihr eine Schale mit etwas, das einen stechenden Geruch hatte.
    Rian zuckte zurück. »Ich kann mich nicht erinnern, dass du mich gewarnt hättest«, murrte sie, setzte sich aber auf und trank. Das Zeug war sauer genug, um ihr alles zusammenzuziehen, doch der Druck auf ihrem Kopf ließ sofort nach. Sie seufzte erleichtert. »Meinst du, Yacowie hat das mit Absicht gemacht, damit ich die dritte Aufgabe nicht bewältigen kann?«
    Grog schüttelte den Kopf. »Sie haben ja alle davon getrunken. Ich schätze, sie wussten nicht, dass es solche Wirkung auf uns hat.«
    »Uns?« Blinzelnd sah sie auf den Grogoch hinunter, der sich neben ihr auf die Matte hatte fallen lassen.
    »Ich habe auch davon getrunken, nur habe ich schneller wieder aufgehört.«
    »Warum hast du mich nicht gewarnt, wenn du es schon früher bemerkt hast?«
    Er drehte den Kopf zur Seite. »Das habe ich gar nicht. Ich war nur eingeschlafen«, murmelte er und sah mit zerknirschtem Blick wieder zu ihr auf. »Ich bin ein miserabler Aufpasser. Ich bringe dir nur Schwierigkeiten, anstatt dich daraus herauszuhalten.«
    Rian lachte auf. »Erstens bist du nicht als Aufpasser hier, sondern als Freund, denn ich kann inzwischen recht gut auf mich selbst aufpassen, danke. Und zweitens – wer hätte das alles ahnen können?« Sie strich ihm über das Fell und sah dabei unauffällig um sich. Die Höhle war bis auf sie beide leer. Dennoch beugte die Elfe sich etwas zu Grog hinunter, ehe sie leise fragte: »Hast du inzwischen etwas von Pirx gesehen oder gehört?«
    Grog schüttelte den Kopf, und sein Blick wurde womöglich noch eine Spur unglücklicher. »Ich mache mir Sorgen um den Kleinen«, brummte er. »Er hat immer die Eigenart, von einem Schlamassel in den nächsten zu geraten.«
    Erneut wuschelte Rian ihm durch das Haar. »Pirx ist unverwüstlich und sehr zäh, das weißt du doch. Ihm wird schon nichts passiert sein. Vermutlich liegt er nur irgendwo auf der Lauer und wartet darauf, uns beide zu retten.«
    Grog wiegte den Kopf, schwieg jedoch.
    Rian war beileibe nicht so sorglos, wie sie tat, aber es nutzte nichts, wenn Grog sich noch mehr Gedanken machte. Es musste ohnehin schon schwer genug für ihn sein, die ganze Zeit in der Höhle zu sitzen, während sie die Kastanien aus dem Feuer holte.
    »Hast du eine Ahnung, was die dritte Aufgabe sein könnte?«
    Der Grogoch schüttelte den Kopf, dass die kleinen Zöpfchen in seinem Haar flogen. »Yacowie hat nichts erwähnt. Und im Moment sind sie alle unten an der Küste und bauen das neue Kanu. Es ist riesig, ein großer ausgehöhlter Baum mit einem kleinen Baum an der Seite. Sie wollen sogar ein Segel darauf setzen. Sie

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