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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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ihre Umgebung prägte. Sie spürte das Prickeln inzwischen bereits nicht mehr, das die Verschachtelung der Welten zuvor in ihr wachgerufen hatte, und war selbst nicht sicher, wann sie eigentlich auf welcher Seite war. Selbst ihre Sicht hatte sich angepasst, und der Wechsel in der Intensität der Farben blieb völlig aus, als wäre sie tatsächlich in beiden Welten zugleich.
    Schließlich betrat Rian kurz entschlossen einen Laden, der Tränke für jeden Zweck anbot. Die Tür schwang hinter ihr wieder zu, sofort umgab sie herrliche Stille. Nun erst bemerkte die Elfenprinzessin, wie sehr die Geräuschkulisse ständiger Gespräche und unzähliger Schritte draußen auf den Gängen an ihren Nerven gezerrt hatte. Erleichtert atmete sie auf.
    Gerüche nach Kräutern und Gewürzen, gemischt mit dem süßlichen Aroma von Blütenparfüms, lagen in der Luft des nur schummrig erleuchteten schmalen Raums. Regale beherrschten beide Seiten, in denen Fläschchen mit Flüssigkeiten und Salben standen. Jedes Fläschchen glühte und schimmerte in einer anderen Farbe, manche davon sogar bunt, oder sie durchliefen eine Farbfolge.
    »Kann ich dir mit etwas helfen?«
    Eine verkrümmt gehende Frau mit strohigem rosa Haar und einer dunklen Haut, die ähnlich verknittert wie die des Kerls aus dem Park wirkte, war aus einem Durchgang in den Raum getreten. »Ein Haarfärbetrank? Hautfärbetrank? Schlaftrank, Wachtrank, Illusionstrank? Oder … Liebestrank?« Sie kicherte und musterte Rian. »Nein, ich glaube, den brauchst du nicht.«
    Die Elfe musste lächeln und schüttelte den Kopf. »Ich brauche nichts von alledem«, sagte sie. »Eigentlich bin ich auf der Suche nach einem Ort, an dem ich Informationen finden kann und vielleicht auch Kontakt zu jemandem bekomme.«
    »Informationen? Schon mal das WWW probiert? Oder das NNN?«
    »NNN? Was soll das sein?«
    »Das ›Neugierige Nymphen Netzwerk‹. Wobei du im WWW nur Dinge über die Menschenwelt findest und in Letzterem zugegebenermaßen nur Klatsch. Aber ist es nicht faszinierend, dass es für so etwas Verbindungen zwischen den Regionen gibt, aber ein Brief von Temasek nach Majipur Tage und sogar Wochen unterwegs ist?« Erneut kicherte die Frau.
    »Klatsch und Gerüchte haben eben ihre eigene Magie«, sagte Rian mit einem Achselzucken. »Und bei der Information, die ich suche, weiß ich nicht genau, auf welche Welt sie sich bezieht. Aber alles, was mir die Menschenwelt dazu verraten kann, weiß ich. Darum strebe ich nun nach dem Wissen unserer eigenen Welt.«
    »Was du nicht sagst.«
    Trinität und der Quell der Unsterblichkeit. Mochte das zusammenhängen? »Wichtiger ist für mich allerdings, dass ich jemanden finde, der ohne Verzögerung eine Nachricht an Freunde von mir übermittelt«, setzte Rian hinzu.
    »Hm. Du weißt aber schon, dass man in Temasek wie überall auf dem Markt bezahlen muss, oder? Das ist das Zentrum des Handels, Kindchen, wenn nicht sogar sein Ursprung. Auch hier bekommst du nichts umsonst und schon gar keine Auskunft.«
    »Natürlich, aber …« Sie stutzte. »Heißt das, du willst von mir etwas dafür haben, dass du mir sagst, wo ich die Leute finde, die mir helfen können?«
    »Genau.« Die Frau zeigte zwei Reihen makellos strahlender Zähne. Vermutlich hatte sie auch dafür einen Trank. »Du bist ein schlaues Mädchen. Das ist gut, denn einen Intelligenztrank gibt es entgegen anderslautenden Gerüchten nicht. Da oben müssen wir alle mit dem auskommen, was man uns mitgegeben hat.« Sie tippte sich gegen den Kopf.
    »Aber woher weiß ich, dass du mich nicht einfach irgendwohin schickst?«
    »Hör mal, ich bin eine zertifizierte Händlerin, ja? Du bekommst natürlich eine Garantie von mir! Wenn man dir da nicht weiterhelfen kann, wo ich dich hinschicke, oder dir nicht zumindest jemanden nennt, an den du dich wenden sollst, gebe ich dir dein Geld zurück. Unter Abzug einer kleinen Bearbeitungsgebühr, versteht sich.«
    »Na schön, einverstanden.« Welche Wahl hatte sie schon? Natürlich würde die Alte sie hereinlegen, das war in der Elfenwelt nur üblich. Doch möglicherweise half sie Rian trotzdem weiter.
    Die Händlerin ergriff Rians hingehaltene Hand und drückte sie grinsend. »Also, was sind deine Probleme?«
    »Ich muss zwei Kobolden in Naoero in Eas mitteilen, wo ich bin, damit sie mich treffen können. Und ich brauche Informationen zur Trinität.«
    »So ein Geistkontakt sollte kein Problem sein, dafür gibt es spezialisierte Leute. Die sind allerdings teuer

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