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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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wir waren dabei, weil Fanmór es uns befohlen hat. Von Anfang an war Rian die Einzige, die nach einem Weg gesucht hat, die Veränderung aufzuhalten.«
    »Du hast recht.« Grog wirkte für einen Augenblick erschüttert. »Das muss eine große Bedeutung haben, die wir bisher noch nicht erkannt haben.« Er reckte sich ein wenig höher. »Und deshalb ist es erst recht unsere verdammte Pflicht, ihr dabei zu helfen, egal wie unangenehm es wird.«
    »Ma’am? Geht es Ihnen gut?«
    Etwas klatschte gegen Rians Wange. Hustend drehte sie sich zur Seite und spuckte Wasser.
    »Sie lebt!« Eine Frauenstimme. »Noch mal Glück gehabt. Gut, dass sie den Fluss sauber gemacht haben. Früher wäre sie allein von dem Dreck da drin schon verreckt.«
    »Ja, Mama. Da, nimm mein Handy und ruf einen Krankenwagen oder so.«
    Rian öffnete die Augen und stemmte sich mit den Armen hoch.
    »Nicht …« Sie hustete erneut. »Nicht nötig«, konnte sie schließlich mit rauer Stimme vorbringen. »Es geht mir gut.«
    »Sind Sie sicher?«
    Ein junger Mann mit deutlich chinesischen Zügen sah auf Rian herunter. Dennoch sprach er Englisch, und es klang nicht so, als würde er es nur um Rians willen tun.
    Die Elfe nickte und sah sich um. Sie lag neben einer Art Uferpromenade auf dem schmalen Grasstreifen, der diese vom Wasser eines breiten Flusses trennte. Auf der anderen Seite standen Bäume, und irgendwo dahinter sah sie einen Bauzaun.
    »Wo bin ich?«
    »An der Marina-Promenade. Sind Sie von einem Sightseeing-Boot gefallen?«
    »Nein … ich bin einfach ins Wasser gefallen. Mehr weiß ich nicht.«
    Der junge Mann lächelte. »Ein wenig zu viel getrunken gestern Abend? Mutter hat recht, Sie haben wirklich Glück, dass die Regierung den Fluss hat säubern lassen und dass auch keine großen Boote mehr darauf fahren, seit die Häfen nicht länger im Singapore River sind, sondern draußen an der Küste.«
    »Singapore River?«
    »Ja. Oder sind Sie in den Kallang gefallen?«
    »Nein … nein, ich glaube nicht.« Sie fuhr sich mit der Hand durch das Haar. Es war trocken, also musste sie schon eine Weile am Ufer liegen. Nur vage erinnerte sie sich noch an den Kampf gegen das Wasser. Wie sehr sie versucht hatte, an die Oberfläche zurückzugelangen und die wenigen Meter bis zum Ufer zu schwimmen, trotz der immer schwerer werdenden Tasche, die aufzugeben sie nicht bereit gewesen war. Sie hatte sich daran geklammert, als wäre sie ein Rettungsgurt, obwohl sie beinahe ihr Tod gewesen war. Trotz der Magie, die den Innenraum größer machte, als es von außen schien, hatte die Tasche ein beachtliches Gewicht.
    »Ich schätze, ich hatte wirklich ein wenig zu viel getrunken«, murmelte Rian und setzte sich auf. »Aber jetzt ist alles in Ordnung. Ich danke Ihnen.«
    Der Mann nickte, stutzte aber plötzlich. Mit eisigem Schreck fiel Rian ein, dass sie keinen Schatten besaß. Sie hatte ihn zwar dabei, aber nicht angeheftet, da es keinen guten Eindruck machte, ein fremdes Elfenreich mit Schatten zu betreten. Nun, da die Sonne sie voll beschien, musste es dem Mann auffallen!
    Doch er schüttelte nur den Kopf, rieb sich die Augen und sah woanders hin. »Soll ich Ihnen noch ein Taxi rufen? Zurück ins Hotel?«
    »Nein danke.« Rian lächelte, stand auf und trat ein paar Schritte weiter in den Schatten eines Baums. »Ich besitze ein Handy, und wenn es nicht mehr funktioniert, habe ich es nicht weit.«
    Erleichtert erwiderte der Mann Rians Lächeln. »Gut. Dann wünsche ich Ihnen fürderhin einen guten Aufenthalt in Singapore. Mögen Sie von weiteren solchen Erlebnissen verschont bleiben. Und gehen Sie besser doch in ein Krankenhaus. Wer weiß, was noch passiert sein mag?«
    Rian nickte, lächelte weiter und winkte ihm und seiner Mutter nach, während ihre Gedanken rasten.
    Singapore.
Wo der Handel herrscht
. Sie hatte von der Stadt gehört, doch sie hatte sie nie sonderlich interessiert. Singapore war stets weit weg gewesen – wer konnte schon ahnen, dass es Rian einmal dorthin verschlagen würde?
    Ratlos sah sie sich um. Als Erstes musste sie ein Versteck finden, in dem sie ihren Schatten anheften konnte. Menschen hatten zwar eine unglaubliche Fertigkeit, Dinge zu übersehen, die sie nicht sehen wollten, aber sie durfte ihr Glück nicht überstrapazieren. Vielleicht fand sie zwischen den Bäumen einen Platz.
    Sie ging einen Schritt weiter und stutzte. Vor ihr huschte etwas zwischen den Bäumen hindurch, was klein war, dunkelhäutig und nur mit Blättern bekleidet. Etwas,

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