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Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme

Titel: Themsen, V: Elfenzeit 17: Korsar der Sieben Stürme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jana Paradigi
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mich darauf einstellen kann«, bat sie. »Wollt ihr mich versklaven? Geht es euch um Gold und andere Reichtümer? Wollt ihr meinen Vater erpressen? Wenn ihr das versucht, wird euch Fanmór eigenhändig vierteilen und die Stücke in alle Himmelsrichtungen verstreuen. Glaub mir, er ist furchtbar rachsüchtig und würde ohne Skrupel seine eigenen Kinder ins Schattenland verbannen, wenn er sich von ihnen hintergangen fühlte.«
    Vielleicht war die Kunde vom Ende des Schattenlandes noch nicht bis an Bord des Schiffes vorgedrungen.
    »Die Familienzwistigkeiten der unbedeutenden Sidhe Crain interessieren hier keinen.« Schnickschnack krächzte höhnisch.
    »Unbed… Na schön. Was ist es dann? Was interessiert euch an mir? Sag es mir endlich!«, verlangte Rian. Der Papagei ließ sich keinen Hinweis entlocken, also schwenkte sie auf ein anderes Thema um. »Was ist mit dem Schiff dieses anderen Piraten passiert? Hat das Ungeheuer es zerstört?«
    Nun verdrehte er den Kopf und sah sie von unten herauf an.
    »Hast wohl Angst um den Frauenhelden, wie? Einmal kurz erblickt, und schon fällst du um? Aber du kannst froh sein, dass wir dich vor ihm gerettet haben, sonst wäre es aus gewesen mit der Jungfräulichkeit. Denn wenn Suradet der Schrecken der Meere ist, so ist Arun der Schrecken der Frauen.« Schnickschnack lachte keckernd. »Ja, ja, der Mörder aller Unterröcke ist er!«
    »Ich bin nicht
umgefallen,
und ich habe keine Ahnung, wer der Kerl ist!«, fuhr Rian ihren Aufpasser an. »Es ist mir auch völlig egal!«
    Aber sofort tauchte wieder das Bild des Elfen, den sie bisher nur aus der Ferne gesehen hatte, vor ihrem inneren Auge auf.
Ein Frauenheld also,
dachte sie. Wenn ein Elfenvogel das so explizit bemerkte, musste an diesem Mann mehr dran sein als an anderen Elfenmännern, denn die waren schließlich durchwegs Frauenhelden – allen voran Rians eigener Bruder David.
    Nun, zumindest war er es,
verbesserte sie sich. Seit in David eine Seele wuchs, die aus Liebe zu Nadja entstanden war, hatte er sich in dieser Hinsicht völlig verändert. Arun schien demnach das pure Gegenteil zu sein. Das machte ihn noch interessanter.
    Schnickschnack schüttelte den Kopf. »Der ist doch nur hinter uns her, weil er es nicht ertragen kann, dass Suradet ihm so ein süßes unschuldiges Täubchen vor der Nase weggeschnappt hat. Oder glaubst du ernsthaft, der wollte dich
retten?
Du hättest kaum einen Fuß auf sein Schiff gesetzt, da zöge er dich schon in seine Koje, das garantiere ich dir! Und deine Koboldfreunde, mit denen du so großmächtig angibst, hat er sicher längst an der Rah aufgeknüpft. Er weiß doch alles, was er von ihnen wissen musste. Wenn er dich satthat, wird er dich an deinen Vater oder jeden Meistbietenden verkaufen.«
    »Mit deinen Schauergeschichten kannst du vielleicht einem Säugling Angst machen!« Rian schnaubte und warf ein Kissen nach dem Papagei.
    Doch im Grunde war sie auf sich selbst wütend, weil sie sich tatsächlich heimlich danach sehnte, von Arun gerettet zu werden. Er sollte sie holen, mit auf sein Schiff nehmen und dort genau das mit ihr tun, was Schnickschnack gesagt hatte. Es war wohl Elfenzauber im Spiel, denn schließlich hatte sich auf dem Schiff nur ein kurzer Sichtkontakt ergeben. Das Erlebnis auf der Insel war vermutlich nur eine romantische Halluzination gewesen, eine Folge dieses Zaubers.
    Aber das war Rian gleichgültig. Sie wollte endlich nicht nur verführt, sondern auch geliebt werden! Dieser Jungfräulichkeitsbann bot Vorteile, solange sie gefangen war. Aber sobald sie freikam, wollte sie alles versuchen, um ihn aufzuheben. Sie hatte diese frustrierenden Begegnungen restlos satt. Menschenmänner, Elfenmänner … Wenn sie an Alberich dachte, überliefen sie noch immer sinnliche Schauer. Vielleicht war Arun derjenige, der sie endlich von diesem Fluch erlöste?
    »Arun mag Herr der Sieben Stürme und sämtlicher Rockzipfel der ganzen Andamanensee sein«, plapperte der Papagei ungerührt weiter, »aber gegen Glauk wird auch er nichts ausrichten. Und dass dieser Möchtegernpirat einen echten Wiking-Drachen heraufbeschwören kann, ist ein Ammenmärchen. Reine Angabe! Zu der Zeit wusste der doch nicht mal, wie man ein Steuerrad richtig hält!«
    »Aber er hat den Sturm überlebt, nicht wahr?«, fragte Rian herausfordernd. Das Erlebnis mit den Affengeistern stand ihr vor Augen. War es etwa Aruns Geist gewesen, den sie zwischen den Bäumen hatte stehen sehen oder er selbst? Der Mann hatte kein

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