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Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition)

Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition)

Titel: Theo Boone - Unter Verdacht: Band 3 (Heyne fliegt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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und das ist mein Verantwortungsbereich. Reden wir zuerst mal darüber.«
    Theo sah sie nur wortlos an.
    Eine weitere lange Pause folgte. Mrs. Gladwell wartete und wartete. Schließlich sah sie auf die Uhr. » Also gut, wenn du mir helfen hilfst, nenn mir den Namen. Wenn nicht– es ist Montagmorgen, und ich habe jede Menge Arbeit.«
    » Ich komme mir vor wie ein Verräter«, sagte Theo.
    » Zunächst einmal wird der Betreffende nie erfahren, dass du mir das erzählt hast, Theo. Zweitens, und das ist viel wichtiger, wirft man dir momentan vor, eine Straftat begangen zu haben, für die ein anderer verantwortlich ist. An deiner Stelle würde ich alles daransetzen, den wahren Täter zu finden. Und jetzt sagst du mir entweder den Namen oder gehst in deine Klasse.«
    Theo tat so, als kämpfe er noch mit sich. » Jonah Finn«, sagte er dann.
    Ike hatte ihm erklärt, er habe keine Wahl– er müsse den Täter ans Messer liefern.
    Um 8.50 Uhr klingelte es zur ersten Stunde, und Mr. Krauthammer entließ seine Siebte aus dem Klassenzimmer. Als die Jungen aus dem Raum stürmten, ging er zu den Tischen und legte Jonah Finn eine Hand auf die Schulter.
    » Kann ich dich kurz sprechen?«
    Mr. Krauthammer wartete, bis sich der Raum geleert hatte, dann schloss er die Tür. » Habe ich dich vor etwa zehn Minuten im Gang mit einem Handy gesehen?« Das hatte er nicht, aber es war Teil der Strategie.
    » Nein«, erwiderte Jonah wie aus der Pistole geschossen. Er wich einen Schritt zurück und sah aus wie das personifizierte schlechte Gewissen.
    » Was hast du in den Taschen?«, fragte Mr. Krauthammer und ging auf ihn zu.
    Widerstrebend holte Jonah ein Handy hervor und gab es dem Lehrer. Ein halber Tag ohne Unterricht würde ihn nicht umbringen. Da hatte er schon Schlimmeres erlebt.
    Mr. Krauthammer musterte das Gerät, ein Excell 7 Smartphone. » Sehr schön. Komm mit.«
    Nach einer kurzen Besprechung mit Mrs. Gladwell wurde Jonah in einen kleinen Leseraum in der Bibliothek gesetzt, wo er unter den wachsamen Blicken der Bibliothekarin Mrs. Dunleavy für die nächsten Stunden bleiben sollte. Seine Bücher wurden auf einem Arbeitstisch deponiert, weil er im Rahmen seiner Strafe zusätzliche Hausaufgaben erledigen sollte. Jonah legte jedoch nur den Kopf auf den Tisch und schlief sofort ein.
    Mrs. Gladwell rief Detective Vorman an und gab die Seriennummer des Handys durch.
    An der Strattenburg Highschool endete die zweite Unterrichtsstunde, auf die eine zwanzigminütige Pause folgte. Tony Lambert, Woodys Bruder, hatte Jessie Finn aus der Ferne beobachtet und sah, wie dieser das Hauptgebäude verließ und auf den offenen Hof ging, in dem viele Schüler die Pausen verbrachten. Jessie saß allein an einem Picknicktisch und sah gerade etwas auf seinem Handy nach, als Tony wie aus dem Nichts auftauchte.
    » Hey, Mann, ich habe gehört, du verkaufst günstig 0-4 Tablets«, sagte Tony, wobei er Blicke über die Schulter warf, als handle es sich um einen Drogendeal.
    Jessie beäugte ihn misstrauisch. » Wer bist du?«
    » Tony Lambert aus der Zehnten.« Er streckte die Hand aus.
    Jessie schüttelte sie widerstrebend. » Und wo hast du das gehört?«
    » So was spricht sich rum. Wie viel verlangst du?«
    » Für was?«
    » Für einen 0-4.Ich habe fünfzig Dollar.«
    » Wer hat dir erzählt, dass ich überhaupt was verkaufe?«
    » Komm schon, Jessie, das spricht sich eben so rum. Ich will unbedingt einen Tablet haben.«
    » Ich hab nichts. Der ist schon verkauft.«
    » Kannst du noch einen besorgen?«
    » Vielleicht, aber der wird teurer. Fünfundsiebzig Dollar.«
    » Fünfundsiebzig kriege ich zusammen. Wann hast du den Tablet?«
    » Morgen. Gleiche Zeit, gleicher Ort.«
    » Abgemacht.«
    Sie schüttelten sich die Hände, und Tony zog ab. Er ging ins Hauptgebäude und schickte eine SMS an Woody. Kein Deal, vielleicht morgen.
    Theos Montagvormittag war ohne besondere Ereignisse verlaufen. Im Klassenzimmer hatte Mr. Mount Woody und ihn mit großem Trara begrüßt, und einige Klassenkameraden hatten bissige Bemerkungen gemacht. Die meisten schienen allerdings stolz zu sein, dass sich ihre Mitschüler nichts gefallen ließen. Im Spanischunterricht erkundigte sich Madame Monique nach Theos Wohlbefinden und wirkte überhaupt sehr besorgt. Er ging nicht weiter darauf ein und erklärte, es sei alles in Ordnung. Danach hatten sie Geometrie, und Mrs. Garman benahm sich, als wäre nichts vorgefallen. Das war Theo sehr recht. In der ersten Pause berichtete ihm

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