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Theo

Titel: Theo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carl Hanser Verlag
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zwei Euro sind Siebenundzwanzigkommafünfzweinullsechs Schilling.« – Horrorszenarien tun sich auf: Wenn das so weitergeht, wird der Mensch bald den Computer ersetzen.
    Zum Glück hat Theo auch eine kleine Schwäche. Und zwar ist es der Ups-Unterricht. Ups ist ein M(…), und die Ups-Lehrerin unterrichtet es. Mehr dürfen wir hier nicht verraten. Vor dem Interview hat Theo seine Eltern bekniet, das Thema Ups auszulassen. Denn wenn die Ups-Lehrerin erfährt, dass Theo das Upsen immer weniger Spaß macht, weil er es der Ups-Lehrerin anscheinend niemals recht-upsen kann (so viel Upsen erdaheim auch geübt haben mag), dann würde sich die Spaßlosigkeit im Ups-Unterricht vermutlich noch verstärken. Kleiner Trost: Vom Upsen wird die Welt ohnehin nicht besser. Und Theo sowieso nicht.
    Viel erfreulicher ist das Thema Fußball. Bei seiner Stammelf, dem lokal berühmten SC Mauerbach, hat Theo als Mittelfeldmotor der U-8-Mannschaft schon sein fixes Trikot (mit der Nummer 6) erwirtschaftet und sich in die Herzen seiner Fans gespielt. Noch lieber als im Freien spielt er in der Halle. »Die ist zwar klein, aber man kann die Oma sehen«, berichtet er. (Und die Oma ist zweifellos Theos treuestes Groupie.) Nicht weniger als sieben Turniere hat Theo in diesem Jahr bereits in den Beinen, und dabei hat er vier Bilderbuchtreffer erzielt. Frage: »Theo, was war dein schönstes Tor, erinnerst du dich?« Theo (ernst): »Ja.« – »Und wie war das?« Theo (müde): »Ich hab einfach nur geschossen, und er war drin.« – Schöner hätte es Andi Herzog auch nicht formulieren können. »Willst du’s dir anschauen?«, fragt Theo ein wenig überraschend. – Drei seiner Tore gibt es nämlich nun auch auf Video, wenngleich im Fachhandel noch nicht erhältlich. »Das erste Tor hat die Mama leider nicht aufgenommen, weil sie so aufgeregt war«, erklärt Theo.
    Wie es mit Theo und dem Fußball weitergehen soll? – Er sagt: »Wenn ich erwachsen bin, geh’ ich vielleicht zu Rapid.« – Sofern Rapid nicht zu ihm kommt.
    Zuletzt eine bereits oft gestellte Frage, die Theos Reifezustand messen sollte, weshalb er sie noch nie seriösbeantwortet hat: »Welche drei Dinge würdest du auf die Insel mitnehmen?« Theo (ohne zu überlegen): »Einen Schlauch, eine Gießkanne und ein Fahrrad.« – Denkpause. »Warum?« Theo: »Den Schlauch, dass ich mich duschen kann. Und die Gießkanne, dass ich Wasser holen kann.« Denkpause. »Und das Fahrrad?« Theo, mitleidig: »Zum Fahrradfahren.« Ah ja. Klar. Wir Alten denken manchmal einfach zu kompliziert.

Er merkt sich viel zu viel
    Theo ist acht –
    und besitzt zweieinhalb Meerschweinchen
     
    Bei Theo zu Hause hat es soeben einen Vorfall gegeben. Nein, nicht das blaue Auge. Dieses geht auf einen kleinen Betriebsunfall in der Schule zurück. Aus unerklärlichen Gründen ist Theo die Tischkante entgegengekommen. Aber das muss man jetzt nicht an die große Glocke hängen. Wer nicht genügend austeilt, sollte wenigstens einstecken können. Also kein Wort mehr vom natürlichen Lidschatten.
    Das Ereignis daheim ist um vieles brisanter. »Weißt, was passiert ist?« – Theo überfällt mich gleich an der Tür. Seine Stimme kreischt in hohen Lagen. Die Zahnspange klappert. Die Ohren leuchten wie rote Warntafeln. Ich sage: »Keine Ahnung.« Damit gelingt es mir, die Situation ein wenig zu entspannen. – Theo nimmt mich an der Hand und führt mich in sein Zimmer. Dort erkenne ich das volle Ausmaß eines kleinen Naturwunders.
    Aber von vorne: Theo hat zum achten Geburtstag im Oktober zwei Meerschweinchen bekommen. Na ja, durch diese Phase muss jeder von uns einmal durch. (Alle Kinder, die ein Haustier wollen, aber keines haben dürfen, kriegen zum Trost ein Meerschweinchen.) »Ich will ein Meerschweinchen«, hat es ursprünglich geheißen. »Kommt nicht in Frage«, war die Antwortder Eltern. Theo: »Gut, dann zwei.« – Darum also zwei. Sie heißen Micky und Mausi, eines schwarz-weiß, das andere weiß-schwarz, scheinbar Spiegelbilder voneinander, die vor ihrem gegenseitigen Anblick jedes Mal derart erschrecken, dass sie praktisch durchgehend zittern. Angeblich sind Micky und Mausi Schwestern, jedenfalls weibliche Meersäue. Sonst kämen sie, wenn ihnen langweilig ist, vielleicht auf blöde Ideen. Und einem Meerschweinchen ist 24 Stunden am Tag langweilig. Übrigens: Wenn einem Meerschweinchen langweilig ist, frisst oder schläft es. Im konkreten Fall dürfte sich Micky eher aufs Schlafen verlegen, während Mausi

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