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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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einen tödlichen Unfall.“
    Schockiert machte Henriece einen Schritt zurück und sah sie fassungslos an.
    „Ronald“, flüsterte sie nur noch. „Er weiß es noch nicht.“
    „Ich – fahre zu ihm.“ Henriece fühlte sich gezwungen, es ihr zu sagen, auch auf die Gefahr hin, dass sie mitkommen wolle.
    Ein wenig hellte sich ihr Gesicht auf. „Bitte sag ihm, dass er zurückkommen soll. Ich brauche ihn!“
    Hoffentlich lebt Ron noch, ging es Henriece durch den Kopf. Betroffen senkte er seinen Blick. Er fand nicht die richtigen Worte.
    „Ich warte auf ihn“, sagte sie noch und schloss die Tür langsam zu. Ein lautes Schluchzen drang durch die Tür.
    „Theodor mordet!“, entfuhr es ihm.
    Eine tonnenschwere Last drückte gewaltig auf ihn nieder. Wut auf sich selbst vermischte sich mit Ratlosigkeit.
    Vielleicht sollte ich die anderen mitnehmen, dachte er sich, womit er den spiritistischen Kreis meinte, dem er angehörte. Aber sie werden mich ausschließen. Sie werden mir verbieten, weiter zu machen. Ich muss alleine gegen ihn kämpfen. Alleine...
    Apathisch steuerte er seinen Mustang zurück in die Harbournstreet.
    Die Einkaufsläden, der kleine Kiosk, von dem er sich immer seine Zeitung geholt hatte – Sam, der Besitzer winkte ihm zu, als er gerade vorbeifuhr – das Kino an der Straßenecke, einige warteten schon davor, um sich die Mittagsvorstellung anzusehen, alles ging an ihm vorüber wie ein Film. Ein Film, den er vielleicht nie wieder sehen wird!
    Stadtauswärts war seine Richtung. Stadtauswärts der Harbournstreet entlang, die doch sein Zuhause war. Mit jedem Meter, den er sich dem Ende der Stadt näherte, wurde es leerer in ihm. Schon konnte er den Horizont erblicken, den mächtigen Vallis, unterhalb dem sich das einsame Bergdorf verbarg.
    Die letzte Kreuzung lag wenige Meter vor ihm. Als er die Kreuzung überqueren wollte, riss er plötzlich das Lenkrad herum. Beinahe hätte es einen Zusammenstoß mit dem entgegenkommenden Kleinlaster gegeben. Kopfschüttelnd starrte der Fahrer seinem Ford hinterher.
    Maynes-Street, las Henriece das Straßenschild. Eigentlich hatte er nicht das kleine, abgelegene Haus am Rande der Stadt anfahren wollen. Es lag auch nicht in seiner Natur, Dinge zu tun, die er eigentlich vermeiden wollte. Trotzdem entschied er sich im letzten Moment anders.
    Sandra stand im Vorgarten. Aufgeregt kam sie auf ihn zugelaufen, als er seinen Wagen am Straßenrand parkte. Mehrmals fasste Henriece sich in sein unrasiertes faltiges Gesicht.
    Schreckliches widerfuhr ihm in den vergangenen Tagen. Albträume, rätselhafte Erscheinungen und fremde Stimmen beherrschten die Nächte.
    Am Tag darauf dann die Falten! Er konnte zusehen, wie sein Gesicht zunehmend alterte.
    „Hast du das mit Rons Vater mitbekommen?“, rief sie ihm beunruhigt von Weitem zu.
    Henrieces Augenbraue zog sich nach oben.
    „Seine Mutter hat heute Morgen bei uns angerufen – entsetzlich.“ Sandra war der Schock anzusehen. Als sie sein Gesicht erblickte, zuckte sie erschrocken zurück.
    „Mein Gott! Was ist mit dir passiert?“
    „Ich habe es soeben erfahren.“ Ihre Frage ignorierte er einfach.
    „Dein Gesicht. Was ist mit deinem Gesicht?“ Sie war fassungslos.
    Warum kam ich nur hier her? Nervös fasste er sich an die Wange.
    „Fährst du nach Harbourn?“ Nun schaute sie ihn erwartungsvoll an. Henriece sagte wieder nichts.
    „Warum sagst du denn nichts? Warum bist du hier hergekommen?“
    „Wenn ich das nur wüsste“, sagte er, aber mehr zu sich selbst. „Theodor“, flüsterte er darauf. „Ich – ich kämpfe gegen ihn. Jede Nacht kämpfe ich gegen ihn.“
    Sandra stockte der Atem. „Der – Geist?“
    „Ich muss zu Arnold“, fuhr er fort. „Nur mit ihm kann ich ihn zurückschicken. Nur mit ihm kann es gelingen. Alleine schaffe ich es nicht.“ Mit festem Blick sah er Sandra in die Augen. „Er weiß nicht, mit welchen Mächten er es zu tun hat. Er weiß es nicht im Geringsten.“
    „Ron ist bei ihm“, erwiderte sie tonlos. „Ist – Ron in Gefahr?“ Angsterfüllt sah sie ihn an.
    „Alle sind in Gefahr!“ Henriece atmete tief durch. „Es ist schrecklicher, als du dir je vorstellen kannst.“
    „Ich komme mit!“, entfuhr es ihr spontan.
    Nein, bloß nicht! Henriece schüttelte seinen Kopf. „Es ist besser, du bleibst hier“, sagte er.
    „Mein Vater ist bei der Arbeit“, erwiderte Sandra darauf. „Sobald er da ist, fahren wir nach Harbourn.“
    Auch das noch! Henriece sog die Luft tief in sich ein.

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