Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)
äußerst Gefährlichem zu tun Joseph. Unberechenbar! Und ein gewisser Scarliet ist wohl der Kopf der Bande. Sagt dir der Name etwas?“
„Noch nie gehört“, vernahm sie nun Wesley. „Ich neige manchmal dazu, die Geschichte mit diesem Theodor ernst zu nehmen.“
„Ein Geist?“ Bills sagte dies sehr abfällig. „Pater Athelwolds wurde nicht von einem Geist ermordet“, sprach er weiter. „Auch wurde seine Leiche nicht von einem Geist weggetragen. Menschen, Joseph! Das ist das Werk von Menschen!“
Ein weiterer Schock schlug wie eine Bombe in Chrissie ein. Sie stand an der angelehnten Tür und konnte sich nur mit viel Mühe am Türrahmen festhalten.
„Ein Geist, der Menschen beeinflusst“, erwiderte Doc Wesley vorsichtig. „Ich tu mir mit diesem Gedanken auch schwer. Aber er erklärt das absonderliche Verhalten der Menschen hier.“
„Also kein Virus?“
Schritte näherten sich im Wohnzimmer von der anderen Seite. Chrissie drehte sich um. Helen kam auf sie zu.
„Schon wach?“ Helen trat dicht an sie heran und legte ihr mütterlich die Hände auf die Schultern. „Du bist eiskalt!“, erschrak sie.
Chrissie schaute ihr ins Gesicht. „Ich habe es soeben gehört“, sagte sie zu ihr.
„Was – gehört?“
„Sandra ist etwas zugestoßen. Pater Athelwolds wurde ermordet und Arnolds Vater liegt tot auf dem Dachboden.“
Helen atmete hörbar tief durch. „Es ist so grausam. Sie wollte mit Ron sprechen. Dabei ist es zu einem Desaster gekommen. Ron befindet sich auf der Flucht.“
„Helen“, flüsterte Chrissie. „Es hat mit mir zu tun. Das Ganze hat mit mir zu tun.“
„Mit – dir?“ Verwirrt sah Helen sie an.
„Es ist nur ein Gefühl. – Wie ist das mit Sandra passiert?“
„Ron hatte ein Messer. Bill macht sich große Vorwürfe. Er sieht sich mitschuldig an ihrem Tod.“
„Und – Pater Athelwolds? Was geschah mit ihm?“
„Das wissen wir nicht genau. Joseph, Ron und Arnold fanden ihn tot im Park.“
„Wie geht es meinem Vater?“
„Gut. Erstaunlich gut. Ich komme gerade von ihm. Er schläft.“
„Wie geht es jetzt weiter? Wie kommen wir hier bloß weg?“ Chrissie fasste sich mit beiden Händen ins Gesicht. „Diese Träume, Helen. Sie werden immer genauer. Ich sehe darin dieses Dorf. Ich sehe es, wie es früher einmal war. Es muss mit mir zu tun haben.“
„Wir werden alles daran setzen, dass wir von hier wegkommen“, sagte Helen mit fester Stimme. „Unsere Sicherheit hat oberste Priorität.“
„Wo ist Henriece?“ Chrissie wirkte gefasst. Die Nachricht über Sandras Schicksal und dem Tod des Paters zermürbten sie zwar, dennoch kam eine eigenartige Ruhe in ihr auf. Chrisse wusste, dass es unmöglich sein wird, Harbourn zu verlassen. Sie spürte aber auch, dass sie nicht in unmittelbarer Todesgefahr schwebte. Warum sie dieses Gefühl hatte, konnte sie sich allerdings nicht erklären.
„Mit Arnold zusammen kümmert er sich um Sandra“, antwortete Helen. Sie wunderte sich über die plötzliche Ruhe, die von Chrissie ausging.
„Dieses Zeichen?“, fragte Chrissie mit festem Blick. „Was ist das für ein Zeichen? Was hat es zu bedeuten?“
„Was meinst du?“
„Bill sagte etwas von einem Zeichen auf der Brust von Arnolds Vater. Und Ron soll ein Ähnliches gehabt haben. Hat es etwas mit den Symbolen zu tun, die wir gesehen haben?“
„Das wissen wir noch nicht“, erwiderte Helen. „Es ist ein Zeichen, das in einer bestimmten gesellschaftlichen Gruppe verwendet wird. Es bedeutet nichts Gutes.“
„Wenn Arnolds Vater es hatte, und Ron es vielleicht hatte, hat es Arnold dann vielleicht auch?“
„Das wissen wir noch nicht.“ Helen sah sie mit staunenden Augen an. „Du machst dir viele Gedanken, Chrissie.“
„Vielleicht haben noch mehr von diesem Dorf das Zeichen“, fuhr Chrissie unbeirrt fort. „Hatte Sandra das Zeichen auch?“
„Nein.“ Helens Stirn legte sich leicht in Falten.
„Ich habe noch nie von solch einem Zeichen geträumt“, sagte Chrissie. Sie wurde zunehmend ruhiger. „Seitdem wir hier sind, fühle ich mich nicht mehr beobachtet“, fügte sie nachdenklich hinzu. „Dieses Haus hat so etwas Sicheres, Geborgenes. Ganz anders als im Hotel. Dort fühlte ich mich ständig beobachtet und ich hatte schreckliche Angst.“ Sie stockte, hielt inne, als würde sie nachdenken. „Dieses Zeichen, Helen, das ist bestimmt das Symbol eines Bundes.“
„Nicht schlecht.“ Das war nicht Helen, die das sagte, sondern Bill, der durch ihre Stimme
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