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Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition)

Titel: Theodor: Im Zeichen des Bösen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E Lony
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fort!“
    Das Klappern wurde lauter, die Luft um ihn eisiger. Henriece ergriff das Athamé und streckte es von sich. „Geh – du Satan. Geh fort! Im Namen Gottes, im Namen seines Sohnes, im Namen des heiligen Michael – geh fort!“
    Die Kälte schlängelte sich um seine Hände, als wäre sie eine unsichtbare Hand, Schweißtropfen perlten sich auf seiner Stirn. Das Klappern wurde noch lauter – so laut, wie er es vor wenigen Tagen gehört hatte – als Sandra noch lebte.
    Mein, vernahm er plötzlich eine Stimme in seinem Inneren. Es ist mein. Eine Gestalt zeichnete sich vor seinem geistigen Auge ab. Unklar, verschwommen. Auf einmal explodierte etwas und ein Flammenmeer verschlang die Gestalt in sich. Das Klappern verstummte, die Kälte verschwand.
    Henriece atmete tief durch. Einmal, zweimal, dreimal.
    Sein Hemd war nass geschwitzt, seine Hände zitterten. Das Aufstehen fiel ihm sehr schwer. Das Rauschen des Wasserhahns hörte er aus weiter Ferne. Sorgfältig wischte er das Blut ab. Als er das Athamé abgetrocknet hatte, betrachtete er sich im Spiegel. Seine Falten schienen tiefer geworden zu sein.
    „Ron“, flüsterte er vor sich hin. „Wo bist du?“
    Die Begegnung mit diesem fremdartigen Wesen war nicht das erste Mal! Das Klappern der Fensterläden, die eisige Kälte, die Stimme – alles fand nur in seinem Inneren statt. Henriece wusste, dass sonst niemand diese Geräusche hören konnte.
    Eingehend betrachtete er sich nun die Symbole. Die Klinge war voll davon. Schriftzeichen, die er noch nie gesehen hatte und doch deuten konnte.
    „Leben, Tod, Macht, Not“, flüsterte er, während er mit dem Finger über die Symbole strich. Er wendete die Klinge und las: „Gewalt, Herrschaft, Untertan, Gefangenschaft.“
    Nun richtete er sein Augenmerk auf den Griff. Auch dort war auf jeder Seite ein Zeichen eingraviert. „Liebe...“, er drehte es um, „Illusion.“
    „Seltsam.“ Henriece legte das Athamé beiseite und nahm sein Amulett wieder an sich, um es sich um den Hals zu legen. In diesem Moment klopfte es an der Tür.
    „Alles klar?“, hörte er Bill fragen.
    Henriece schloss auf, Bill musterte ihn eingehend. „Wir dachten schon, es ist etwas passiert“, sagte er zu ihm.
    „Warum?“ Henriece setze ein erstauntes Gesicht auf. „War ich denn sehr laut?“
    „Nein, eben nicht“, meinte Bill. „Es war eher zu leise.“ Bill schaute auf den Dolch. „Und?“
    „Ein sonderbares Exemplar“, antwortete Henriece. Das soeben erlebte hatte ihn nicht all zu sehr aus der Fassung gebracht.
    „Sagen die Symbole etwas aus?“ Bill nahm das Athamé an sich und betrachtete die Zeichen. Für ihn waren es nur Striche und Bögen, mehr nicht.
    „Nichts, mit dem ich momentan etwas anfangen kann.“
    „Kannst du sie lesen?“
    „Ich kenne diese Schriftzeichen nicht. Ich habe sie zuvor noch nie gesehen.“ Henriece wollte nicht darüber sprechen. Zumal er sich selbst nicht erklären konnte, warum er sie lesen konnte.
    „Dann wirst du nun dein Ritual beginnen, um den Besitzer zu orten?“
    „Ich warte den richtigen Zeitpunkt ab.“
    Bill gab ihm den Dolch zurück. „Dann können wir gehen?“
    „Wegen mir ja.“
    „Wo trennen sich unsere Wege?“
    „Ich werde durch den Wald ins Dorf gehen.“ Henriece steckte das Athamé vorsichtig in seine Jackentasche. „Ich kenne mich hier sehr gut aus“, fügte er noch hinzu. „Harbourn ist mir vertraut.“
    „Ach ja?“ Bill sah ihn verwundert an.
    „Harbourn ist etwas Besonderes. Es ist ein magischer Ort. Seit es diesen Ort gibt, hat er sich nie verändert.“
    „Du weißt sehr viel. Hat es etwas mit deinem Kreis zu tun?“
    „Wir waren sehr oft hier und haben hier praktiziert. Arnold weiß aber nichts davon.“
    „Klingt geheimnisvoll. Ich schätze, wir müssen uns einmal sehr intensiv unterhalten.“
    „Wenn du offen dafür bist?“
    „Ich höre mir gerne alles an. Ob ich es jedoch glaube, das steht auf einem anderen Papier.“
    Die ersten Sonnenstrahlen blitzten durch die Bäume, als sie das Haus verließen. Demonstrativ schaute Bill auf die Palisaden. Zweimeterfünfzig hoch, spitz zugeschlagen erschienen sie unüberwindbar.
    „Hermetisch abgeriegelt“, sagte er zu Arnold. Bill hatte ihm den Revolver wiedergegeben. Arnold trug ihn lässig in der unverletzten Hand. Von der Seite sah er ihn nur an.
    „Gibt es noch einen Ausgang außer das Tor?“, fragte Bill, ohne ihn anzusehen. „Vielleicht einen geheimen?“
    Arnold sagte immer noch nichts. Nun war sein

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