Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
unterhalten, Kardinal de Lantos“, erwiderte Bill ernsthaft. „Ihre zwei Leibwächter haben sich vergangene Nacht strafbar gemacht. Darüber müssen wir reden.“
Der Schreck stand de Lantos von einer Sekunde auf die andere ins Gesicht geschrieben. „Justus und Herakles“, sprach er die Namen der Gardisten leise aus. „Sie haben sie –?“
„Heute Nacht festgenommen“, fiel Bill ihm ins Wort. „Darüber, Kardinal de Lantos, müssen wir reden.“ Bill hielt kurz inne. „Was ist nun mit Ihrem Gesicht?“, setzte er hinzu
„Oh“, entfuhr es dem Kardinal inbrünstig, „eine Ungeschicktheit, über die ich nicht reden möchte. Bitte, Kommissar Tanner, was hat das auf sich mit Feltweibel Justus und Wachtmeister Herakles.“
„Ein Einbruch wurde gemeldet, und hierbei Ihre zwei Leibwächter auf frischer Tat erwischt“, antwortete Bill. „Sie wollen mir jetzt aber nicht sagen, Sie hätten davon nichts gewusst.“
„Nichts von einem Einbruch“, stritt de Lantos energisch ab. „Lediglich Mrs. Annemarie Jost aufzufinden, mehr nicht.“
„Nun gut“, sagte Bill gedehnt. „Eigentlich wollten Sie mit mir heute über unsere Kooperation sprechen.“
„Das“, entgegnete de Lantos, „will ich immer noch. Sie wissen, um was es geht. Um ein derartiges Ereignis verhindern zu können, müssen eben manchmal Mittel angewendet werden, die nicht ganz der Legitimität entsprechen. Das, Kommissar Tanner, verstehen Sie doch – oder?“
Bill wusste genau, auf was der Kardinal ansprach. Dennoch musste er lächeln. „Jetzt, Eminenz Kardinal de Lantos, sind wir auf gleicher Ebene. Die besten Voraussetzungen für eine Kooperation.“
De Lantos warf einen Blick auf Lindsay, der es mittlerweile geschafft hatte, sich das Lachen zu verkneifen.
„Dave Lindsay ist meine rechte Hand“, sagte Bill auf diesen Blick hin. „Wenn wir kooperieren, dann nur, wenn Lindsay mit von Partie ist. Sie können ihm vertrauen, Eminenz.“
„Was passiert mit Feltweibel Justus und Wachtmeister Herakles?“ De Lantos Stirn legte sich in Falten, was ihm wohl ein paar Schmerzen bereitete, denn er fasste sich vorsichtig an die Schwellung.
„Im Sinne des Gesetzes Kardinal de Lantos – Einbruch ist Einbruch.“
„Heißt das, Sie wollen sie verurteilen?“ De Lantos machte einen Schritt zurück.
„Ich bin nicht der Richter“, erwiderte Bill kühl. „Aber ich kann mich für sie einsetzen.“
„Kommissar Tanner“, entfuhr es de Lantos. „So weit darf es nicht kommen!“
„Wie stellen Sie sich das vor?“ Bill sah den Kardinal mit großen Augen an.
„Ich weiß, dass Sie hier etwas machen können“, erwiderte de Lantos kleinlaut. „Ich bitte Sie darum – tun Sie es für die beiden. Sie haben nicht verdient, verurteilt zu werden.“
„Handelten Sie in Ihrem Auftrag?“ Bill lehnte sich gelassen gegen seinen Schreibtisch und verschränkte die Arme übereinander. Mit festem Blick musterte er de Lantos, der eine Zeit lang schwieg.
„Ja“, gab er dann zu. „Der Spanier Henriece Sancés und Annemarie Jost haben aus der Bibliothek des Vatikans etwas sehr wertvolles entwendet. Ich beauftragte Justus und Herakles damit, es wiederzubeschaffen.“
„Um was handelt es sich dabei?“ Jetzt war Bill gespannt darauf, wie ehrlich der Kardinal wirklich war.
„Ein Buch“, antwortete de Lantos langsam. „Geschrieben im Jahre 232 nach Christi Geburt von einem Bischof Pontianus.“
Bill wusste ja, dass Annemarie noch eine Mappe mitgenommen hatte. Entweder verschwieg de Lantos den Papyrus des Petrus, oder er wusste nichts davon.
„Ein Buch“, erwiderte er etwas gedehnt und schwieg.
„Dieses Buch könnte einige Fragen beantworten“, sagte de Lantos. „Feltweibel Justus und Wachtmeister Herakles sind keine Einbrecher.“
„Ja“, erwiderte Bill und lächelte. „Sie stellten sich sehr ungeschickt an.“ Zu Lindsay gewandt sagte er: „Bring die Beiden zu mir ins Büro, Dave. Nach Möglichkeit ohne Aufsehen.“
Lindsay kam der Aufforderung nach und verließ das Büro. De Lantos nahm die Gelegenheit wahr und sagte zu Bill:
„Kommissar Tanner. Ich weiß, es ist so einiges schief gelaufen. Bei Ihnen, sowohl auch bei mir. Ich bitte Sie, Kommissar, auch wenn es weit entfernt ist von Ihrer inneren Einstellung und Ihrem Denken; die Dinge, wie sie momentan geschehen, werden beeinflusste von jenem Wesen, das in den Aufschrieben von Christoph Larsen Theodor genannt wird.“
„Aufschriebe von Christoph Larsen?“ Gespielt sah Bill ihn
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