Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
demonstriert hatte. „Woher hast du dieses Wissen?“
„Es ist mein Talent“, antworte ich. „Es ist die Begabung, es ist das Wissen meines vorigen Lebens. Wir müssen das den Menschen zeigen. Wir müssen ihnen beibringen, wie die Gesetze der Kräfte funktionieren. Es wäre das Ende von Krieg. Es wäre das Ende von Not. Die Menschen würden Freude empfinden und sich lieben.“
Die Stirn des Heiligen Vaters legt sich in Falten. „Wem hast du schon davon erzählt?“, fragt er mich.
„Bisher nur Euch“, antworte ich und ahne schon mein Schicksal.
Der Heilige Vater steht auf. „Warte“, fordert er mich auf und verlässt den Raum. Kurz darauf kommt er mit mehreren Bischöfen zurück. Ohne etwas zu sagen, ergreifen sie mich, knebeln mir den Mund und fesseln meine Arme. Ich wehre mich nicht, denn ich weiß, dass ich wiederkommen werde und ich weiß, dass zwar mein Körper, nicht aber mein Geist und meine Seele vergänglich sind. Die Bischöfe zerren mich an den Fluss, dem Tiber, binden mir einen schweren Stein um die Beine und werfen mich in die Flut. Ich wollte diese Erfahrung und doch bereute ich, mich nicht gewehrt zu haben…
Helen unterbrach und richtete sich auf.
„Mord“, flüsterte sie. Dass der Vatikan keine sehr ruhmreiche Vergangenheit hatte, war ja bekannt. Dieser Text jedoch war das Bekenntnis eines Opfers, das beiseite geschafft wurde, um die eigene Macht aufrecht halten zu können. Um welche Entdeckung es sich hierbei handelte, konnte Helen nur vermuten. Annemarie hatte ihr und Chrissie das gesamte Quattuor Statua vorgelesen, worin die Gesetze der Kräfte nur zu gut beschrieben standen.
Auf den folgenden Seiten erfuhr Helen weitere intrigante Methoden der Glaubenspriester, die selbst Opfer von Manipulationen geworden sind und nicht wussten, was sie taten, da auch ihr Handeln von Angst bestimmt wurde. Helen erfuhr das Vorhandensein von zwei Welten, in denen jeder Mensch lebt. Die eine Welt davon ist die gedachte und gefühlte und die andere Welt die sichtbare und materialisierte. Beide Welten sind existent und beeinflussen einander. Welche Kraft und welche Macht Gedanken haben und wie sie die gefühlte Welt formt und bestimmt, sie mit Elementaren, Wesen und Gegenständen füllt, wurde Helen erst jetzt, in diesen Minuten bewusst. Alles, was der Mensch denkt, ist Energie, die versucht, sich zu manifestieren um sich dann zu materialisieren. Jeder einzelne Mensch formt somit in dieser gedachten Welt seine eigene Existenz, die sich in der realen Welt zu verwirklichen versucht. Darin lag eines der Geheimnisse, welche die Glaubensbegründer für sich behielten und gezielt in ihren Lehren ihre Absichten bargen um diese zweite Welt nach ihren Vorstellungen zu formen. Denn sie wussten um das Gesetz der Häufigkeit Bescheid, das besagt, je mehr gleichgesinnte Gedanken, desto stärker die Kraft der Manifestation und der darauf folgenden Materialisierung. Helen erfuhr von den Wesen, die sich in dieser Welt befinden und in der realen Welt als Geister betrachtet wurden. Niederträchtige, abtrünnige und hilflose Wesen, die in der realen Welt nicht gelernt haben oder Opfer von gerade diesen manipulierenden Fürsten geworden sind, wirken mit boshafter Energie auf das hiesige Leben. All die Naturgesetze, die einer Ordnung zugrunde liegen, waren nachvollziehbar erklärt. Theodor wusste! Er war ein Meister der Naturgesetze und wusste sie zu nutzen. Ursache von Krieg und Zerstörung, von Mord und Totschlag war allein nur das fehlende Urwissen, das der Menschheit bewusst vorenthalten wird.
Helen fühlte Erleichterung, aber auch Wut und Ohnmacht begleitete sie bei der Lektüre. Sei es der Vatikan, der den katholischen Glauben zelebrierte, oder der Islam, oder der evangelische Glaube, der jüdische, der chinesische, der indische – sie alle verheimlichten in ihren Predigten das Urwissen, das wahre göttliche in jedem einzelnen Menschen. Sie machten aus ihren Anhängern Sündiger und lenkten sie bewusst vom eigenen Selbst ab um deren Gedankenkraft für sich, für ihre Vorstellungen zu missbrauchen. Annemarie hatte dies oftmals umschrieben und angedeutet, hier, in den Niederschriften von Chrissie, die es übermittelt bekam von einem Wesen, das die Wahrheit ans Tageslicht bringen will, stand es klar und unmissverständlich. Helen wurde sich bewusst. Sie erfuhr sich selbst dabei, denn sie erkannte allein schon darin die Botschaft, die Theodor in die Welt tragen wird.
Nach vier Stunden ungefähr legte Helen das
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