Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)
vielen Jahren war schon einmal jemand hier und hat dasselbe versucht? Mit gleichem Werkzeug? Zwei Tage lang? Und dann bebte die Erde und ein Unwetter brach über ganz Kashmir ein? Was – der Fremde war ein Priester und nannte sich Adriano? Und dann verschwand er spurlos?
Chrissies Atem ging schwer. Das, was sie momentan zu hören bekam, trieb ihr den Schweiß auf die Haut.
Was? Centini? Adriano Centini? Annemaries Stimme klang sehr aufgebracht. Lange war es nun still, die Bilder in ihr verblassten.
„Annie“, flüsterte Chrissie. Ihr fröstelte. Langsam legte sie sich wieder zurück. Plötzlich hörte sie Annemaries Stimme wieder.
Das Quattuor Statua beschreibt die vier Säulen der Erde als drei Energiezentren, vernahm sie sehr deutlich. Sie werden sich zu einem vierten zusammenschließen.
Wieder Stille.
Der Ort ist ein Grab das von mehreren Religionen verehrt wird und mit den Säulen in Verbindung steht, vernahm sie darauf. Ich bin mir sicher, dass es sich hierbei um das Grab Yuza Asaf handelt. Yuza Asaf war Jesus von Nazareth. Er ist niemals am Kreuz gestorben und von den Toten auferstanden. Jesus hat die Kreuzigung in einer tiefen Bewusstlosigkeit überlebt. Jesus, ein Jude, von seinem zwölften Lebensjahr an bis zu seinem dreißigsten hielt er sich bestimmt in Indien auf und erfuhr die Lehre des Hinduismus und des Buddhas. Nach seiner Kreuzigung kehrte er in das Land zurück und trug in sich das Judentum, das Christentum, den Hinduismus und den Buddhismus. Das ist doch die Wahrheit. Chrissies Aufschriebe bestätigen es doch. Und darum sind die Kräfte in dem Grab neutralisiert.
Wieder Stille. Chrissie traute sich nicht zu atmen.
Pater Adriano musste bei seinen Forschungen sehr weit gewesen sein, vernahm sie Annies Stimme weiter. Chrissie vermutete, dass es ihre Gedanken waren, die sie hörte.
Die Hindus betrachten ihren Glauben als Lebensart. Es gibt bei ihnen keinen Ursprung, keinen definierten Begründer und sie wurden im Laufe der Geschichte von vielen Religionen beeinflusst. Manche betrachten den Hinduismus ja als Religion; mit 900 Millionen Anhängern wären sie die drittgrößte der Erde. Vielleicht doch eine Säule? Nein, nein ich denke nicht. Sie betrachten sich selbst ja als Lebensweisheit, nicht als Religion. Hindus glauben nicht – nein ich denke, dass sie die Energie nicht bündeln.
Wieder war es längere Zeit still und Chrissie fragte sich, warum sie Annemaries Stimme hören konnte. Und dazu noch so deutlich.
„Was hat das zu bedeuten?“ Mit ihren Händen fuhr sie sanft über ihren Bauch. „Bist du das, Theodor? Machst du das möglich?“ Ihr fröstelte wieder. Auf einmal wurde sie von einem sehr impulsiven Gefühl ergriffen.
Warum ...?, vernahm sie dann Annemaries inbrünstige Stimme.
*
H arbourn zu erreichen, war nicht einfach. Als Henriece und Judy Melbourn erreicht hatten, war er nahe dran, Chrissie aufzusuchen. Er tat es aber nicht. Die Gefahr, Bill oder Helen zu begegnen, war ihm zu groß. Schon die Fahrt mit Howards Schneeraupe war ein hohes Risiko. Howard musste schwören, ihn nicht zu verraten.
Judy war für Henriece immer noch zwielichtig. Jedoch beherrschte er die Situation. Judy war einfach nur naiv – und sie war eine Tochter Theodors, dessen war Henriece sich sicher.
„Das ist wunderschön hier“, sagte Judy aufrichtig. Sie saß ihm am Tisch in dem kleinen Haus gegenüber, das er einfach beanspruchte, ohne jemanden gefragt zu haben.
Das Kaminfeuer knisterte, brennende Kerzen spendeten ihnen Licht, es war spät am Abend.
Zur selben Zeit, in der Chrissie ihre Koffer zu packen begann und Bill sich inmitten von Bischöfen und Kardinälen befand.
„Es ist eigenartig“, erwiderte Henriece. „Ich fühle mich wie zuhause. Als ob ich hier her gehöre.“
„Es war Ihr Zuhause“, bemerkte Judy. „Würden Sie mir noch mehr von den Gesetzen des Universums, den Energien und deren Wirkung auf uns erzählen? Ich finde, das sollte gelehrt werden. Das sollte Unterrichtsstoff in den Schulen sein.“
„Genau das wird verhindert“, entgegnete Henriece mit ernster Miene. „Wissen Sie“, fuhr er fort, „dass ich mich seit meiner Kindheit hierfür interessiere? Es hat mich immer fasziniert und erst seit ein paar Monaten weiß ich, warum. Seither jedoch hat sich mein Leben so sehr verändert, dass ich mir nicht klar darüber bin, wie es weitergehen wird.“
„Sie sagten, wir sind alle aus Energie und alles ist Energie“, hakte Judy nach. „Wie muss ich das
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