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Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition)

Titel: Theodor: The Theodor Story (Die Wiedergeburt) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Aaron E. Lony
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Klirren; ein faustgroßer Stein und Scherbensplitter kamen vor seinen Füßen zu liegen. Kalter Wind wehte durch die zersplitterte Fensterscheibe und brachte den Vorhang zum tänzeln.
    Henriece musste sich beherrschen. Das Athamé fest umschlossen huschte er ans Fenster.
    „Spanier!“, vernahm er plötzlich eine unterdrückte, jugendliche Stimme. „Komm heraus!“ Zeitgleich flog ein zweiter Stein gegen die Fensterscheibe, die klirrend zerbärste. „Oder ich komme herein!“
    „Es war kein Traum“, hauchte Henriece. „Es geschah wirklich!“
    Ein leises Stöhnen, das von Judy herrührte, drang zu ihm.
    „Was, was ist los?“ Ihre Brusthälfte musste höllisch schmerzen, sie zitterte. Erschrocken starrte sie auf das zertrümmerte Fenster und auf Henriece, der sich mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt hatte um vorsichtig nach draußen zu spähen.
    „Es geht los“, flüsterte er. „Dein Traum, Judy. Er nimmt Formen an.“
    „Mir – ist so kalt“, sagte sie und versuchte aufzustehen. „Wer ist da draußen?“
    „Ich werde es herausfinden.“ Er wandte seinen Blick auf Judy. „Kannst du es aushalten?“, fragte er besorgt.
    Judy betrachtet sich die Wunde. „Ich bin selbst schuld“, sagte sie scherzhaft. „Was hast du vor?“
    „Ich werde raus gehen“, erwiderte Henriece trocken, steckte das Athamé in seinen Hosenbund und schlug mit einem gezielten Fußtritt gegen das Fenster, das krachend aufsprang. „Versteck dich“, rief er ihr zu und sprang mit einem Satz aus dem Fenster.
    Unmittelbar hinter einem Gestrüpp erreichte er den schneebedeckten Boden. Der Schein des Mondes erlaubte ihm, das Umfeld sichten zu können. Unweit von seinem Standort entfernt befand sich der Kastanienbaum, hinter dem er eine Gestalt erblickte.
    „Auge um Auge“, flüsterte er zu sich und stand auf. Henriece verspürte keine Angst, vielmehr verspürte er eine Überlegenheit, die ihn selbst sogar frösteln ließ.
    Mein Traum war eine Warnung, ging es ihm wieder und wieder durch den Kopf.
    „Hier!“, rief er laut. „Hier bin ich.“ Langsam schritt er auf den Baum zu, jederzeit bereit, das Athamé aus dem Hosenbund zu ziehen. Die Gestalt bewegte sich langsam hinter dem Baumstamm hervor. Die schwarze Kutte und die Kapuze mit den runden Sehlöchern, die das Gesicht verdeckte, wirkten in dem Mondschein unheimlich; auf Henriece jedoch machte sie keinen einschüchternden Eindruck. Was ihn erschauern ließ war die Tatsache, dass er dieselbe Gestalt in seinem Traum schon gesehen hatte.
    Ohne Skrupel schritt er direkt auf die vermummte Gestalt zu, die plötzlich den Dolch in der Hand hielt, den Henriece in seinem Traum schon gesehen hatte.
    Aber auch davon ließ er sich nicht entmutigen.
    „Ich habe nichts zu verlieren“, sprach er den Vermummten seelenruhig an. Sichtlich irritiert wich dieser einen Schritt zurück.
    „Mein Leben ist so viel wert wie deines“, setzte Henriece hinzu. Nur noch eine Armeslänge trennte sie voneinander.
    Plötzlich stürzte sich die vermummte Gestalt mit erhobenem Dolch auf ihn. Jäh machte Henriece einen Satz beiseite, packte den Arm mit dem Dolch und drehte ihn mit Geschick seinem Gegner auf den Rücken, der einen Moment aufschrie und die Waffe zu Boden fallen ließ.
    „Wer schickt dich“, zischte er und packte nach der Kapuze. Im selben Augenblick schnellte dessen Kopf nach hinten und traf ihn an der Stirn. Kurz löste er den Griff, den sein Gegner nutzte, sich zu entreißen. Mit einem gewaltigen Satz sprang er davon.
    Mehrmals sog Henriece die Luft tief in sich ein, nahm den Dolch an sich und richtete seinen Blick nach oben.
    „Ich werde dich töten!“, sprach er ruhig und gelassen in den Nachthimmel. „Nicht einen Tag lang wirst du am Leben bleiben – so wahr ich Henriece Sancés bin. Nicht einen Tag.“
    Kaum hatte er ausgesprochen, wurde er von einem eiskalten Wind erfasst, ein dunkler Schatten tanzte vor ihm im Schnee.
    Deine Vergangenheit holt dich ein, vernahm er Theodors Stimme. Dein Leben gleicht einem Wahn – wie lange noch, Ephrath? Wie lange noch?
    Die Stimme erstarb, der Schatten verblasste, der eisige Wind löste sich auf.
    Langsam begab Henriece sich zu dem zertrümmerten Fenster, drückte von außen die Fensterläden zu und ging zur Eingangstür, die sich an der Giebelseite befand.
    „Öffne dich“, flüsterte er und steckte den Schlüssel in das Schloss. Kurz darauf betrat er den dunklen Flur, der von einer Kerze dürftig beleuchtet wurde.
    „Henriece, bist du

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